Goldene Zeiten für Value-Anleger

Fondsmanager

Die inzwischen 83-jährige französische „Value-Legende“ Jean-Marie Eveillard entwickelte vor über 40 Jahren das Konzept zum First Eagle Amundi International Fund. Basis für seine Strategie waren die Erkenntnisse von Benjamin Graham und Warren Buffett. Grahams Standardwerk „The ­Intelligent Investor“, auf das er Ende der 60 Jahre aufmerksam wurde öffnete ihm die Augen, und Warren Buffetts Briefe an seine Anleger waren ihm stets Inspiration und machten ihn zu einem überzeugten Value-Investor. Inzwischen managen Matthew McLennan und Kimball Brooker den offensiven Mischfonds. Unterstützt werden sie von Manish Gupta und Julien Albertini. McLennan kam im September 2008 zu First Eagle und leitet das Global-Value-Team der New Yorker Fondsboutique. Sein Stellvertreter Brooker, der auch den First Eagle Income Builder Fund managt, kam im Januar 2009 zu First Eagle.

Anlageziel

McLennan und Brooker investieren langfristig. Der Schutz vor Verlusten ist ihnen wichtiger, als einen Vergleichsindex zu schlagen. Zudem wollen sie mit dem Fondskonzept die Kaufkraft des Kapitals langfristig schützen. Diese Ziele sind dabei nicht nur Marketing-Geschwätz. Selbst 2022, als auch viele Mischfonds deutlich unter Wasser waren, lag der First Eagle Amundi International Fund nur gut zwei Prozent im Minus.

Anlagestrategie

Das Managerduo sucht nach wertvollen Unternehmen, die wachsen und günstig sind. Dazu gehört, dass man die Unternehmen versteht und sie mit einem Abschlag von mindestens 30 bis 50 Prozent kaufen kann. „Wenn eine Region, ein Sektor oder ein Thema in Ungnade fällt, werden meist willkürlich alle betroffenen Unternehmen aus diesem Bereich verkauft, egal wie gut oder schlecht sie sind. Dann kaufen wir oft“, sagt McLennan. Wenn sich die Manager einmal für einen Wert entschieden haben, halten sie ihn sehr lange, häufig sogar länger als zehn Jahre. Eine Besonderheit des Fonds ist die Tatsache, dass er immer in goldbezogenen Investments investiert ist. „Wir sind auch in guten Marktphasen stets in Gold engagiert. Das mag zwar ein wenig Performance kosten, wappnet den Fonds aber für ein wechselndes Börsenwetter“, erklärt McLennan. Die Goldposition bewegt sich zwischen fünf und 15 Prozent. Die Aktienquote darf das Duo zwischen 60 und 90 Prozent schwanken lassen und kurlaufende Anleihen werden mit 0 bis 30 Prozent gewichtet.

Portfolio

McLennan und Brooker hielten zuletzt rund 75 % in Aktien, 3 % in Goldaktien sowie 12 Prozent in Gold-ETCs. und knapp 7 % in kurz laufenden Staatsanleihen, 1,3 % in liquiden Mitteln. Regional hatten US-Aktien (41 %) vor europäischen (18,5 %) und japanischen Titeln (7,3 %). Zu ihren größten Einzelaktien zählten Oracle (3,2 %), Meta (2,9 %), Schlumberger (2,6 %), Exxon Mobile (2,4 %) und Comcast (2,1 %). Das Aktienportfolio besteht aus etwa 50 Titeln. Der Fonds ist als Artikel 6 Fonds (SFDR) eingestuft.

Rendite-Risiko-Profil

In Bärenmärkten konnte der First Eagle Amundi International Fund seine Verluste bislang stets begrenzen. Die Volatilität des Fonds lag auf 12-Monats-Basis bei 8,7 und in den vergangenen 10 Jahren bei 10,7 Prozent. Die langfristige Performance lag in den vergangenen 15 Jahren bei durchschnittlich 7,4 Prozent. Im laufenden Jahr sind es 5,6 Prozent und in den vergangenen Jahren lag die jährliche Performance bei 6,5 Prozent.

Fazit

Anleger sollten langfristig mit dem First Eagle Amundi International Fund real kein Geld verlieren und auch gut schlafen können. Das Konzept setzt auf unterbewertete Titel plus einen Goldanteil. Anleger, die einen aktienlastigen Value-Mischfonds mit Goldanteil suchen, dürften mit dem First Eagle Fonds gut fahren. Das ist bislang gelungen.