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Fuest: Chancen und Risiken der aktuellen Wirtschaftslage

Clemens Fuest
Finanzbranche

Am 5. November 2015 spricht Professor Clemens Fuest, Chef des ZEW in Mannheim, beim EAS-Roundtable im Deutschen Sport und Olympia Museum in Köln. Sein Thema: „Die aktuelle Wirtschaftslage: Chancen und Risiken“. Ein Statement-Porträt des renommierten Ökonomen.

15.10.2015 | 10:00 Uhr von «Teresa Laukötter»

Mitten in der Griechenland-Krise im Juni 2015 nahm sich Clemens Fuest Zeit, um mit FundResearch über Griechenland, Deutschland und seine persönliche Zukunft zu sprechen. Damals ging er mit seinen Kollegen, wie Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, der die sture Haltung der griechischen Bevölkerung in Teilen unterstützte, hart ins Gericht: „Es handelt sich nicht um den vorübergehenden Einbruch einer Wirtschaft, sondern um das Ende eines auf Pump finanzierten Wirtschaftsmodells. Das haben die Vertreter solcher Ansichten nicht verstanden: Griechenland hat über seine Verhältnisse gelebt.“ Dagegen könne man nicht mit neuen Schulden anfinanzieren, sondern müsse sich anpassen. „Das Schlechteste was man jetzt tun kann ist, diese Konsumblase mit neuen Schulden aufrecht zu erhalten. Griechenland braucht keine neuen Schulden. Was Griechenland braucht, sind Reformen, die zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum führen“, forderte der designierte ifo-Präsident. Um wettbewerbsfähig zu werden, müssten Länder wie Griechenland ihre Löhne anpassen. „Auch wenn dies ein schmerzhafter Schritt ist.“

Aber auch für den Rest Europas bleibt der Ökonom skeptisch: „Es gibt jede Menge Schattenhaushalte und implizite Staatsverschuldung, die Sie nicht in den Statistiken finden.“ Beispielsweise Verpflichtungen im Pensionssystem, im Rentensystem und für Krankenversicherungen, dazu eine massive versteckte Staatsverschuldung durch die Subventionierung erneuerbarer Energien: All dies seien Formen von Staatsverschuldung, mit denen Wähler nur sehr schwer umgehen könnten. „Hier gibt es Nachholbedarf in Sachen Transparenz.“

Eine mögliche Lösung für ihn ist daher ein „Europa der zwei Geschwindigkeiten“: „Die Währungsunion sollte sich stärker integrieren, während der übrige Teil eher eine große Freihandelszone bleiben kann.“ 

Dem konjunkturellen Aufschwung in Deutschland steht der Wissenschaftler ebenfalls skeptisch gegenüber: „Mittelfristige Prognose zeigen, dass das Wachstum des Produktionspotentials sinkt, weil die Arbeitskräfte zurückgehen. Wir dürfen nicht vergessen: Wir sind mitten drin im demografischen Wandel.“

Zum ersten April 2016 wird Fuest, passionierter Skifahrer und Bergwanderer, Hans-Werner Sinn als ifo-Präsident ablösen. „ Bis dahin versuche ich mich da genauso zu verhalten, wie ein guter Trainer in der Bundesliga: Bis zum letzten Spieltag spiele ich für den Verein, das Team, bei dem ich bin.“ Auf dem Münchener Immobilienmarkt hat er sich aber bereits umgeschaut: „Das war sehr schmerzhaft. Ich kenne die britischen Verhältnisse durch meine Lehrtätigkeit in Oxford, aber München ist auch sehr teuer. Das zeigt die Attraktivität von München, aber man muss sich fragen, ob die hohen Immobilienpreise auch zum Wettbewerbsnachteil für die Stadt werden können.“ 

(TL)

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