Themen wie MiFID II und Digitalisierung werden die Finanzdienstleistungsbranche nachhaltig verändern. Wie Finanzberatung in zehn Jahren aussehen wird, prognostiziert die Vereinigung zum Schutz für Anlage- und Versicherungsvermittler e.V. (VSAV) anhand mehrerer Thesen.
27.10.2015 | 13:15 Uhr
„Die Umwälzungen im Markt werden aufgrund regulatorischer Vorgaben noch lange fortdauern und für alle Vermittler und Berater deutlich spürbar sein“, ist sich VSAV-Vorstand Ralf Werner Barth sicher. Insgesamt sieht die Vereinigung zum Schutz für Anlage- und Versicherungsvermittler e.V. (VSAV) in der Digitalisierung aber einen positiven Trend, der Vermittler und Berater dazu anrege, sich auf fachliche Kerngebiete und klar definierte Zielgruppen zu spezialisieren. Trotzdem geht der Verein davon aus, dass die Zahl der Vermittler bis 2025 auf 100.000 sinken wird. „Ohne Anpassung an digitalisierte Prozesse wird 2025 kein Berater existieren können“, so Barth. Damit nehme die Bedeutung der Qualifikation stark zu. Zudem müssten sich Vermittler verstärkt in Netzwerken zusammenschließen. Auch die Beratung gegen Honorar werde ihren Platz finden, dies aber vornehmlich im gut verdienenden Kundensegment. Gleichzeitig geht der Verein davon aus, dass Produktangebote übersichtlicher werden. Themen wie Verbraucherschutz und noch stärkere Regulierung dagegen würden auch 2025 im Fokus der Branche stehen. „Wir gehen aber davon aus, dass eine vollständige Transparenz nicht erreicht werden wird.“ Der klassischen Lebensversicherung steht der Verein besonders skeptisch gegenüber: „Sie wird durch neue Produkte abgelöst werden.“
Seit 2004 fördert der Verein die fachlichen, beruflichen und unternehmerischen Kompetenzen seiner über 900 Mitglieder aus den Berufsgruppen Versicherungsvermittler, Finanzdienstleister, Steuerberater, Rechtsanwälte und mittelständische Unternehmen.
(TL)
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