HAC: In Gold investieren – welche Möglichkeiten gibt es aktuell

HAC: In Gold investieren – welche Möglichkeiten gibt es aktuell
Edelmetalle

Gold ist bei Anlegern beliebt, die ihr Depot für Krisenzeiten absichern wollen. Lesen Sie hier, wie Sie in Gold investieren können, was Sie bei den unterschiedlichen Anlageformen beachten sollten und wer Gold am häufigsten nachfragt.

14.07.2021 | 08:49 Uhr

Sie können Gold als Münzen oder Barren kaufen oder in Wertpapiere investieren. Hier finden Sie drei Möglichkeiten mit ihren Vorteilen und Nachteilen im Überblick.

Gold als Münzen oder Barren kaufen

Wenn Sie physisches Gold kaufen wollen, können Sie sich zwischen verschiedenen Mengen entscheiden. Typische Stückelungen für Münzen, die man z.B. als Krügerrand/Krugerrand oder Wiener Philharmoniker bekommt, sind:

  • eine Zehntel-Unze: 3,11 g
  • eine Viertel-Unze: 7,78 g
  • eine halbe Unze (15,55 g)

Eine volle Unze, also 31,1 g ist ebenfalls beliebt und als Münze erhältlich.

Wenn Sie größere Mengen Gold kaufen wollen, greifen Sie am besten zum Barren. Er wird vor allem in 100 g und 250 g angeboten.

Unser Tipp: Kaufen Sie das Edelmetall nur beim Fachhändler oder bei Banken. Die Preisunterschiede zwischen An- und Verkaufspreis (Handelsspanne) wachsen, je kleiner die Stückelung des Metalls wird. Daher sind die physischen Stücke etwas für langfristige Investoren.

Der Wiener Philharmoniker ist eine Bullionmünze. So nennt man Münzen, die als Geldanlage gehandelt werden. Am 10. Oktober 1989 wurden die ersten Wiener Philharmoniker im Handel angeboten. Die vom Chefgraveur der Münze Österreich AG, Thomas Pesendorfer, gestaltete Münze wurde mehrfach ausgezeichnet. Die Münze hat den höchstmöglichen Feingehalt von 999,9 (Reingold).

Gold als ETC kaufen

Wer aufgrund geringerer Handelsspannen lieber auf Wertpapiere zurückgreifen möchte, kann in börsengehandelte Rohstoffe investieren, sogenannte „Exchange Traded Commodities” (kurz ETCs). Ein Gold-ETC wie Xetra-Gold ist eine Inhaberschuldverschreibung, die meist mit physischen Goldbeständen besichert ist.

ETCs, die das Gold physisch hinterlegen, bieten steuerliche Vorteile für deutsche Anleger. Auf Basis des Urteils des Bundesfinanzhofs vom 16.06.2020 behandelt die deutsche Finanzaufsicht sie wie physisches Gold. Erträge aus Wertzuwächsen müssen nach einer Haltedauer von einem Jahr demnach nicht versteuert werden.

Gold als ETF kaufen (in Deutschland nicht möglich)

In Deutschland gibt es aufgrund der rechtlichen Bestimmungen keine Gold-ETFs. Die der UCITS-Richtlinien erlauben es nicht, Indexfonds mit nur einem Bestandteil aufzulegen. In der Schweiz sind Gold-ETFs hingegen zugelassen und handelbar.

Allerdings besteht eine Möglichkeit, indirekt vom Goldpreis zu profitieren: Wer Goldminenaktien oder ETFs auf diese Aktien kauft, nimmt durch deren starke Korrelation mit dem geförderten Produkt den eventuellen Goldaufschwung mit. Allerdings unterliegen die Aktien von Goldminenbetreibern stärkeren Schwankungen als Gold, weil sie noch mehr Einflüssen unterliegen.

Wer fragt am meisten Gold nach?

Nach Nutzungssektoren betrachtet, sind das die größten Nachfrager:

  • Schmuckbranche (laut World Gold Council mit ca. 50% der größte Nachfrager von Gold)
  • Investmentbranche
  • Zentralbanknachfrage

In den letzten 30 Jahren soll sich die Investment-Nachfrage nach Gold um über 200% gesteigert haben. Es sind vor allem zwei Gründe, die Gold zu einer beliebten Assetklasse für Investoren machen:

1. Der hohe Kaufkrafterhalt, den Gold über Jahrhunderte bewiesen hat.

2. Das gute Diversifikations-Potenzial, denn der Goldpreis bewegt sich in Krisenzeiten meist entgegengesetzt zum Markt.

Nach der Finanzkrise 2008 haben Zentralbanken die Goldnachfrage angekurbelt: Die Zentralbanken der Schwellenländer haben begonnen, ihre Goldreserven zu stärken. Gleichzeitig haben die Europäer aufgehört, ihre Goldbestände abzubauen.

Zentralbanken haben seit 1987 ca. 8.000 Tonnen Gold verkauft, seit 2008 allerdings über 3.000 Tonnen zurückgekauft. Im Jahr 2020 hat die Türkei mit 134,5 Tonnen am meisten Gold zurückgekauft, gefolgt von Indien (38 t), Russland (27,4 t), Emirate (23,9 t) und Katar (14,5 t).

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