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Strategie: Stück für Stück mehr Dividende

Über 1,6 Billionen US-Dollar an Dividenden
Dividenden

Börsennotierte Unternehmen schütten Jahr für Jahr Hunderte Milliarden an Gewinnen aus. Wer von diesem großen Kuchen etwas abbekommen möchte, sollte ein paar Fakten und Fallstricke kennen

15.02.2024 | 07:15 Uhr von «Peter Gewalt»

Aktionäre von Lindt & ­Sprüngli dürfen sich einmal im Jahr über eine außergewöhnlich schmackhafte Gewinnbeteiligung freuen. Der Schweizer Konzern spendiert seinen Anleger einen Koffer voller Köstlichkeiten der Lindt Maîtres Chocolatiers als Dividende. Leckere Naturalien sind weltweit allerdings eine Seltenheit, um Investorinnen am Geschäfts­erfolg eines Unternehmens partizipieren zu ­lassen. Meist erhalten diese US-Dollar, Euro, Franken, Pfund oder Yen überwiesen.

Und das nicht zu knapp. Insgesamt 1,63 Billionen US-Dollar an Gewinnen schütten Unternehmen für 2023 laut Fondsgesellschaft Janus Henderson aus – so viel wie noch nie. Und die Aussichten bleiben gut. „Das Dividendenwachstum der Unternehmen ist insgesamt in zahlreichen Sektoren und Regionen weiterhin stark“, erklärt Ben Lofthouse, Head of Global Equity Income bei Janus Henderson.

Dividenden 2023

Quelle: Janus Henderson

Einzelaktien oder Fonds?

Wer ein Stückchen von diesem Billionenkuchen abbekommen will und Interesse an einem regelmäßigen Zusatzeinkommen hat, kann direkt in einzelne Unternehmen investieren. Als Aktionärin erhält man einmal oder auch mehrmals im Jahr eine Gewinnausschüttung, wenn es denn die geschäftliche Situa­tion des Konzerns erlaubt. Besonders ­interessant sind Aktiengesellschaften wie ­McDonald’s oder Nestlé, die als sogenannte Dividendenaristokraten über
25 Jahre ihre Dividenden Jahr für Jahr erhöht haben. Zu den Dividendenkönigen, die ihre Gewinnausschüttungen sogar 50 Jahre ohne Aussetzer gesteigert haben, zählen Procter & Gamble und Coca-Cola.

Neben dieser Kontinuität bei den Ausschüttungen sind weitere Kriterien für die Bewertung von Dividendenaktien ausschlaggebend. Dazu zählt einerseits die Dividendenrendite, die den prozentualen Ertrag einer Aktie in Form von Dividenden im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs angibt. Und andererseits das Dividendenwachstum, das die Veränderung der Höhe zwischen zwei Dividendenzahlungen bemisst. Und natürlich sollte das Unternehmen generell in einem zukunftsträchtigen Bereich arbeiten und gut gemanagt sein.

Dividenden Branchen 2023

Quelle: Janus Henderson

Für Investoren ist das alles nicht leicht zu analysieren. Zudem sollten sie auf eine breite Risikostreuung achten. Deshalb sind Fonds und ETFs mit einem Fokus auf Dividendenaktien oft die bessere Wahl als Einzelwerte. Zumal es auch etliche auf Dividenden ausgerichtete Aktienindizes gibt wie den MSCI World High Dividend Yield, auf den ETFs angeboten werden.

Des Weiteren sind ETFs erhältlich, die wie der iShares Core Dividend Growth auf Aktien mit hohem Dividendenwachstum oder wie der SPDR S & P Global Dividend Aristocrats auf globale Dividenden­aristokraten setzen. Wer statt auf Indizes lieber auf die individuelle Expertise von Fondsmanagern vertraut, findet ebenfalls eine große Auswahl – allerdings mit recht unterschiedlicher Qualität.

Die Gesamtperformance eines Dividendenfonds errechnet sich aus den Dividendenausschüttungen an die Anleger sowie der Kursentwicklung der Aktien im Portfolio. Zu den Besten in seiner Klasse zählt seit Langem der JPM Global Dividend, der sich in den vergangenen drei Jahren auch deutlich besser geschlagen hat als
der Weltaktienindex MSCI World.

Pro und Contra Dividendenfonds

Ohnehin entwickeln sich Dividendenportfolios selten im Gleichschritt mit dem breiten Aktienmarkt. Denn meist setzen Dividendenfondsmanager, aber auch die Dividenden-ETFs andere Branchenschwerpunkte als der MSCI World. Auf der Suche nach den ertrags- und somit dividendenstärksten Unternehmen rücken häufig sehr traditionelle Branchen in den Fokus, wie beispielsweise Versorger, Energie- oder Grundstoffwerte. Diese weisen größtenteils geringeres Wachstum auf als Konzerne aus den Sektoren IT und Medien, Konsum oder Gesundheitswesen, doch bieten die wiederum geringere Dividendenrenditen. Besonders in der Technologiebranche werden Gewinne lieber direkt ins Unternehmenswachstum investiert, statt die Aktionäre per Gewinnausschüttungen zu beteiligen.

Starke Auswirkungen hatte diese unterschiedliche Gewichtung der Sektoren 2022, als der Ukraine-Krieg begann, die Rohstoffpreise in die Höhe schossen und infolge eines Inflationsschubs die Leitzinsen erhöht wurden. In diesem Umfeld entwickelten sich die Rohstofftitel deutlich besser der breite Markt, Technologiewerte wiederum kamen dagegen heftig unter die Räder. Ergebnis: Viele Dividendenfonds hängten in diesem Jahr die Konkurrenz ab. 2023 wiederum verläuft es umgekehrt, sodass der breite Aktienmarkt bisher mehr Rendite aufweist als viele Dividendenportfolios.

Die geringere Gewichtung von wachstumsstarken Branchen in Dividendenfonds hat auch bei der langfristigen Performance Konsequenzen. Viele Dividendenportfolios hinken dem breiten Markt dabei etwas hinterher. Doch ­erfahrene Fondsmanager wie Sam ­Witherow vom JPM Global Dividend Fund wissen um dieses Problem. „Im Gesundheits- und Industriesektor liegt das Dividendenwachstum aber bei mehr als sechs Prozent und in der Technologiebranche sogar bei rund elf Prozent pro Jahr“, erklärt Witherow. „Nimmt man diese Sektoren mit in das Portfolio auf, lassen sich also sehr überzeugende Gesamtrenditen erzielen.“

Dividenden als Sicherheitspuffer

Wichtig zu wissen ist auch: Breit aufgestellte Dividendenfonds sind aufgrund der höheren Gewichtung konservativer Branchen langfristig weniger schwankungsanfällig als andere Aktienfonds. Denn bei kontinuierlichen Dividendenzahlern handelt es sich meist um etablierte, substanzstarke Qualitätsunternehmen, die Wirtschafts- und Finanzkrisen besser überstehen können.

Darüber hinaus wirken die Gewinnausschüttungen in unruhigen Börsenzeiten wie eine Art Airbag. Vorausgesetzt, die Ausschüttungen bleiben gleich, steigt die Dividendenrendite bei fallenden Kursen. Dadurch erhöht sich die Attraktivität einer Aktie, was mehr Käufer anlockt. Zudem sind Dividendenzahlungen meist stabiler als die Unternehmensgewinne selbst, was in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ein Vorteil ist.

Und dass die Zeiten für Unternehmen angesichts einer schwächelnden Konjunktur weltweit rauer werden, scheint ausgemacht. Eine nachlassende Wachstumsdynamik wirkt sich sicher negativ auf die Unternehmensgewinne aus. Angesichts sinkender Nachfrage werden die Unternehmen insgesamt weniger Umsatzwachstum verzeichnen und zudem weniger erfolgreich Preiserhöhungen durchsetzen können.

In puncto Dividenden gibt Witherow jedoch Entwarnung: „Auf Basis unserer Dividendenprognosen für die nächsten fünf Jahre, die wir mit unserer Bottom-up-Einzeltitelanalyse aus rund 2500 für uns relevanten Aktien generieren, er­warten wir auch weiterhin ein stetiges Dividendenwachstum von rund sieben Prozent pro Jahr.“ Ein Grund für die optimistische Einschätzung sei, dass es während der Pandemie erhebliche Dividendenkürzungen gegeben habe, also noch reichlich Luft nach oben sei. „So schütten die Unternehmen derzeit einen ungewöhnlich geringen Anteil ihrer Gewinne aus und verfügen damit über einen ordentlichen Puffer.“

Immun gegen Verluste sind Dividendenfonds allerdings nicht. Eine statistisch geringere Schwankungsbreite schließt – auch große – Kursverluste nicht völlig aus. Und massiven Marktabschwüngen können sich auch Dividendenaktien nicht entziehen.

Bei der Auswahl des passenden Fonds oder ETF gilt es einiges zu beachten. So sollten sich Anleger fragen, ob und wie viele Gewinnausschüttungen sie im Jahr erhalten wollen. Denn bei vielen Dividendenfonds kann man sich für eine ausschüttende oder eine thesaurierende Anteilsklasse entscheiden. Ausschüttende Fonds tragen oft das Kürzel „dis“ (steht für das englische Wort „distribution“). Thesaurierende Fonds verwenden häufig das Kürzel „acc“ („accumulation“).

Kurzfristig macht es unter Rendite­gesichtspunkten kaum einen Unterschied, für welche der beiden Varianten man sich entscheidet. Auf lange Sicht allerdings schon. So geht das ausgeschüttete Kapital nämlich für den langfristigen Kapitalaufbau verloren. Aufgrund
des Zinseszinseffekts werfen thesaurierende Fonds somit mehr Gewinne ab als ausschüttende Fonds. Das bedeutet auch: Je jünger die Investorin, desto sinnvoller ist es, auf einen thesaurierenden Fonds
zu setzen. Steuerexperten verweisen zudem gern auf den Nachteil der sofortigen Versteuerung, wenn die Dividenden sofort ausgezahlt werden.

Wer dennoch die ausschüttende Variante bevorzugt, kann oft wählen, wie häufig die Zahlungen fließen sollen. Je nach Dividendenfonds ist das einmal pro Jahr, halb­jähr­lich, vierteljähr­lich oder manchmal sogar monatlich möglich. Bei Dividenden-ETFs müssen sich Anleger sehr häufig generell mit ausschüttenden Produkten begnügen.

Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Fondsauswahl ist für viele, inwieweit der Dividendenfonds ESG-­Aspekte berücksichtigt. Häufig gibt es von bewährten Dividendenfonds inzwischen eine grüne Variante, meist sogenannte Artikel-8-Fonds. Dort werden etwa durch einen Best-in-Class-Ansatz diejenigen Unternehmen herausgepickt, die im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu den Besten ihrer Branche gehören. Artikel-9-Fonds schreiben sich zudem positive Auswirkungen etwa aufs Klima auf ihre Fahnen.

Nicht den Appetit verderben

Anleger sollten vor dem Kauf einen Blick auf die Höhe der Ausschüttungs- beziehungsweise Dividendenrendite der Fonds werfen, die sich aus den Ausschüttungen der vergangenen zwölf Monate geteilt durch den aktuellen Preis des Fonds berechnet. Faustregel: Werte zwischen drei und fünf Prozent gelten als gesund. Höhere und scheinbar attraktive Werte von acht oder zehn Prozent signalisieren dagegen, dass die Aktienkurse im Portfolio vorher massiv gefallen sind und die betroffenen Unternehmen oder Branchen in Schwierigkeiten stecken. Hier sollten Anleger Vorsicht walten lassen. Denn wer ein zu großes Stück vom Kuchen abhaben will, kann sich leicht den Appetit verderben.

Die besten Investments:

JPM Global Dividend: Auf Kapitalvermehrer setzen

Gemanagt wird der JPM-Fonds von Sam Witherow, Helge Skibeli und Michael Rossi. Das Trio konzentriert sich auf Unternehmen, die ihre Dividenden über einen Marktzyklus und vorzugsweise jedes Jahr nachhaltig steigern können. Ins Portfolio schaffen es vorrangig Titel, die im Schnitt eine höhere Dividendenrendite aufweisen als der MSCI All Country World Index. Wachstum und Qualität der Ausschüttungen stehen bei der Auswahl im Fokus. Zudem achten die Manager auf eine breite Sektoraufstellung. Sie halten es für sinnvoll, in Bereichen wie Erneuerbare Energien und Software auch Firmen zu berücksichtigen, die mit neuen Ansätzen und Technologien das gesamte Geschäftsfeld umkrempeln. Der Großteil des Artikel-8-Portfolios besteht aus Titeln, die Witherow und seine Kollegen „Compounder“ nennen. Diese soliden Kapitalvermehrer liegen bei den Dividenden und beim Dividendenwachstum im Mittelfeld, haben den MSCI World zuletzt aber klar geschlagen.

WisdomTree Global Quality Dividend Growth ETF:
Wo Wachstum winkt

Im ETF-Ranking liegt der WisdomTree Global Quality Dividend Growth ETF seit einigen Jahren weit vorn. Im ersten Schritt filtert der ETF profitable Dividendenzahler heraus, die langfristig stark wachsen können. Im zweiten Schritt gewichtet er die verbliebenen Aktien anhand der Höhe ihrer ausgeschütteten Dividenden, nicht anhand der Höhe ihrer Dividendenrendite, was sonst häufig üblich ist. Aus diesem Grund ist Microsoft im Portfolio der größte Einzelwert, obwohl die Dividendenrendite des Softwaregiganten niedrig ist. Im Vergleich zu klassischen Dividendenstrategien enthält der WisdomTree-ETF vor allem signifikant weniger Finanzwerte, die kaum noch wachsen, und gewichtet andere Sektoren wie IT dafür höher. Zudem erfasst er bei der Aktienauswahl ESG-Kriterien, um die Aspekte Umwelt, Soziales und Unternehmensführung zu berücksichtigen.

LF –Green Dividend World: Grün ist Trumpf

Der Aktienfonds LF – Green Dividend World investiert weltweit in dividendenstarke Unternehmen, aktuell vor allem in den USA und Großbritannien. Fondsmanager Axel Brosey analysiert bei der Aktienselektion die Marktposition, das Bilanzpotenzial, das Gewinn- und Cashflow-­Potenzial sowie die Bewertung und die Managementqualität. Er berücksichtigt dabei insbesondere Unternehmen, die einen positiven Beitrag zur Erreichung eines oder mehrerer ökologischer Ziele der 17 UN Sustainable Development Goals leisten wollen. Der Aktienfonds ist als Artikel-9-Fonds („dunkelgrün“) eingestuft, da ein eindeutiges Nachhaltigkeitsziel besteht. Das Portfolio umfasst derzeit rund 40 Einzelwerte, vorwiegend aus den Sektoren Konsumgüterindustrie und Gesundheit. Der Ende 2019 in Zusammenarbeit mit dem WWF aufgelegte Fonds litt allerdings wie auch viele andere grüne Dividendenfonds unter der schwachen Kursentwicklung der ESG-Aktien in den vergangenen zwei Jahren.

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