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FRWeekly-Briefing: „Gefährliche Gelassenheit“ an den Börsen

An den Börsen herrscht aktuell Risikolaune (Bild: FR)
Börse

DAX, S&P, Bitcoin jagen von Hoch zu Hoch. Trotz guter Aussichten und stabilen Konjunkturdaten kündigt sich eine kommende Korrektur an.

23.10.2017 | 09:31 Uhr von «Dominik Weiss»

Der Bitcoin ist nicht aufzuhalten. Am Freitag dotierte die Crypto-Währung erstmals über der Marke von 6000 US-Dollar. Seit Jahresbeginn hat die stark volatile Währung bereits um mehr als 500% zugelegt. An die Rekordjagd haben sich auch DAX-Anleger längst gewöhnt. Der DAX erzielte in der letzten Woche sein siebtes Wochenhoch in Folge. Kein Wunder, dass der deutsche Leitindex sofort nach dem Schwächeanfall des DAX am vergangenen Donnerstag  wieder an Fahrt gewann und nur knapp unter der 13.000er Marke die Woche abschloss. Im vorbörslichen Handel am heutigen Montag dotiert er bereits gegen 13.019 Punkte. 

Verantwortlich für die anhaltende Kursrally ist nach Meinung von Markus Reinwand, CFA der Hessischen Landesbank, einerseits der „Dauerbrenner“ expansive Geldpolitik der EZB, andererseits aber auch der positive „fortgesetzte Anstieg konjunktureller Frühindikatoren“. Nach Ansicht seines Kollegen Dr. Stefan Mütze wird das zunächst so weiter gehen: „Die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft bleiben günstig“, so Mütze. Dennoch geht er davon aus, dass der am Mittwoch verkündete ifo-Geschäftsklimaindex leicht abschwächen werde. Die Katalonien-Krise, die auch deutsche Unternehmen betreffe, und die Brexit-Verhandlungen wirkten sich negativ aus. Er rechne daher nicht damit, dass der DAX sich stabil über der 13.000 Punkte Marke halten könne. 

Börsen ignorieren die Risiken

Auch Reinwand sieht die Rekordmarke gefährdet. Hierzulande sei das Bewertungsniveau deutscher Aktien mittlerweile „alles andere als günstig“, der Dax relativ deutliche überteuert. Zudem schienen „Frühindikatoren wie der ifo-Index oder der ZEW-Index in die Spitze gelaufen“ zu sein. „Für Aktien bedeutet dies erfahrungsgemäß nichts Gutes“, so Reinwand, erfahrungsgemäß korrigiere der Leitindex nach solchen Signalen. 

Auch an den US-amerikanischen Börsen hätten sich bei den Anlegern inzwischen eine „gefährliche Gelassenheit eingestellt“. Die Stimmungsindizes lägen deutlich über den realen US-Daten, er erwarte daher eine Korrektur. 

Etwas positiver blickt die Commerzbank über den großen Teich. Die US-Wirtschaft präsentiere sich trotz der Wirbelstürme aktuell in guter Verfassung. Arbeitslosigkeit und Auftragslage des Transportsektors seien positive Signale, „gute Stimmungsindikatoren vervollständigten das Bild“. Für deutsche Aktien sehen die Commerzbank-Experten zu Beginn der Berichtssaison Luft nach oben: „Das Umfeld für die heimischen Produzenten ist weiterhin sehr positiv“.

Stimmung im DAX bleibt überwiegend positiv

Die Experten der Deka gehen davon aus, dass sich die Stimmungslage hierzulande leicht eintrüben wird, bleiben aber dennoch bullisch: „ Den neuen Trend nach unten sollte man dann aber nicht als den Weg in den Abschwung, sondern als Normalisierung einer euphorischen Stimmung ansehen“.

 Etwas pessimistischer bewertet Igmar Königshofen , Geschäftsführer der FSG Financial Services, die Aussichten für den DAX. Der Kurseinbruch in der letzten Woche lege den Schluss nahe, dass ein weiterer Rückschlag in dieser Woche folgen werde, wann sei allerdings unklar: Der DAX könnte zunächst auf etwa 13.150 Punkte anziehen und erst im Wochenverlauf den Rückzug antreten.  Andreas Büchler, Mitbegründer des Research Hauses Quarat, geht davon aus, dass der DAX seine Richtung beibehält: „Nach oben ist weiterhin Luft bis etwa 13.200 Punkte“, so Büchler. 

Entscheidenden Einfluss auf die Märkte wird dem EZB Richtungsentscheid am Donnerstag zukommen. Eine Änderung der Geldpolitik gilt als wahrscheinlich. So gehen die Deka und Commerzbank davon aus, dass die EZB ihr Anleihenkaufprogramm ab Januar um die Hälfte auf 30 Mrd. Euro reduzieren wird. Gleichzeitig werde vermutlich am niedrigen Leitzins festgehalten. Auch Ulf Krauss von der Helaba will deutliche Zeichen für eine Reduktion der Ankäufe sehen. Das sei auch geboten, wolle die EZB die „Bildung von Kursblasen verhindern“.

(DW)

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