Baker Steel: Gold steigt parallel zur Dollar-Schwäche

Im Anschluss an die US-Leitzinserhöhung der vergangenen Woche scheint der Appetit der politischen Entscheidungsträger für höhere Zinsen abzunehmen. Ein wirtschaftliches Umfeld mit niedrigen Realzinsen und einem schwächeren Dollar wirkt unterstützend für die nächste Phase der Erholung des Goldsektors.

23.03.2017 | 15:10 Uhr

Das Programm der US Fed schrittweise die Leitzinsen zu erhöhen scheint an Geschwindigkeit zu verlieren. Es ist in der Tat so, dass Janet Yellens veröffentlichte Aussage letzte Woche impliziert, dass es zu Zeit wenig Neigung unter Fed-Chefs gibt, weitere Zinserhöhungen vorzunehmen. In der Folge wird es immer deutlicher, dass ein daraus resultierender schwächerer Dollar ein Vorteil für die US-Wirtschaft zu einer Zeit darstellt, in der sowohl die US-Fed als auch das Weiße Haus unter Druck stehen, sich auf amerikanische Arbeitsplätze und die heimische Industrie zu konzentrieren.

In den letzten Monaten hatte der US-Dollar ein 14-Jahres Hoch erreicht, da Anleger erwarteten, dass das mit Inflation gekoppelte „Pro-Wachstum“-Programm von Präsident Trump und die Aussicht auf ein schnelleres Tempo von Zinserhöhungen durch die Fed den Greenback stärken würde. Der Optimismus von Anlegern scheint jedoch verflogen zu sein, und mit stark überkauften Aktienmärkten, steigender Volatilität und erheblicher Unsicherheit in Bezug auf die wirtschaftlichen und politischen Aussichten, werden die Risiken für Investoren immer deutlicher.

Quelle: Bloomberg. Stand: 23. März 2017

Gold und Goldaktien traten 2016 in eine Erholungsphase ein, aber zum Ende des Jahres korrigierte der Sektor scharf nach unten, da ein steigendes Zinsniveau und Spekulationen über US-amerikanische Konjunkturmaßnahmen nach der Wahl von Donald Trump erwartet wurden. Da diese Faktoren nun weniger Gewicht haben glauben wir, dass die wirtschaftlichen und markttechnischen Rahmenbedingungen für die nächste Phase der Erholung des Goldsektors günstig sind. Anhaltend niedrige Realzinsen, fortwährende Stimuli einiger Zentralbanken, der weltweit hohe Verschuldungsgrad, die laufenden Wirtschaftskrisen in Teilen Europas, Inflationsängste und eine weiterhin starke physische Nachfrage für Gold, vor allem in Asien, bleiben Wertetreiber des steigenden Goldpreises. Darüber hinaus stellt der ausgesprochen unsichere geopolitische Ausblick starke zusätzliche Anreize für Investoren dar Gold zu halten.

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