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Auf der Suche nach Rendite: Private-Equity-ETFs

Die Private-Equity-Branche hat sich von der Finanzkrise erholt und lockt mit starken Zuwächsen.
Asset Management

In Zeiten niedriger Zinsen sind Investoren auf der Suche nach neuen Renditequellen. Die Private-Equity-Branche hat sich von der Finanzkrise erholt und lockt mit starken Zuwächsen. Vermögensberater können für ihre Kunden den Markt über ETFs abdecken. FundResearch untersucht, wie sich die Produkte schlagen.

23.02.2016 | 06:50 Uhr von «Teresa Laukötter»

Eine Heuschreckenplage ist in der Lage in kurzer Zeit ganze Ernten zu vernichten. An so etwas muss Franz Müntefering gedacht haben, als er vor mehr als zehn Jahren Private-Equity-Gesellschaften und auch Hedgefonds als „Heuschreckenschwärme, die im Vierteljahrestakt Erfolg messen, Substanz absaugen und Unternehmen kaputtgehen lassen, wenn sie sie abgefressen haben“ bezeichnet hat. Die Finanzkrise 2008/2009 hat dann, wie um Münteferings Metapher zu bestätigen, ihr übriges getan. 

Private Equity – zu Deutsch auch außerbörsliches Eigenkapital - ist von Investoren bereitgestelltes Eigenkapital, das ist nicht an einer Börse handelbar ist. Die Beteiligungsgesellschaften (Private-Equity-Unternehmen) erwerben für einen festgeschriebenen Zeitraum Unternehmensanteile von außerbörslichen Firmen und erhoffen sich eine Rendite daraus. Oft wird besonders jungen, aufstrebenden Unternehmen, die eventuell nicht durch Bankkredite finanziert werden können oder wollen, durch diese Form der Finanzierung unter die Arme gegriffen.

„Private-Equity-Branche erlebt lang ersehntes Revival“

Seit dem Tiefpunkt 2008/2009 scheint sich die Branche wieder zu erholen: 2015 könnte das fünfte Jahr in Folge werden, in dem der Markt an Volumen zulegen kann. 2014 sammelte die Branche 590 Milliarden US-Dollar ein, rechnet der Datendienstleister Preqin Anfang Januar vor. Private-Equity-Investitionen in deutsche Unternehmen  erreichten im ersten Halbjahr 2015 rund drei Milliarden Euro. Knapp 2,5 Milliarden Euro wurden von in Deutschland ansässigen Beteiligungsgesellschaften finanziert, so der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften. 

Bereits 2014 befragte das Beratungsunternehmen pwc 200 Private-Equity-Gesellschaften in Europa. Die Studie mit dem Titel: „Private-Equity-Branche erlebt lang ersehntes Revival“ fand unter anderem heraus, dass alle befragten Fondsgesellschaften ihr Geschäftsmodell seit der Finanzkrise zumindest teilweise verändert haben. Die Unternehmen legten heute beispielsweise mehr Wert auf aktives Portfolio-Management. Und in Zeiten niedriger Zinsen sowie volatiler Märkte suchen Anleger nach neuen Quellen für Rendite. So rechnet die Branche laut Preqin 2016 ebenfalls mit einem starken Jahr, wenn auch mit Herausforderungen: Der Markt werde immer kompetitiver, gleichzeitig sei es schwieriger Investments mit attraktiven Bewertungen zu finden.  

Private-Equity-ETFs: Zugang zu Private-Equity für Jedermann

Nichtsdestotrotz, der Markt Private-Equity-Markt gilt nach wie vor als schwieriges Terrain. Investoren müssen hohe Summen aufbringen und sich für lange Zeiträume an einen illiquiden Markt binden. Erleichtern können den Zugang sogenannte Private-Equity-ETFs. Seit beinahe zehn Jahren gibt es diese Produkte, die auf börsennotierte Private-Equity-Unternehmen setzen. Blackstone und Bain Capital zählen zu den großen Namen der Branche. 

An der deutschen Börse werden derzeit genau vier Private-Equity-ETFs gehandelt. Der größte unter ihnen ist der iShares Listed Private Equity ETF (ISIN: DE000A0MSAF4). Er bildet den S&P Listed Private Equity Index ab. Damit investiert der knapp neun Jahre alte Fonds in börsennotierten Private-Equity-Unternehmen aus Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum, die an Börsen von Industrieländern gehandelt werden. Besonders 2013 und 2012 liefen für den 289 Millionen Euro schweren Fonds mit Renditen über 26 Prozent sehr erfolgreich. Der schlechte Start 2016 geht jedoch auch an dem iShares ETF nicht spurlos vorbei: 7,6 Prozent verliert er im ersten Monat. In fünf Jahren erreicht der Fonds jedoch einen Zuwachs von 42,1 Prozent. Zu den größten Positionen zählen Blackstone, 3I und ICS. 0,75 Prozent beträgt die TER.

196 Millionen Euro sind in den DB X-Trackers LPX MM Private Equity ETF (ISIN: LU0322250712) investiert. Basiswert des Fonds ist der LPX Major Market Private Equity Index. Ziel des ETFs ist es, die Risiko- und Renditemerkmale der 25 weltweit liquidesten Private Equity-Gesellschaften abzubilden, die im LPX gelistet sind. Der größte Sektor des Fonds sind ebenfalls die USA (39,2 Prozent),  gefolgt von Großbritannien (17,6 Prozent) und Frankreich (12,2 Prozent). Auch der DB X-Tracker startet mit Verlusten ins Neue Jahr – 7,5 Prozent geht es runter. Über eine Zeitraum von fünf Jahren läuft es besser: 63 Prozent kann der ETF zulegen. Mit einer TER von 0,7 Prozent ist er zudem günstiger als der iShares ETF. 

Der Lyxor Privex D-EUR (ISIN: FR0010407197) und der Power Shares Global Listed Private Equity (ISIN: IE00B23D8Z06) sind beide mit 17 und 3,6 Millionen Euro deutlich kleiner als die beiden anderen. Der Lyxor Privex ETF (TER 0,7) ist an die Entwicklung des PRIVEX Index gekoppelt und soll die Standardabweichung der Renditen (Tracking Error) zwischen dem Fonds und dem PRIVEX Index so gering wie möglich halten. Rund sieben Prozent büßt der Fonds im Januar ein. Der Power Share ETF (TER 0,75) bildet den Global Listed Private Equity Index nach, einen diversifizierten Index von über 30 internationalen (mit Ausnahme der USA) börsennotierten Unternehmen. Er verliert 2016 bisher 8,6 Prozent. 

Fazit: Investoren sollten vorsichtig bleiben: Private-Equity-ETFs unterliegen starken Schwankungen, wie auch der Beginn des neuen Jahres zeigt. Nichts für schwache Nerven oder unerfahrene Anleger. Besonders in Krisenzeiten wird die Private-Equity-Branche in Mitleidenschaft gezogen. Zudem gibt es sicherlich Anlagen, die das Thema Diversifikation deutlich besser adressieren. 

Der iShares MSCI World, ein klassischer Indextracker, welcher den MSCI World Index nachbaut, hat im Januar übrigens ‚nur‘ 5,8 Prozent verloren und ist über fünf Jahre mit einem Zuwachs von 62 Prozent nicht weniger erfolgreich als der beste Private-Equity-ETF. Und der Fonds kostet nur 0,2 Prozent. 

Private-Equity-ETFs: Von der Krise erholt


Private-Equity im Vergleich zu anderen Anlageklassen



Quelle Bilder: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(TL)

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