Pictet AM: Wir lüften das Geheimnis um die Währungsabsicherung bei Anleihen

Currency-Overlay-Strategien Dezember 2022
Anleihen

Wer im Ausland investiert, investiert auch in eine fremde Währung. Das kann die Angelegenheit ein wenig erschweren, vor allem für Anleiheinvestoren.

13.12.2022 | 08:16 Uhr

Die geldpolitische Divergenz nach der Pandemie hat zu starken Schwankungen an den Finanzmärkten geführt.

In diesem Zeitalter der „radikalen Unsicherheit“, wie der ehemalige britische Notenbankchef Mervyn King es nennt1, stellt diese Volatilität die Investoren – vor allem diejenigen, die im Ausland investieren, vor einige Herausforderungen.

Die Investition in ausländische Anlagen eröffnet ein ganzes Universum von Anlagechancen, die es im eigenen Land nicht gibt. Ausserdem wird ein Portfolio durch die Diversifizierung der Risiken widerstandsfähiger. Allerdings kommen einige Faktoren erschwerend hinzu.

Neben dem zugrunde liegenden Vermögenswert müssen Investoren auch berücksichtigen, auf welche Währung ein internationales Wertpapier lautet.

Und Währungen sind hinterhältige Geschöpfe – weil sie volatil und unberechenbar sein können. Sie können die Portfoliorenditen beeinflussen, manchmal positiv, manchmal negativ.

Die Auswirkungen von Währungsschwankungen bekommen vor allem Investoren mit internationalen Anleiheportfolios zu spüren. Da die Anleiherendite im Laufe eines Marktzyklus geringer – häufig auch erheblich geringer – ist als bei Aktien, hätte beispielsweise eine Abwertung des US-Dollars um 5% einen grösseren Einfluss auf internationale Anleiheinhaber im Euroraum als auf Aktienanleger.

In diesem Jahr waren die Währungsbewegungen allerdings so heftig, wie es sonst nur einmal in einer Generation vorkommt. Der Yen beispielsweise verlor ein Fünftel seines Werts gegenüber dem US-Dollar und fiel auf ein 32-Jahres-Tief, während das Pfund Sterling gegenüber der US-Währung auf den tiefsten Stand seit 37 Jahren sank. Der Euro schnitt im Vergleich besser ab, fiel aber gegenüber der US-Währung immer noch auf ein 20-Jahres-Tief.

Das bedeutet für USD-Investoren, dass sich Gewinne aus den zugrunde liegenden festverzinslichen Anlagen ohne Absicherung der Währungsrisiken einfach so in Luft auflösen.

Dieses Jahr mag ein ganz spezielles sein. Dennoch hat die Erfahrung gezeigt, dass die grossen Währungen der Welt wie der Euro pro Jahr um etwa 10% nach oben oder unten ausschlagen; sie sind damit im Durchschnitt doppelt so volatil wie US-Staatsanleihen, aber nur halb so volatil wie Aktien.2

Aus diesem Grund sollten vor allem Anleiheinvestoren über eine Absicherung ihres Währungsrisikos nachdenken.

Nehmen wir zum Beispiel eine Investorin im Euroraum, die ein Portfolio mit US-Hochzinsanleihen hält. Langfristig hätte sie sich eine höhere und stabilere Rendite gesichert, hätte sie sich für ein kursgesichertes Anlageinstrument entschieden anstatt für ein Portfolio, das keinen Schutz vor Währungsschwankungen bietet.

Abb-1-13-12-2022


Allerdings liefern Anleiheanlagen mit Kurssicherung – bei denen sogenannte Devisentermingeschäfte zum Einsatz kommen (nähere Erläuterung siehe unten) – nicht immer bessere Renditen. Und die Performance hängt nicht immer vom Zeithorizont eines Investors ab.

Eine Währung kann über einen längeren Zeitraum – Monate oder sogar Jahre – aufwerten oder abwerten, manchmal auch stärker als von den Ökonomen als angemessen erachtet.

Das bedeutet, dass Investoren, die sich für eine Absicherung gegen nachteilige Veränderungen der Wechselkurse entscheiden, sich auch die Chance auf positive Renditen aus für sie günstigen Währungstrends nehmen.

Wie aus Abb. 2 hervorgeht, führen die Zuflüsse aus sicheren Häfen in den Dollar in Zeiten geringerer Risiken tendenziell zu einer negativen Korrelation zwischen risikoreichen Vermögenswerten und dem Dollar. Unter diesen Marktbedingungen haben EUR-basierte Anleger in der nicht abgesicherten Version von US-Hochzinsanleihen besser abgeschnitten als das abgesicherte Pendant.

Abb-2-13-12-22


Die heftigen Bewegungen auf dem Devisenmarkt in diesem Jahr machen auch deutlich, warum Währungsabsicherung bei festverzinslichen Wertpapieren manchmal kontraproduktiv sein kann.


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