Es klingt wie ein inhärenter Widerspruch. Wie kann es sich „lohnen“, bewusst auf Rendite zu verzichten?
10.11.2023 | 13:35 Uhr
Ist es nicht das ultimative Ziel des Investierens, eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften? So oder so ähnlich steht es jedenfalls in den Marketingunterlagen vieler Aktienfonds. Auch viele Investoren werden vermutlich in diese Richtung denken. Doch die ausschließliche Fixierung auf das Ziel der Renditemaximierung kann nach Ansicht der Anlageexperten von Wagner & Florack (W&F) höchst riskant sein.
Sie wissen es sehr wohl zu schätzen, sich mit den Unternehmerfonds an robusten Gewinnmaschinen wie Adobe, Apple, Danaher, Google und Visa beteiligen zu können: Firmen, die ihren unternehmerischen Gewinn, also den Free Cash Flow, binnen weniger Jahre verdoppeln. Da mittel- bis langfristig die Entwicklung des Unternehmensgewinns den Unternehmenswert determiniert, streben die Aktienkurse solcher Firmen im Laufe der Zeit immer weiter nach Norden, was langfristigen Miteigentümern das Portemonnaie zuverlässig sehr stark füllt. Darin unterscheiden sich die selektierten Portfoliounternehmen von den zahllosen kapitalintensiven, schwachmargigen und verschuldeten Firmen, deren Kurse über Jahre hinweg nicht vom Fleck kommen oder gen Süden driften – bei hohen Risiken. Wäre man allein auf Renditemaximierung aus, müsste man ausschließlich in solche Daily Used-Technologiefirmen wie Apple und Microsoft investieren oder in stark wachsende und hochprofitable Ausnahmefirmen wie Danaher oder Hermès.
Quelle: Wagner & Florack, Datenstand: 30. September 2023
Im Unterschied zu vielen anderen Investoren besteht die oberste Priorität des Wagner & Florack Fondsmanagements jedoch darin, unter langfristigen Aspekten kein Geld zu verlieren, also das investierte Kapital substanziell zu erhalten. Deshalb versuchen die Kapitalmarktexperten zuallererst, unternehmerische Risiken konsequent zu vermeiden und in Unternehmen zu investieren, die in jeder konjunkturellen Lage – also auch und gerade in Rezessionen – verlässlich viel verdienen und eine hohe Kapitalverzinsung erwirtschaften. Dies ist bei den oben genannten Ausnahmefirmen der Fall. Neben dem starken und profitablen Wachstum sind die geschäftsmodellbedingten Risiken von Microsoft, Visa & Co. sehr gering. Angesichts der extremen und immer weiter zunehmenden „Cash-Produktion” dieser Firmen fällt es mitunter schwer, auf andere Firmen zu schauen.
„Erfolgreiche „Langweiler” mit minimalstem oder praktisch nicht vorhandenem substanziellem Investitionsrisiko“
Dominikus Wagner
Wettbewerbsüberlegene Konsumgüterhersteller wie Beiersdorf, Church & Dwight, L’Oréal, Nestlé und Procter & Gamble bilden dennoch das Fundament der W&F Unternehmerfonds. Diese – im positiven Sinne – besonders langweiligen robusten Gewinnmaschinen mit geschäftsmodellbedingt geringem Kapitalbedarf, hohen Skaleneffekten, hoher Preissetzungsmacht und starken Marken verdoppeln ihren Unternehmensgewinn höchst zuverlässig etwa alle zehn Jahre, wovon ein Großteil der am Markt befindlichen Unternehmen nur zu träumen vermag. Und das erreichen diese „Langweiler” bei minimalstem oder praktisch nicht vorhandenem substanziellem Investitionsrisiko. Die Risikocharakteristik solcher Firmen zählt nach Ansicht von Dominikus Wagner und Dr. Dirk Schmitt zum konservativsten, woran man sich als Investor beteiligen kann.
Fazit: Langfristige, substanzielle Investitionssicherheit steht daher für die Unternehmerfonds an erster Stelle. Daher vermeidet man Risiken konsequent und lässt durch die hohe Gewichtung an wettbewerbsüberlegenen Consumer-Staples-Firmen bewusst mitunter auch Renditeopportunitäten aus, selbst wenn das dazu führt, nicht zu jeder Zeit an der Performance-Spitze zu stehen. Renditemaximierung kann nach Ansicht der W&F Anlageexperten nicht das wichtigste und erst recht nicht das alleinige Ziel sein, auch wenn es in weiten Teilen der Finanzbranche so gesehen werden mag. Um die Risiken so gering wie möglich zu halten, setzen sie die Prioritäten anders und verzichten damit bewusst auf Renditepotenzial. Gleichzeitig sind sie überzeugt, bei Gegenwind oder gar Sturm gut geschützt hinter einer Mauer zu sitzen, weil die von Ihnen selektierten Firmen selbst in Rezessionen verlässlich Geld verdienen und durch eine starke Bilanz geschützt sind.
Eine Analyse zum letzten Quartalsergebnis einer „Langweiler-Firma“ par excellence können Sie hier nachlesen.
Fonds: Wagner
& Florack Unternehmerfonds – ISIN DE000A1C4D48 (I) / DE000A2H9BB2 (P)
Fonds: Wagner & Florack Unternehmerfonds
flex – ISIN DE000A2P23M1 (C) / DE000A2P23L3 (P)
Gesellschaft: Wagner & Florack
AG
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