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Anlagestrategie

Georg von Wallwitz und Guido Barthels: So stehen wir in diesem Jahr zur „Sell in May ...“-Regel

Trotz Rezession sind die Aktienkurse seit dem Corona-Crash im März 2020 stark gestiegen. Sollten Berater jetzt die Regel „Sell in May ...“ befolgen? Dazu befragten wir die beiden Vermögensverwalter Guido Barthels und Georg von Wallwitz.

08.05.2020 | 13:00 Uhr von «Ralf Ferken»

In diesem Jahr ist die Diskussion um „Sell in May“ ausgefallen. Wäre dieses Thema in 2020 nicht berechtigter denn je? 

Guido Barthels, Senior Fondsmanager bei der TBF Global Asset Management GmbH: Dieses Jahr war eher „sell in March“ korrekt, vielleicht ist „sell in July“ dieses Jahr die korrekte Strategie? Ende Juli bis Anfang August werden die vorläufigen BIP Zahlen für die für uns relevanten Volkswirtschaften veröffentlicht.  Die aktuelle Datenlage lässt befürchten, das die negativen Wachstumsraten noch viel tiefer gehen als bisher erwartet und eingepreist ist. Falls es dann noch zu einem Abverkauf bei den Risikoanlagen wie Aktien und Unternehmensanleihen käme, würden wir sicher nachkaufen.

Guido Barthels

Guido Barthels, Fondsmanager des TBF Balanced R (ISIN: DE000A2PE1J9)


Georg von Wallwitz, Gründer und Geschäftsführer der Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH: „Sell in May and go away“ ist in diesem Jahr in der Tat eine berechtigte Maxime. Allerdings aus anderen Gründen – wie in diesem Jahr ja irgendwie alles anders ist. Normalerweise nimmt der Risikoappetit in der Zeit der großen Ferien ab. Die Händler wollen keine großen Positionen haben, während sie im Urlaub sind. Die Fondsmanager haben viel Zeit und kommen ins Grübeln, wenn sie am Strand liegen und dabei zusehen, wie leicht die schönen Burgen ihrer Kinder von unbarmherzigen Wellen fortgespült werden. Das übertragen sie dann oft auf ihre eigenen Positionen und fragen sich, ob das alles haltbar ist. Wenn sie wieder ins Büro kommen, reduzieren sie ihr Risiko – und so kommt es gehäuft im September und Oktober zu Crashs. In diesem Jahr ist es insofern anders, als im Sommer das ganze Ausmaß des wirtschaftlichen Desasters sichtbar wird, das das Corona-Virus für viele Branchen, die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt bedeutet. Heute wird das vielfach noch zu optimistisch bewertet. Bevor im Sommer das große Erwachen kommt, sollte man sich gut überlegt haben, welche Wertpapiere man im Depot hat.

Georg von Wallwitz

 

Georg von Wallwitz, Fondsmanager des Phaidros Balanced A (ISIN: LU0295585748)


Wie haben Sie Ihre Portfolios derzeit aufgestellt? Eher für ein V-, U- oder L-Szenario?

Guido Barthels, Senior Fondsmanager bei der TBF Global Asset Management GmbH: Wir sehen eine nach rechts geneigtes „V“ auf uns zu kommen.  Der globale Shut-down durch Corona wird längerfristige Schäden verursacht haben, die im vollen Umfang nach nicht überschaubar sind.  Wir werden alte Höchststände an die Aktien und Unternehmensanleihenmärkte wiedersehen und übertreffen, aber das wird dauern.

Georg von Wallwitz, Gründer und Geschäftsführer der Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH: Wir mussten in unseren Portfolios keine großen Änderungen vornehmen, weil wir kaum in den betroffenen Branchen investiert waren. Unser Schumpeter Aktienfonds ist seit Jahresanfang sogar im Plus! Wir erwarten eine Entwicklung, welche wir das VL-Szenario nennen. Für viele Branchen und Einzeltitel wird es eine V-förmige Entwicklung geben, beispielsweise bei den Zahlungsdienstleistern oder den Herstellern von Medizintechnik. Bei einigen Branchen wird es auf eine L-förmige Entwicklung hinauslaufen, wie etwa in der Luftfahrt und ihren Zulieferern oder auch im Hotelgewerbe. Die wirtschaftliche Entwicklung wird deutlich auseinandergehen, weshalb ein guter Markt für Stockpicker zu erwarten ist. Das wird auch noch eine Weile andauern.

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