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Modernes Risikomanagement

Profit lässt sich nicht ohne Risiko erzielen (Bild: pixabay)
Anlageberatung

Die Zeiten, als Stop-loss, der Protective Put oder die CPPI noch die Krone der Risikomanagement-Schöpfung waren, sind gefühlt schon lange her. Was heute unter modernem Risikomanagement zu verstehen ist, konnte man auf der Risikomanagement-Konferenz von Union Investment lernen.

13.11.2017 | 09:50 Uhr von «Dominik Weiss»

„Ein Derivate-basiertes Risikomanagement verschafft klassischen Investmentfonds Mehrwert in Form eines risikoadjustierten Renditeplus von 0,42 Prozent pro Jahr und eines um 13,26 Prozent geringeren systematischen Risikos im Vergleich zu Investmentfonds, die keine Derivate nutzen", erläuterte Prof. Alexander Szimayer von der Universität Hamburg während der diesjährigen Risikomanagement-Konferenz von Union Investment. Die inzwischen 12. Risikomanagement-Konferenz des Asset Managers der genossenschaftlichen Finanzgruppe fand erneut in der Rheingoldhalle in Mainz statt. Wie Szimayer vor rund 200 institutionellen Investoren und mit Bllick auf die jüngste Risikomanagement-Studie von Union Investment ausführte, steigt die risikoadjustierte Rendite bei Hedgefonds auf Grund der Derivatenutzung sogar um 6,35 Prozent pro Jahr. Von 101 in der Studie befragten deutschen Unternehmen setzen 80 Prozent Derivate ein. Häufigstes Anwendungsgebiet ist die Absicherung von Risiken, insbesondere bezüglich Zinsänderungen, Währungen und Aktien. Weit weniger häufig werden Derivate zur Renditeoptimierung genutzt. Wenn doch, werden primär Optionen zur Vereinnahmung von Risikoprämien geschrieben.

BASF: Risikosenker Smart Beta

Aber auch Faktorprämien und nachhaltige Investments können der Risikoreduzierung dienen. Dr. Gerhard Ebinger, Asset Manager der BASF, berichtete auf der Union-Konferenz, wie Smart-Beta-Strategien die persifikation eines Aktienportfolios verbessern und so zur Risikosenkung beitragen können. Günther Herndlhofer von der österreichischen VBV Vorsorgekasse referierte über die Vorteile und die Umsetzung einer nachhaltigen Anlagestrategie: „Einen integrierten Nachhaltigkeitsansatz zu fahren, bedeutet, den Einzug einer zusätzlichen qualitativen Risikoebene. Insofern ist Nachhaltigkeit eine gute Ergänzung."

Nachhaltigkeit bringen die Wiener auf verschiedene Wege in die Veranlagung. Herndlhofer berichtete, dass die VBV sich zu den PRI und dem Montréal Carbon Pledge bekennt. „Wir erweitern laufend unsere Positiv- und Negativkriterien. Vor zwei Jahren haben wir beispielsweise unser Kohle-pestment vollzogen.“ Eine Orientierung für nachhaltige Investments sind für die Altersvorsorgeeinrichtung die 17 Sustainable Development Goals der UN, wie Herndlhofer anhand von Beispielen erläuterte. So verfolgt die VBV das Klimaschutzziel, indem sie den Kohlendioxid-Ausstoß der im Aktien- und Rentenportfolio veranlagten Unternehmen überwacht. Das Gesundheitsziel wird durch den Ausschluss von Tabak verfolgt. Bei kontroversen Arbeitsbedingungen betreibt die VBV Engagements und gegebenenfalls pestments.

VBV: Kampf der Kohle

Die Vorsorgekasse investiere seit ihrer Gründung im Jahr 2002 nachhaltig. Als Leitfaden für Nachahmer empfiehlt Herndlhofer insbesondere zwei Punkte: eigene Grundsätze und eine eigene Methodik definieren sowie sich von Externen evaluieren und zertifizieren zu lassen. Am Ende seines Vortrags präsentierte Günther Herndlhofer noch eine interessante Analogie zu den Entwicklungen in der Automobil- und in der Finanzindustrie. Automarken definierten sich einmal stark über ihre Leistungsstärke, dann eher über Sicherheit und nun seien Verbrauchswerte sowie der Kohlendioxid-Ausstoß relevante Größen. Bei der Finanzindustrie kreiste dagegen einmal alles um die Rendite, dann um das Risikomanagement und nun um die Nachhaltigkeit in der Veranlagung.

Die Bedeutung von nachhaltigen Investments dürfte auch ohne staatliche Auflagen auf Grund des Drucks von außen noch stärker wachsen. Wie die Börsen-Zeitung berichtet, fordern 40 große deutsche Unternehmen von der nächsten Bundesregierung „Klimaschutz zur zentralen Aufgabe" zu machen sowie den Ausstieg aus der Kohleverstromung voranzubringen. Wie stark sich die Einstellung zum Klimaschutz gewandelt hat, ist der Liste der Unterzeichner zu entnehmen: Auf dieser findet sich auch der Energiekonzern EnBW. 

 

portfolio institutionell/Patrick Eisele 

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