BakerSteel: Lässt die FED den Goldpreis steigen?

Mit der Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank nächste Woche auf nahezu 100% ansteigend (Bloomberg), scheint eine negative Auswirkung auf den Goldpreis in vollem Umfang eskomptiert zu sein. Anleger mit einer konträren Marktmeinung haben nun die Möglichkeit, von einem möglichen Erholungspotenzial nach besagter Leitzinserhöhung zu profitieren.

10.03.2017 | 08:56 Uhr

Der Goldpreis ist in den vergangenen Tagen gesunken und mit ihm haben auch Goldaktien Kurseinbußen hinnehmen müssen, was wiederum einen Großteil der jährlichen Gewinne des Sektors aufgezehrt hat. Es besteht jetzt aber eine Chance für Investoren, Einstände zu verbilligen oder neu zu diesem Sektor zu allokieren. Die Mehrzahl der professionellen Anleger erinnert sich, dass Gold Anfang 2016 in eine Erholungsphase eintrat, aber seither periodische Schwächeperioden erlebt hat, die typischerweise von steigenden Renditen bei US Staatsanleihen und einem starken US-Dollar ausgelöst werden. Die derzeitig sinkenden Preise, bzw. Kurse im Goldsektor können vor allem auf die antizipierte Leitzinserhöhung der US Federal Reserve Mitte diesen Monats zurückgeführt werden. Diese Antizipation hat in den vergangenen Wochen neben dem Druck auf Gold vor allem zu höheren Renditen bei amerikanischen Staatspapieren und einem steigenden Dollar geführt, der sich um +2.6% von seinen Tiefstständen im späten Januar (DXY-Index, Daten am 03.09.2017) erholt hat.

Wichtig ist, dass wir dieses Muster schon im Vorfeld der vorherigen Leitzinserhöhungen gesehen haben, wie in der folgenden Tabelle dargestellt. In den Wochen vor den letzten beiden Zinserhöhungen im Dezember 2015 und Dezember 2016  sank der Goldpreis im Vorfeld der Ankündigung stark, da viele Anleger den Sektor, gewissermaßen prozyklisch, vermieden und die Anleger, die grundsätzlich Gold halten wollten,  mit ihren Allokationen warteten. Doch nach beiden Zinserhöhungen erholte sich Gold in den darauffolgenden Wochen und Monaten stark, als die Nachfrage an Gold zurückkehrte und der Aufwärtstrend des Metalls begann, bzw. sich fortsetzte.

Quelle: Bloomberg, Baker Steel intern. Stand: 9. März 2017.

Wir betrachten das derzeitige wirtschaftliche Umfeld und die Marktbedingungen für den Goldsektor als durchaus unterstützend, trotz der kurzfristigen negativen Auswirkungen einer US Leitzinserhöhung. Anhaltende niedrige Realzinsen, Zentralbankinterventionen in Europa und Asien, eine weiterhin hohe globale Verschuldung und ein vergleichsweise träges Wirtschaftswachstum, Inflationsängste und eine starke physische Nachfrage nach Gold, vor allem in Asien, bleiben die Wertetreiber eines steigenden Goldpreises.

Darüber hinaus gibt es angesichts der ausgesprochen ungewissen geopolitischen Aussichten starke Anreize für Investoren, Gold- und Goldaktien zu halten. Der Aufstieg von populistischen Kandidaten, die in den bevorstehenden Wahlen in Frankreich und den Niederlanden kandidieren, der Beginn der "Brexit" -Verhandlungen und die Umsetzung der Präsidenten-Trump-Agenda in den USA stellen alles Risiken für Investoren dar; vor allem in einer Zeit, in der breitere Aktienmärkte signifikant überkauft erscheinen. 

Für konträre Investoren bietet Gold eine Portfolio-Diversifizierung und Absicherung, während Goldaktien darüber hinaus eine operative Hebelwirkung auf den Goldpreis erzielen. Die kommenden Wochen und Monate versprechen, eine interessante und hochwahrscheinlich lukrative Zeit für Goldinvestoren zu werden.

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