Pictet AM: Japan - Das Land der steigenden Preise?

Ausblick für japanische Aktien Februar 2023
Aktienmarkt

Die Rückkehr der Inflation in Japan dürfte zu einer weiteren Normalisierung der Geldpolitik führen und eine Neubewertung des Aktienmarktes auslösen.

03.02.2023 | 08:41 Uhr

Wirtschaftsanalyse des Senior-Ökonom Nikolay Markov

Nach zwei Jahrzehnten stagnierender Preise und Löhne scheint Japan die Deflation endlich abgeschüttelt zu haben. Das verheisst einen stärkeren Yen und einen Aufschwung an den Aktienmärkten.

Überall gibt es Hinweise auf eine Ausweitung des Inflationsdrucks. Egal ob Sojasauce, Bier, Küchengeräte oder Skipass – in allen Bereichen der japanischen Wirtschaft steigen die Preise, sowohl bei Waren als auch bei Dienstleistungen. Die Kerninflation erreichte im Dezember 2022 mit 3,7% den höchsten Stand seit 41 Jahren.

Infolgedessen verabschiedet sich die japanische Notenbank (BOJ) nach und nach von ihrer festen Obergrenze für die Renditen – einer Konjunkturbelebungsmassnahme, die darauf abzielte, die Inflation dauerhaft unter 2% zu halten.

Die 2016 eingeführte Renditekurvensteuerung ist eine Politik, auf deren Basis die BOJ eine unbegrenzte Anzahl von Staatsanleihen kauft, um die 10-jährigen Renditen in einem schmalen Band nahe Null zu halten.

Einst wurde die Politik gefeiert, weil sie so innovativ war, aber in jüngster Zeit wird sie immer mehr kritisiert, weil sie die Renditekurve verzerrt. Dadurch wird dem Markt Liquidität entzogen und der Yen auf Talfahrt geschickt, was wiederum die Kosten für Rohstoffimporte in die Höhe treibt.

Im Dezember wechselte die japanische Zentralbank plötzlich ihren Kurs und unternahm einen unserer Meinung nach ersten Schritt hin zum Ausstieg aus der Renditesteuerung und letztendlich aus ihrer Negativzinspolitik. Die Rendite der 10-jährigen Anleihe darf sich jetzt um 50 Basispunkte zu jeder Seite des 0-Prozent-Ziels bewegen, bisher waren es nur 25 Basispunkte.

Nach unserer Einschätzung wird die BOJ die obere Spanne der 10-jährigen Renditen, die derzeit bei 0,50% liegt, in zwei bis drei Schritten ausweiten und sich dann komplett von der Renditesteuerung verabschieden.

Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass die Zentralbank an ihrem Normalisierungskurs festhalten wird, wer auch immer im April die Nachfolge des derzeitigen Zentralbankchefs Haruhiko Kuroda antreten wird.

"Die Kombination aus geldpolitischer Normalisierung und leichter Inflation gibt japanischen Aktien einen ordentlichen Schub ... Daher dürften japanische Aktien demnächst wieder eine gewichtige Rolle in den globalen Aktienportfolios spielen."

Eine interessante Sache für internationale Investoren.

Die Kombination aus geldpolitischer Normalisierung und leichter Inflation gibt japanischen Aktien einen ordentlichen Schub.

Da die Realzinsen vermutlich negativ bleiben, dürfte die japanische Wirtschaft in diesem Jahr mit 1,5% so schnell wachsen wie kein anderes Industrieland – dank steigender Investitionen und Ausgaben von hochliquiden Unternehmen und privaten Haushalten.

Unter diesen Bedingungen können die Investoren davon ausgehen, dass das Wachstum der Unternehmensgewinne Fahrt aufnehmen wird und sich die Bewertungskennzahlen deutlich verbessern. All das deutet darauf hin, dass japanische Aktien demnächst wieder eine gewichtige Rolle in den globalen Aktienportfolios spielen dürften.

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