BakerSteel: Ende der Trump-Rallye gibt den Startschuss für Gold

Der Optimismus von Investoren ist am Verblassen, da das Scheitern von Trumps American Health Care Act ("AHCA") Anlegersorgen schürt, dass die Fähigkeit des US-Präsidenten, seine mit Spannung erwartete wachstumsorientierte Agenda umzusetzen, sehr beschränkt ist. Portfolio-Diversifizierung ist hier der Schlüssel, da die Marktvolatilität wahrscheinlich ansteigen wird und Anleger mit einer Vielzahl von Risiken konfrontiert sind.

29.03.2017 | 09:15 Uhr

Gold erholte sich nach seiner Korrektur Ende 2016, als ein steigender US-Dollar und die Aussicht auf steigende Zinsen Druck auf das Metall ausübten. Die jüngsten Wochen haben die Aussichten für den Goldsektor deutlich verbessert, da ein schwächerer Dollar, anhaltend niedrige Realzinsen und die Aussicht auf eine Verschlechterung bei den US-Staatsschulden ein zunehmend unterstützendes wirtschaftliches Umfeld für Gold- und Goldproduzenten schaffen.

Trumps Versäumnis, ausreichende Unterstützung durch den Kongress für seinen Plan zur Reform des Patient Protection and Affordable Care Act („Obamacare“) zu erhalten, zeigt auf, dass die Spaltung, die in der Partei der Republikaner existiert, trotz der Tatsache, dass diese Partei beide Häuser des Kongresses kontrolliert, erhebliche Hindernisse für die Agenda des Präsidenten darstellt. Die Opposition gegen den AHCA ist ein besorgniserregendes Signal für Investoren, die Trumps Bemühungen beobachten, seine sogenannte „Pro-Business“-Agenda in konkrete Reformen und politische Maßnahmen umzusetzen. Ohne die Ausgabenkürzungen, die durch die Umsetzung von AHCA zur Verfügung gestellt werden hätten können, sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Steuerreform nun erheblich geschwächt. Eine signifikante Senkung der Steuersätze würde zu einem Risiko führen, dass die Staatsverschuldung sich erheblich ausdehnt - ein Ergebnis, das wahrscheinlich von einem großen Anteil der republikanischen Abgeordneten abgelehnt würde. Dies würde sich in der Folge negativ auf das Vertrauen der amerikanischen Unternehmen und den US-Dollar auswirken.


Quelle: Bloomberg, Baker Steel intern. Stand: 28. März 2017.

Aktien- und Rentenmärkte reagierten überschwänglich auf Trumps Wahl im November 2016, wobei insbesondere Aktien auf neue Höchststände stiegen - inmitten von Optimismus in Bezug auf die antizipierten Vorteile von Deregulierung, Steuersenkungen und Infrastrukturausgaben für Unternehmen in den USA.  Angesichts der Tatsache, dass die US-Aktienmärkte nach der Rallye nun stark überkauft erscheinen und der US-Dollar Anzeichen für eine Abkehr von den jüngsten Hochs zeigt, liegt unser Auffassung nach eine Periode der Volatilität vor uns, in der klar werden wird, welche Teile der Trump-Politik erfolgreich sein und welche durch politische Opposition blockiert werden.

Der Edelmetallsektor befindet sich in einer Erholungsphase

Gold hat sich im Jahresverlauf bisher positiv entwickelt, da eine fortwährende politische Ungewissheit ausgehend von der neuen US-Regierung und die Aussicht auf eine steigende Volatilität an den Finanzmärkten die Nachfrage für das gelbe Metall erhöht hat.

Gold hat sich in den vergangenen Jahren als ein effektives Instrument zur Portfolio-Diversifizierung erwiesen und schützt die Kaufkraft von Investoren angesichts der Unsicherheit an den Finanzmärkten. Gold hat im vergangenen Jahr überzeugende Gewinne im Vorfeld der Brexit-Entscheidung einfahren können und darüber hinaus vielfach das Anlegerkapital während der Krisen der Eurozone in den letzten Jahren geschützt. Im Quartal 2 2017 haben wir nun ein Szenario, wo US-Schulden wahrscheinlich erheblich steigen werden, der US-Dollar sich weiter abschwächen kann und es zunehmend Unsicherheit über US-Konjunkturaussichten geben kann. In diesem Zusammenhang bietet Gold wieder einmal die Chance für Anleger von der unterstützenden Umgebung für das Metall zu profitieren. Die Erholung des Gold- und Goldaktiensektors ist unser Meinung nach im Gange, allerdings liegen die Goldpreise und die Produzentenbewertungen immer noch weit unter dem Niveau vor fünf Jahren. Für Goldproduzenten wird das unsichere wirtschaftliche Umfeld auch die Fortsetzung einer erhöhten Kapitaldisziplin bedeuten; mit einer daraus resultierenden Verbesserung der Aktionärsrenditen.

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