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Aktienindex

Schöne neue Indexwelt

Vor einem Jahr wurde der deutsche Aktienmarkt reformiert. Wie sich die Änderungen ausgewirkt haben, was Anleger beachten müssen.

04.10.2019 | 10:30 Uhr von «Christoph Platt»

Über ein Jahr ist es her, dass die deutsche Börsenwelt kräftig durcheinandergewirbelt wurde. Am 24. September 2018 endete die langjährige Sonderstellung kleiner und mittelgroßer Technologiewerte, die bis dahin exklusiv im TecDAX gelistet waren. Seither finden sich Titel wie United Internet oder Compugroup Medical parallel in den klassischen deutschen Nebenwerte-Indizes MDAX und SDAX. Gleichzeitig öffnete sich der TecDAX für DAX-Konzerne wie SAP. Weiterer Umbruch damals: MDAX und SDAX wurden von jeweils 50 auf 60 beziehungsweise 70 Titel erweitert.

Die Änderungen waren und sind für alle relevant, die über ETFs in deutsche Aktien investieren. Die passiven Fonds folgen ihrem zugrunde liegenden Index eins zu eins. Ändert dieser seine Zusammensetzung, wandelt sich auch das Antlitz des entsprechenden ETFs.

Nach zwölf Monaten neue Indexwelt ist es Zeit für ein erstes Resümee. ETFs, die dem MDAX oder SDAX folgen, enthalten nun nicht mehr nur den traditionellen deutschen Mittelstand, sondern auch Unternehmen, die mit neuen Technologien ihr Geld verdienen.

ETF-Fondsvolumen

Quelle: €uro am Sonntag

Im MDAX sind aktuell 16 Tech-Firmen vertreten, die parallel im TecDAX zu finden sind. Diese machen zurzeit ein Fünftel des MDAX aus. Von diesen 16 Unternehmen hat die Biotechnologie-Firma Qiagen den größten Anteil am MDAX (2,8 Prozent). Es folgen der Laborzulieferer Sartorius (2,3 Prozent) und Siemens­ Healthineers (2,1 Prozent).

Insgesamt hat die Hinzunahme der Tech-Titel dem MDAX gutgetan. Im Durchschnitt steuerten diese Unternehmen seit dem Tag der Anpassung einen Zuwachs von 6,9 Prozent zum Index bei. Der MDAX in seiner Gesamtheit schrieb in dieser Zeit leicht rote Zahlen und verlor 0,6 Prozent.

Im SDAX finden sich zurzeit zehn Titel aus dem TecDAX. Sie haben ein Gewicht von 16 Prozent. Die größten Tech-Werte im SDAX sind Jenoptik (2,4 Prozent), Aixtron (2,2 Prozent) und Compugroup Medical (2,0 Prozent). Auch der SDAX hat von der Umstellung profitiert. Gut liefen die vergangenen knapp zwölf Monate für ihn zwar nicht, und er gab um 6,5 Prozent nach. Die Tech-Titel waren jedoch für den Verlust weniger stark verantwortlich als die übrigen Werte. Sie kamen im Mittel auf minus 4,7 Prozent.

Angesichts dieses Beitrags der Tech-Titel zu MDAX und SDAX verwundert es nicht, dass der TecDAX von den bekannten deutschen Kursbarometern am besten abschnitt. Er legte seit dem 24. September 2018 um drei Prozent zu. Vor einem Jahr war für den Index erwartet worden, dass er durch die Hinzunahme von Schwergewichten aus dem DAX an Dynamik einbüßen könnte. Seither sind die DAX-Titel SAP, Infineon und Deutsche Telekom im TecDAX gelistet, das ursprüngliche TecDAX-Mitglied Wirecard kam neu in den DAX.

Früherer Star bremst Rendite

Diese Sorge hat sich weder eindeutig bestätigt, noch wurde sie zerstreut. Von den drei alten DAX-Mitgliedern haben SAP und Deutsche Telekom in dieser Zeit um vier und zehn Prozent zugelegt, Infineon hat neun Prozent eingebüßt. Ausgerechnet der damalige TecDAX-Star Wirecard hat mit einem Minus von 14 Prozent die Entwicklung des TecDAX stark behindert. Vor allem deshalb fällt die Bilanz der DAX-Titel im TecDAX mäßig aus. Unter dem Strich haben sie den Technologie-Index gebremst.

Im Wesentlichen hat die Reform die Indizes beeinflusst wie erwartet. Ein Jahr ist allerdings noch zu wenig, um ein umfassendes Resümee ziehen zu können. Zumal es in den vergangenen zwölf Monaten extreme Kursbewegungen gab: Im vierten Quartal 2018 der Absturz, anschließend eine rasche Erholung — nicht gerade ein typischer Börsenverlauf, auf dessen Basis sich allgemeingültige Aussagen zur neuen Indexwelt treffen lassen könnten.

Es bleibt jedoch dabei, dass MDAX und SDAX durch die Erweiterung der Branchen und der Titelzahl an Attraktivität gewonnen haben, weil sie jetzt breiter aufgestellt sind. Der TecDAX ist nicht mehr das exklusive Kursbarometer kleiner deutscher Tech-Unternehmen, sondern enthält seit der Änderung rund 40 Prozent DAX-Werte. Das nimmt etwas Fantasie aus dem Index. Um umfassend in die deutsche Technologiebranche zu investieren, bleibt der TecDAX dennoch erste Wahl.

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