Um herauszufinden, welche der elf Sektoren des MSCI World
eher in Bullen- und welche eher in Bärenmärkten den Markt übertreffen, teilte
der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust den Zeitraum von 1995 bis heute in 26
Phasen ein. 13, in denen der Aktienindex den meisten Investoren viel Freude
machte und 13, in denen es eher abwärts ging. Als Kriterium für die Einteilung
verwendete Pascal Kielkopf die 200-Tage-Linie. Notiert der Index über dem
Durchschnitt der vergangenen 200 Tage sind es gute Zeiten, darunter schlechte.
Kurzfristige Trendwechsel, bei denen der MSCI World für wenige Tage auf der
anderen Seite der Linie stand, blieben bei der Analyse unberücksichtigt.
Ebenfalls wichtig: In seiner Untersuchung achtete Pascal
Kielkopf auf die relative Performance der Sektoren. Es ging ihm darum
herauszufinden, ob ein Sektor besser oder schlechter abschnitt als der Markt.
War beispielsweise zweiteres der Fall, muss das keine fallenden Kurse bedeuten.
Die Branche entwickelte sich lediglich schlechter als der MSCI World.
- „In den Aufwärtsmärkten
der vergangenen 30 Jahre ließ sich mit Technologieaktien besonders oft
eine gute Performance erzielen.“
- „In 85 Prozent der Fälle
erzielten die Tech-Titel eine Outperformance und legten im Mittel stärker
zu als der MSCI World.“
- „Auch mit den Aktien aus
dem Industriesektor und dem zyklischen Konsum übertrafen Investoren in
mehr als der Hälfte der Fälle den marktbreiten Index.“
- „Am Tabellenende stehen
die Immobilienaktien und die Versorger. Sie schafften es in den 13 Phasen,
in denen der Weltaktienindex oberhalb seiner 200-Tage-Linie notierte, nur
dreimal den Index zu übertreffen.“
Wie lief es, wenn der MSCI World unter der 200-Tage-Linie
lag?
- „In Abwärtsmärkten zeigt
sich in vielen Fällen das erwartete gegensätzliche Bild: Hier konnten eher
die defensiven Sektoren den Index schlagen.“
- „Besonders häufig gelang
das den Versorgern und den Basiskonsumaktien: immerhin in 10 von 13
Phasen.“
- „Ähnlich oft gelang das
den Aktien aus den ebenfalls als defensiv geltenden Sektoren Energie und
Gesundheit.“
Was Pascal Kielkopf zudem noch auffiel:
- „Die 13 Aufwärtsphasen
dauerten im Schnitt mit 1,7 Jahren erheblich länger als die Abwärtsphasen,
die im Mittel lediglich 0,6 Jahre gingen.“
- „Zwei der elf Sektoren –
Finanzen sowie Kommunikation – lagen in der Mehrzahl der Fälle sowohl in
Aufwärts- wie in Abwärtsmärkten hinter dem MSCI World.“
- „Dem Technologiesektor
gelang das Kunststück, in mehr als der Hälfte der Auf- und Abwärtsmärkte
besser abzuschneiden als der Index.“
- „Und auch wenn die
Ergebnisse teils sehr eindeutig ausfallen, sollten Anleger ihnen nicht
blind vertrauen. Am Ende hängt es von der einzelnen Phase ab.“
- „Dass hohe Chancen oft mit
hohen Risiken einhergehen, zeigt der Technologiesektor. Er glänzte zwar in
vielen Phasen mit Outperformance, doch Übertreibungen wie die Dotcom-Blase
erinnern daran, dass starke Kursgewinne auch schmerzhafte Rückschläge nach
sich ziehen können.“ (pg)
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