AI Leaders: Sektorrotation beeinträchtigt nicht die Zukunftschancen - Vorübergehender Favoritenwechsel

AI Leaders: Sektorrotation beeinträchtigt nicht die Zukunftschancen - Vorübergehender Favoritenwechsel
Aktien

Dem im Herbst 2020 begonnenen und im ersten Quartal dieses Jahres verstärkt an den Aktienmärkten zu beobachten gewesenen Favoritenwechsel weg von klassischen Wachstumswerten und Technologie hin zu konjunkturzyklischen Aktien konnten sich viele Investoren und Fonds kaum entziehen.

20.04.2021 | 09:03 Uhr

Vor dem Hintergrund gestiegener Zinsen, die die langfristig ausgerichteten Ergebnisse stark wachsender und zuvor häufig überbewerteter Unternehmen besonders belasten, war eine zumindest vorübergehende Rotation hin zu den von der Pandemie beeinträchtigten, vergleichsweise niedrig bewerteten Aktien der Old Economy allerdings auch nur mehr eine Frage der Zeit. Zudem stieg die Erwartung, dass Letztere angesichts der Fortschritte bei der Pandemiebekämpfung und den massiven, von der Geldpolitik unterstützten Wiederaufbauprogrammen in den USA und Europa vor einer Erholung stehen könnten. Lange für tot erklärte Branchen wie die Autoindustrie feiern seither ihr großes Comeback: So hat sich beispielsweise der Kurs der Volkswagen-VZ-Aktie seit Herbst 2020 sogar verdoppelt.

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Quelle: Morningstar

Ob dieser Umschwung und die im März festzustellende Underperformance des Wachstumssegments allerdings von längerer Dauer sein werden, ist zumindest fraglich. Vor der Pandemie erfolgreich gewesene Unternehmen aus diesem Bereich dürften schon bald ihren Aufschwung fortsetzen, so ihr Geschäftsmodell fundiert und weiterhin zukunftsweisend erscheint. Jedenfalls gilt es stärker zu differenzieren, auch zwischen größeren und kleineren Technologieunternehmen und ihren spezifischen Ausrichtungen auf die Zukunft.

Langfristige Wachstumschancen im Bereich Künstliche Intelligenz

Dies gilt auch für Unternehmen, die vom Einsatz und der Förderung von Künstlicher Intelligenz besonders (KI/AI) profitieren. Die sind nämlich keineswegs nur im Technologiesektor zu finden. Vielmehr ist KI selbst die Technologie, die in Unternehmen gleich welcher Art immer mehr Einzug hält und deren künftige Profitabilität maßgeblich mitbestimmt. Denn KI ist alles andere als ein vorübergehendes Modethema, sondern steht in seinen Entwicklungsmöglichkeiten eigentlich erst am Anfang. Schrittweise beeinflusst KI nicht nur den Erfolg darauf besonders ausgerichteter Unternehmen, sondern greift in alle Wirtschafts- und Lebensbereiche ein.

Ein Beispiel dafür sind die mittels KI selbstlernenden Systeme zur Spracherkennung, Sprachverarbeitung und Sprachsteuerung. Auf dem Smartphone nehmen wir heute eine Nachricht auf, die sich im Chat unmittelbar in geschriebene Sprache verwandelt. Mit entsprechender Software und Mikrofon schreiben wir direkt in ein Textprogramm, das – je häufiger wir es nutzen und falsche Eingaben korrigieren – sich unseren individuellen Schreibweisen anpasst und einen eigenen Wortschatz aufbaut. Auf ähnliche Weise kann man heute einen Text auf Deutsch in ein mitgeführtes Aufzeichnungsgerät einsprechen und im Nu in einer anderen Sprache ausgeben lassen. Mittels Spracheingabe über „Siri“ und „Alexa“ lassen sich inzwischen Versicherungspolicen abschließen. Und die Eingabe von Sprachbefehlen zur Steuerung von Funktionen im eigenen Pkw ist längst keine Hexerei mehr. Das System erkennt sogar, wer die Befehle einspricht und kann danach die Berechtigung für die Steuerung von Funktionen vergeben. Kein Wunder, dass Microsoft in diesen Tagen sein Interesse an der Übernahme des in diesem Bereich führenden Unternehmens, Nuance, bekundet, für das es bereit ist, 20 Milliarden Dollar auf den Tisch zu legen.

Daher ist die Beteiligung an solchen Unternehmen trotz des zwischenzeitlich im Zuge der beobachteten „großen Rotation“ stattgefundenen Kursabschläge im Techsektor für Investoren mittel- und langfristig weiterhin äußerst vielversprechend. Man muss allerdings viel Akribie, Sachkompetenz und Ressourcen aufbringen, um hierbei fündig zu werden, und tief in die komplizierte Materie einsteigen.

Marktführer gebündelt und aktiv gemanagt in einem Portfolio

Das ist auch die Auffassung von Christian Hintz, dem Berater des erst im vergangenen Jahr aufgelegten Investmentfonds AI Leaders. Er investiert in Aktien von Unternehmen, die Künstliche Intelligenz („Artificial Intelligence) schon jetzt vorantreiben, entwickeln oder einsetzen und darin eine führende Stellung einnehmen. Das geschieht branchenübergreifend und global, da KI/AI alle Märkte direkt oder indirekt beeinflussen dürfte. Deshalb konnte sich der Fonds der oben beschriebenen weltweiten Entwicklung zwar nicht vollends entziehen, zumal er grundsätzlich immer voll investiert ist und nicht auf Unternehmen ausweicht, die nichts oder nur wenig mit AI zu tun haben. Vor diesem Hintergrund blieb der Rückschlag mit 3,5 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres allerdings moderat. Und mit einer 12-Monats-Performance von rund 68 Prozent und einer seit April gesehenen Erholung um 10 Prozent ist er offenbar weiterhin gut aufgestellt.

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Quelle: Morningstar


Im Zuge der jüngsten Entwicklung ist der Fondsberater denn auch keineswegs untätig geblieben. „Wir haben zum Beispiel einen kleineren Teil auf Unternehmen im Umfeld der Halbleitertechnik wie Cadence oder LAM Research gesetzt.“ Ersteres stellt Software für die Prozessorarchitektur her, LAM Research produziert die hauchdünnen Layers, aus deren bis zu 100 Schichten verschiedene Halbleiter entstehen. Diese Unternehmen sind 2020 nicht so stark gewachsen und daher nach Auffassung des Fondsberaters für Rückschläge weniger anfällig.

Andere im Fonds gehaltene Aktien von Unternehmen wie dem führenden Hersteller von IT-Hardware Nvidia sind trotz der zwischenzeitlichen starken Kurseinbußen gut durch die Schwächephase gekommen und notieren aktuell sogar schon wieder auf Höchstniveau. Das Unternehmen macht Intel bei Prozessoren für Rechenzentren zunehmend Konkurrenz, ist mit einem aktuellen KGV von über 40 im Vergleich zu Intel mit einem von knapp 15 zwar ambitioniert bewertet.
„Aber es macht für uns wenig Sinn, von solchen und vielen anderen im Fonds gehaltenen Zukunfts-Titeln Abschied zu nehmen, nur weil sie von aktuellen Sektorrotationen kurzzeitig betroffen sein könnten“, so der Fondsberater. „Der AI Leaders folgt klaren Anlageprinzipien, die mittel- bis langfristig ausgerichtet sind und von kurzfristigen Sektorrotationen in die eine oder andere Richtung nur wenig beeinflusst werden.“

Übrigens: Ein kurzes Erklärvideo zum Thema Künstliche Intelligenz finden Sie hier.

Gesellschaft: AI Leaders
Fonds:
AI Leaders – ISIN DE000A2PF0M4

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