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Wege aus dem Nahrungsmittelmangel

Agraraktienfonds müssen kein Teufelszeug sein. Fonds, die auf nachhaltig agierende Unternehmen setzen, können langfristig der Nahrungsmittelknappheit entgegenwirken.

12.09.2013 | 06:45 Uhr von «Patrick Daum»

Investments in Agrarrohstoffe genießen nicht den besten Ruf. Einige Fonds setzen daher auf nachhaltig agierende Unternehmen im Agrar-Sektor. Schon heute besteht aufgrund der fortschreitenden Urbanisierung ein Mangel an Anbauflächen. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge, könnten Dürren und Überschwemmungen künftig den weltweiten Ernteertrag um weitere 20 bis 40 Prozent senken. Hinzu kommt die stetig steigende Weltbevölkerung: Heute leben rund sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Prognosen des Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung zufolge wird im Jahr 2025 die Marke von acht Milliarden geknackt.

Um den sich abzeichnenden Mangel an Nahrungsmitteln einzudämmen (der UNO zufolge müsste sich bis zum Jahr 2050 die Lebensmittelproduktion verdoppeln), dürfte unter anderem der Bedarf an moderner Landmaschinen- und Bewässerungstechnik,  Düngemitteln oder Aquakulturen ansteigen. Ebenfalls gefragt ist verbessertes Saatgut. Die Universität Stuttgart-Hohenheim hat Samen untersucht, die mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert wurden. Das Ergebnis: Es ist effizienter und günstiger als herkömmliches Saatgut. Der Nährstoffgehalt von Reis oder Weizen könnte - z.B. durch die Hineinzüchtung von Betakarotin, einem Vorprodukt für Vitamin A - so um bis zu 170 Prozent gesteigert werden.

Fondsmanager haben das Potenzial erkannt

Alexander Roose, Fondsmanager des Petercam Equities Agrivalue (ISIN: BE0947763737), setzt auf solche Technologien. Im Gespräch mit FundResearch erzählt er, dass er mit Devro in ein Unternehmen investiert, das sich auf die Herstellung von Ersatz-Wurstdarm spezialisiert hat. Aus Rinderhaut wird Polymer extrahiert, woraus natürliche Wursthülle hergestellt werden kann. Für Wurstfabrikanten eine kostensparende Alternative. Die Unternehmen im Fonds haben ihren Sitz überwiegend in den Industriestaaten, investieren aber vor allem in Schwellenländern. Roose hat keine Zweifel, dass diese in den kommenden Jahren zu alter Stärke zurückfinden werden und sein benchmarkfreier Fonds von dem dortigen Nahrungsmittelbedarf profitieren wird – die Konzerne suchen neue Wege aus dem Mangel an Nahrungsmitteln: Ein Titel im Fonds züchtet beispielsweise Meeresfrüchte um der Überfischung der Ozeane entgegenzuwirken. Kurzfristig musste Roose zuletzt Verluste hinnehmen: Im laufenden Jahr steht der Fonds mit rund 2,7 Prozent im Minus (Stand: 31. August 2013). Im vergangenen Jahr steigerte er seinen Wert jedoch um 11,3 Prozent. Das Portfolio weist eine breite Streuung von 60 bis 80 Aktien auf, wobei kein Titel stärker als fünf Prozent gewichtet ist.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der DWS Invest Global Agribusiness (ISIN: LU0273164847). „Investieren entlang der Wertschöpfungskette“, lautet das Credo der Fondsmanager Ralf Oberbannscheidt und Dr. Oliver Kratz. Für sie sind unter anderem Unternehmen interessant, die sich auf die Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen oder den Ausbau von Infrastruktur wie Bewässerungssystemen spezialisiert haben. Aber auch Konzerne, die dem globalen Hunger entgegenwirken und Getreidesorten entwickeln, die eine bessere Qualität, höhere Erträge sowie verbesserte Wetterresistenz und Umweltverträglichkeit bieten sollen, sind interessant. Mit einem Portfolioanteil von gut neun Prozent ist der Ölsaaten-Verarbeiter Bunge - auf den auch Petercam-Fondsmanager Roose setzt - am stärksten gewichtet. Auf Dreijahressicht erreichten die Fondsmanager so eine Wertentwicklung von rund zehn Prozent. Im laufenden Jahr müssen allerdings auch sie Verluste hinnehmen: Minus 6,9 Prozent. Zuletzt litt der Fonds jedoch stark unter den Turbulenzen am Kali-Markt.

Attraktive Wachstumsperspektiven im Agrar- und Ernährungsbereich erhofft sich auch Jörg Dehning, Fondsmanager des DJE - Agrar & Ernährung (ISIN: LU0350836184). Er ist ebenfalls auf der Suche nach Unternehmen, die vom Nachfragetrend an Nahrung profitieren. Für 2013 steht bisher ein Plus von 7,3 Prozent. Im Zeitraum der vergangenen drei Jahre kommt der Fonds auf eine Wertsteigerung von rund 50 Prozent. Dehning investiert in Titel, die direkt oder indirekt in der Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette tätig sind. Er kann bei temporär sinkenden Agrarpreisen durch gezielte Investitionen innerhalb der Nahrungsmittelindustrie kurzfristig auch von sinkenden Rohstoffpreisen profitieren. Der Fonds ist benchmarkfrei und kann in schwierigen Zeiten die Investitionsquote auf bis zu 51 Prozent reduzieren. Dies half der Performance ebenso wie der Investitionsschwerpunkt auf den eher defensiven Sektor der Nicht-zyklischer Konsumgüter.

Agraraktienfonds: Langfristig orientierte Anleger können profitieren

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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