Capital Group: Preissetzungsmacht als Antwort auf Inflation

Capital Group: Preissetzungsmacht als Antwort auf Inflation
Wettbewerb

Seit 2014 hat der Streamingdienst Netflix seine Abo-Preise vier Mal erhöht. Möglich war dies, da die Zahl der Abonnenten in diesem Zeitraum weiterhin kontinuierlich stieg.

04.11.2021 | 12:10 Uhr

Laut Diana Wagner, Portfoliomanagerin bei Capital Group, ist dies ein gutes Beispiel für Preissetzungsmacht: Die Fähigkeit, Preise zu erhöhen, ohne Kunden zu verlieren.

„Preissetzungsmacht kann im kommenden Jahr einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bedeuten,“ analysiert Wagner. Die Inflation sei bereits weltweit präsent, außerdem gäbe es Anzeichen dafür, dass sie in den nächsten Monaten bestehen bleibe. „Steigende Kosten können die Gewinnspanne von Unternehmen und somit auch die Anlegerrenditen stark belasten,“ so Wagner. Unternehmen mit einer klaren, nachhaltigen Preissetzungsmacht könnten jedoch ihre Gewinne schützen, indem sie die Kosten an die Kunden weitergeben.

Wagner nennt einige Branchen, in denen es großes Potential für Preissetzungsmacht gäbe:

Gesundheitsleitungen: Rezept gegen die Inflation

Die Kosten für Gesundheitsleistungen seien in den vergangenen 20 Jahren etwa 2,5-mal so schnell gestiegen wie die allgemeine Inflation. „Krankenkassen hatten historisch gesehen schon immer Preissetzungsmacht,“ sagt Wagner. „Die steigenden Kosten wurden mittels höherer Prämien auf die Kunden umgewälzt.“ Heute würden Unternehmen wie UnitedHealth Group sogar die Behandlungen abwickeln.

Das Unternehmen habe in prädiktive Analytik und Leistungserbringung investiert, um die Ineffizienz im US-amerikanischen Gesundheitssystem zu reduzieren. „UnitedHealth versucht, dass die Menschen gesund bleiben und man für jeden ausgegebenen Dollar mehr Wert erzielt. So beispielsweise indem man die Hausärzte in frühe Entscheidungen bei der Behandlung involviert,“ analysiert Wagner. Durch diesen Mehrwert sei UnitedHealth in der Lage seine Preissetzungsmacht zu behalten und dabei zu helfen, langfristige Probleme in den USA in Angriff zu nehmen.

Halbleiter: Omnipräsent

Die Geschichte der Preissetzungsmacht in der Halbleiterindustrie sei einfach, meint Wagner: „Steigende Nachfrage trifft auf ein begrenztes Angebot.“ Halbleiter würden mittlerweile nicht mehr nur in Smartphones und Laptops verwendet, auch alltägliche Produkte wie Öfen und Kühlschränke benötigen Halbleiter. Ein Neuwagen könne sogar bis zu 100 Mikrochips benötigen.

Durch die fortschreitende Digitalisierung, 5G, künstliche Intelligenz und Cloud Computing sei die Nachfrage nach Mikrochips noch weiter angeheizt worden. „Die Konsolidierung in der Halbleiterindustrie hat die Wettbewerbslandschaft verändert,“ so Wagner. „Unternehmen mit geschütztem Chip-Design können ihre Preise daher in einem inflationären Umfeld ohne Probleme erhöhen.“

Getränke: Durstig nach führenden Marken

Die Fähigkeit, Preise ohne Gegenreaktion zu erhöhen, variiere nicht nur von Industrie zu Industrie, sondern auch innerhalb der einzelnen Branchen. In der Getränkeindustrie würden Unternehmen, anders als Lebensmittelunternehmen, dazu neigen, höhere Kosten an Konsumenten weiterzuleiten. „Das liegt daran, dass die Getränkeindustrie von einigen wenigen großen Unternehmen mit hoher Markenbekanntheit dominiert wird,“ sagt Wagner.

Videospiele: Nicht nur für Kinder interessant

Videospiele hätten ihr Image als unbedeutende Nische in der Unterhaltungsindustrie hinter sich gelassen und stark an Popularität gewonnen. „Sie stellen heute das am schnellsten wachsende Segment der weltweiten Medienunterhaltungsindustrie dar,“ erläutert Wagner. Es werde erwartet, dass die weltweite Gaming-Industrie bis 2025 auf bis zu 225 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz wächst.

Ein Paradebeispiel für Preissetzungsmacht in dieser Industrie sei der Jahresumsatz von kostenlosen Spielen wie Apex Legends und Fortnite. Kostenlose Spiele würden Einnahmen durch Werbung, deren Preise bei steigenden Kosten erhöht werden können und durch In-Game-Käufe, generieren. „Ob Sie es glauben oder nicht, die Spieler geben echtes Geld für virtuelle Kleidung, Waffen und anderes Zubehör für ihre Spielfiguren aus,“ so Wagner. „Im Grunde genommen können die Branchenführer den Preis für diese Gegenstände nach Belieben festlegen.“

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