In einem Umfeld zunehmender Unsicherheit und wachsender Volatilität an den Märkten wird einmal mehr deutlich, dass emotionale Reaktionen für viele Investoren zu einem großen Risiko werden können.
17.04.2025 | 05:50 Uhr
„Niemand ist immun gegen die Angst vor Verlusten“, erklärt Arne Tölsner, Head of DACH Client Group bei Capital Group. Besonders in Phasen starker Kurseinbrüche sei die Versuchung groß, übereilt zu handeln – ein Verhalten, das langfristig hohe Kosten verursachen könne.
Die Datenlage zeigt: Rücksetzer kommen zwar regelmäßig vor, sind aber selten von Dauer. Der S&P 500 habe im Zeitraum von 1954 bis 2024 im Durchschnitt alle 18 Monate um mindestens zehn Prozent nachgegeben, rund alle sechs Jahre sogar um 20 Prozent oder mehr. Dennoch sei bislang auf jeden dieser Abschwünge früher oder später eine Erholung gefolgt, nicht selten verbunden mit neuen Höchstständen.
Markttiming bleibt ein Trugschluss
Wer glaubt, durch gezieltes Ein- und Aussteigen den Markt schlagen zu
können, riskiere vielmehr, entscheidende Performancephasen zu verpassen.
Tölsner verweist auf eine Analyse von Capital Group, wonach ein hypothetisches
Investment von 1.000 US-Dollar in den S&P 500 zwischen 2014 und 2024 auf
2.869 US-Dollar angewachsen wäre – sofern der Anleger durchgehend investiert
geblieben wäre. Das Verpassen der zehn besten Handelstage hätte diesen Wert
jedoch beinahe halbiert.
Rationale Entscheidungen in irrationalen Zeiten
Dass Anleger in Krisenzeiten irrational handeln, sei kein Zufall, sondern
gut dokumentiert. „Der Schlüssel liegt darin, emotionale Muster zu erkennen und
ihnen nicht nachzugeben“, betont der Experte. Dazu gehöre auch ein Verständnis
für typische kognitive Verzerrungen wie Bestätigungsfehler oder
Verfügbarkeitsheuristiken, eine mentale Faustregel, die Menschen unbewusst bei
Entscheidungen oder dem Fällen von Urteilen nutzen. Eine strukturierte
Anlagestrategie helfe, impulsives Verhalten zu vermeiden.
Zu den empfohlenen Instrumenten zählen dabei klassische Ansätze wie das sogenannte „Dollar Cost Averaging“, also regelmäßige Investitionen in konstantem Umfang, unabhängig vom aktuellen Marktpreis. Diese Methode ermögliche es, langfristig einen günstigeren Durchschnittspreis zu erzielen, ohne auf das perfekte Timing angewiesen zu sein.
Diversifikation und Anleihen als Stabilitätsanker
Ein weiteres zentrales Element sei laut Tölsner eine breite Diversifikation
über Anlageklassen hinweg. Sie könne zwar keine Verluste ausschließen,
reduziere aber das Risiko extremer Ausschläge: „Insbesondere Anleihen haben
sich in der Vergangenheit oft als Puffer in volatilen Phasen erwiesen.“
Natürlich müsse man auch den Anleihemarkt genauer analysieren und auch hier
breiter streuenZwar hätten Anleihen 2022 ihre Rolle als sicherer Hafen nur
eingeschränkt erfüllt – doch die historische Bilanz zeige, dass eine
Kombination aus Aktien und festverzinslichen Wertpapieren einrobusteres
Portfolio ergibt.
Langfristiges Denken zahlt sich aus
Auch wenn die Gegenwart von Unsicherheit geprägt sei, dürfe der
langfristige Blick nicht verloren gehen. „Die Märkte haben langfristig immer
wieder gezeigt, dass sie Investoren belohnen“, resümiert Tölsner. Von 1939 bis
2024 lag die durchschnittliche jährliche Rendite des S&P 500 über sämtliche
rollierende Zehnjahreszeiträume hinweg bei 10,94 %.
Letztlich gelte es, Ruhe zu bewahren und sich auf bewährte
Prinzipien zu stützen. Wer in turbulenten Zeiten diszipliniert agiere und einem
soliden Investmentplan folge, habe gute Chancen, die Marktturbulenzen nicht nur
zu überstehen, sondern auch von ihnen zu profitieren.
Vergangene Ergebnisse sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Sie entspricht möglicherweise nicht der Meinung anderer Mitarbeiter der Capital Group oder ihrer Tochtergesellschaften. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.
Dieses Material ist eine Marketingmitteilung
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