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Zuversicht trotz Ukraine-Schock

Veranstaltungen

Zum fünften Mal veranstalten AllianceBernstein, DJE Kapital AG und UBS Asset Management die Münchner Expertenkonferenz mit hochkarätigen Vorträgen und spannenden Workshops. In Zeiten des Ukraine-Krieges lieferte die Veranstaltung viel Expertise, passende Anlageideen und auch eine Portion Optimismus.

15.03.2022 | 13:20 Uhr von «Peter Gewalt»

Ukraine-Krieg, Inflationsangst und Corona-Pandemie - das Umfeld für Investoren hat sich in den vergangenen Wochen dramatisch verändert. Die Börsenkurse spielen verrückt, die Unsicherheit wächst. Die nun viel beschworene Zeitenwende lässt den Informationsbedarf der Anleger in die Höhe schnellen. Dies zeigte sich bei der Münchner Expertenkonferenz vergangene Woche, die von Fondgesellschaften AllianceBernstein, DJE Kapital AG und UBS Asset Management gemeinsam veranstaltet wurde.

Die Veranstaltung war nach Angaben der Gastgeber schnell ausgebucht, wohl auch weil neben viel Fachexpertise aus der Finanzbranche auch prominente Gäste wie Ex-FIFA-Schiedsrichter Urs Meier, Investorenstar („Höhle des Löwen“) Frank Thelen und Biathlon-Olympiasieger Michael Greis aufgeboten wurden. Diese lieferten zwischen den Fachvorträgen faszinierende wie amüsante Details zu ihren außergewöhnlichen Lebenswegen.

Doch im Fokus standen selbstverständlich die Beiträge der Finanz-Experten angesichts der Verwerfungen an den Märkten in Folge der Invasion der Ukraine. Die rund 70 beim Forum vertretenen Vermögens- und Bankberater ließen die Präsentationen nicht einfach nur über sich ergehen, sondern hakten immer wieder nach und diskutierten lebhaft über viele der aufgeworfenen Thesen.

Etwa beim ersten Vortrag des Tages „Die Geld- und Finanzpolitik im Spannungsfeld von Pandemie, Ukrainekrise und Inflation“ von Franz Josef Benedikt, Präsident der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Bayern, der eines deutlich machte: Der Ukraine-Krieg wird tiefe Spuren in wirtschaftlicher wie politischer Hinsicht vor allem in Europa hinterlassen. Und ob Energiepreise, Inflation, Geldpolitik der Notenbanken oder das Wirtschaftswachstum - viele der Prognosen für das Jahr 2023 sind schon heute Makulatur. Und die Handlungsfähigkeit der Europäischen Zentralbank, auf die Teuerung zu reagieren, ohne die Wirtschaft abzuwürgen, wird angesichts der neuen Rahmenbedingungen auf eine harte Probe gestellt.

Geschichte liefert Ermutigendes

Dr. Felix Hüfner, Chefvolkswirt Deutschland und Europaökonom der UBS Investment Bank in Frankfurt, Frankfurt wagte trotz und wegen aller Turbulenzen einen Blick nach vorne, indem er ganz einfach Mal den Rückspiegel benutzte. Das Ergebnis seiner historischen Analyse vergangener Krisen wie der Terroranschläge vom 11. September 2001, der Lehman-Pleite und dem Brexit sind zumindest in konjunktureller Hinsicht durchaus ermutigend. Denn nach jeder größeren geopolitischen Krise in den vergangenen 20 Jahren drehte die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone spätestens vier Quartale, häufig aber schon nach einem Quartal, wieder ins Plus. Bezogen auf die jetzige Krise seien die Exportverflechtungen mit Russland zwar durchaus begrenzt: „Die Exporte der Eurozone nach Russland betrugen 2020 nur 1,6 Prozent aller Ausfuhren, ein Rückgang wäre wirtschaftlich daher zu verkraften.“

Wesentlich problematischer sei die Abhängigkeit der europäischen Staaten, insbesondere von Deutschland und Italien, von den Energielieferungen aus Russland. Mögliche Lieferbeschränkungen bei Öl und Gas sowie die stark gestiegenen Energienotierungen sind daher die wichtigsten Wachstumsbremsen der europäischen Volkswirtschaften. „Und die Inflation in diesem Jahr könnte sich auch auf Grund der steigenden Energie- und Lebensmittelpreise am Höhepunkt auf über sieben Prozent und im Jahresschnitt auf rund sechs Prozent belaufen“, analysierte Hüfner. Globale Lieferengpässe und ein enger Arbeitsmarkt seien weitere Preistreiber. Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone sollte laut UBS 2022 trotz Krise 2,9 Prozent betragen. Solange Lieferbeschränkungen für Energie ausblieben, sei die Angst vor einer Stagflation übertrieben, so Hüfner, denn eine Reihe von fiskalischen Impulsen würde der Konjunktur helfen. Darunter wären etwa Mehrausgaben für das Militär, Flüchtlingsversorgung und Energie. Zudem würden die Verbraucher in diesem Jahr wohl wieder tiefer in die Tasche greifen, um die in der Pandemie gesparten Vermögen zu konsumieren. Eine Stagflation, also ein Stillstand der Wirtschaft bei gleichzeitig steigenden Preisen, sei daher bisher nicht zu erwarten.

Große Trends werden bleiben

Ohnehin sollte man die aktuellen Entwicklungen langfristig betrachten. „Trotz der aktuellen hohen Unsicherheit und Kursverlusten: Märkte passen sich mittelfristig neuen Entwicklungen an“, erklärte Uwe Röhrig, Senior Equity Specialist von UBS Asset Management, bei seinem Vortrag „Klima und Digitalisierung - Modethemen oder Dauerbrenner?“ Er verwies auf historische einschneidende Ereignisse, die eines zeigten: nach Krisen erholten sich Aktienmärkte häufig wieder. Aus Sicht von UBS Asset Management sind Digitalisierung und Klimawandel Dauerbrenner. Investitionen in diese Bereiche sollten anhalten und weiterhin gute Chancen für Anleger bieten.

Röhrig stellte passend dazu den UBS (Lux) Key Selection SICAV – Digital Transformation Themes (ISIN: LU2054466219) in den Mittelpunkt seiner Präsentation. Der aktiv gemanagte Aktienfonds investiert global in Wachstumstitel die innovative Technologien und Lösungen für die Digitalisierung anbieten, sowie etablierte Unternehmen, die durch Digitalisierung ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln. Der Fonds ist multi-thematisch konzipiert. Das Anlageuniversum umfasst zur Zeit sechs digitale Themen und geht über den reinen Technologiebereich hinaus. Damit können Vorteile der Diversifikation genutzt werden.

Im Investment-Fokus von Ton Wijsman, Senior Investment Strategist – Equities bei AllianceBernstein, stand ebenfalls der Megatrend Klima und CO2-Reduktion. Dabei betonte er auch die Verantwortung des Asset Managers: „ AllianceBernstein trägt als Investor dazu bei, die globale Erwärmung zu begrenzen und den wirtschaftlichen Wandel zu beschleunigen“. ESG werde daher in jeder Etappe des Anlageprozesses berücksichtigt.

Wijsman stellte zudem zwei nachhaltige Produkte vor. Erstens den Ende 2021 neu auf dem Markt gebrachte AB Global Low Carbon, „der in Unternehmen investiert, die ihre Geschäftsmodelle auf eine CO2-arme Wirtschaft ausrichten, um die Klimaresistenz zu erhöhen“, so Wijsman. Der AB Sustainable Climate Solutions (ISIN: LU2399897565) wiederum sucht Werte, die Lösungen für den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft anbieten, indem sie Ressourcen effizienter nutzen und Verschmutzung, Abfall und Emissionen verringern. Diese unterschiedliche Investmentstrategien spiegeln sich auch in den Portfolien wider.

Während beim Low-Carbon-Fonds Technologietitel dominieren, sind dies beim Climate-Solutions-Fonds Industriewerte. Darunter befindet sich unter anderem der dänische Windanlagenbauer Vestas - dessen CO2-Bilanz in zweierlei Hinsicht berechnet werden kann. Wijsman unterscheidet hier zwischen dem Klima-Fußabdruck des Unternehmens, der sich auf die bei der Produktion ausgestoßenen CO2-Mengen bezieht, und dem Handabdruck von Vestas, der angibt, wieviel CO2 durch die Produkte des Herstellers eingesparten werden. Dieser übersteigt bei dem dänischen Konzern den Fußabdruck zum Beispiel um ein Vielfaches.

Grüne Technologie ist auch beim vielfach ausgezeichneten DJE Alpha Global (ISIN: LU0159549145) eines von sechs Anlagethemen des Portfolios, welches zudem durch einen taktischen Baustein ergänzt wird. „Der DJE Alpha Global ist ein offensiver Mischfonds und hat kein statisches Portfolio“, sagte Fondsmanager Moritz Rehmann. Soll heißen: Mit dem taktischen Element kann das Fondsmanagement auf Veränderungen der Rahmenbedingungen reagieren wie etwa die Zinswende aber auch den Ukraine-Konflikt, indem Länder-und Branchenallokationen verändert werden.

Zuletzt wurden wegen des Ukraine-Krieges europäische Werte geringer und nordamerikanische Titel höher gewichtet. Öl- und Gastitel wurden ebenfalls im Portfolio stärker berücksichtigt, während das Gewicht der Finanzwerte abgebaut wurde. Daneben hat Rehmann und sein Strategieteam um Altmeister Jens Ehrhardt die Absicherungen über Futures erhöht und den Anteil an Edelmetallen von fünf auf zehn Prozent verdoppelt. „Die Goldnachfrage ist seit Jahresanfang auch auf Grund der inflationären Tendenzen weltweit als Absicherung stark gestiegen,“ stellte Rehmann fest.

Dass das gelbe Edelmetall nicht nur für Investoren, sondern auch für Sportler eine hohe Anziehungskraft hat, bewies Michael Greis. Gleich drei der heiß begehrten olympischen Goldmedaillen gewann der Allgäuer in Turin 2006 beim Biathlon. Zum Abschluss der Konferenz sprach der 45jährige über die Winterspiele in Peking, die Zukunft des deutschen Biathlons und über die Motivation für seine einzigartige Karriere. „Schon als kleiner Junge hatte ich den Traum, auf dem Podest zu stehen“, erinnerte sich der ehemalige Athlet, der an diesem Tag mit seiner sympathischen und optimistischen Art ebenfalls viel Zuversicht verbreitete.

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Olympiasieger Michael Greis (li.) mit Uwe Röhrig von UBS Asset Management

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