Dr. Georg von Wallwitz erklärt auf der TiAM Investment-Konferenz in Berchtesgaden, wie er den Mischfonds Phaidros Funds Balanced von Eyb & Wallwitz trotz Ukraine-Konflikt und Inflationsschub weiter stabil auf Erfolgskurs hält.
12.04.2022 | 12:15 Uhr von «Peter Gewalt»
In den vergangenen 20 Jahren hat sich die TiAM Investment-Konferenz, früher FondsConsult Investment-Konferenz, in der
Vermögensverwalterbranche zu einer führenden Plattform für die Analyse und
Diskussion aktueller Entwicklungen auf den Kapitalmärkten etabliert. Diesem
Anspruch wurde der erste Vortrag von Dr. Georg von Wallwitz auf der
Investmentkonferenz vergangenen Woche in Berchtesgaden vollauf gerecht. Denn
der Gründer und Lead Portfoliomanager von Eyb & Wallwitz zog zu Anfang seiner
Ausführungen einen großen Bogen von der Hyperinflation in den 1920er Jahren hin
zum aktuellen Teuerungsschub.
Als Autor des Buches „Die große Inflation“ sind
die aktuellen und historischen Trends für den studierten Mathematiker und
Philosophen durchaus augenscheinlich. „Je länger ich das Buch geschrieben habe,
umso mehr stolperte ich über Analogien zur Gegenwart“, betonte von Wallwitz.
Die extrem lockere Geldpolitik der Notenbanken, Schuldenexplosion,
Sanktionspakete oder Sonderhaushalte als Triebfedern der Inflation sind einem
heute ebenfalls so geläufig wie vor 100 Jahren. So sei der Boden für die
aktuelle Teuerungswelle in den vergangenen Jahren gelegt worden, so von
Wallwitz.
Dazu zählt er neben der lockeren Geld- und Schuldenpolitik die riesigen fiskalischen Impulse etwa in den USA, die die Nachfrage nach Gütern zusätzlich befeuerte. „Und dann kam auch noch das Pech dazu, dass sich die Energiepreise auf Grund des Ukraine-Krieges so rasant nach oben entwickelt haben“, meint von Wallwitz. Die Phase des dis-inflationären und zinslosen Wachstums scheint endgültig beendet zu sein. „Wir erleben einen Regimewechsel.“
Von Wallwitz ist sich zudem sicher, dass sich die Situation nicht so schnell entspannen werde. Im Gegenteil: Er rechnet mit einem langanhaltenden Konflikt in der Ukraine und mit einem Stopp der Gasimporte, was die Preise auf den Rohstoffmärkten weitertreiben werde. Gleichzeitig würden die Notenbanken, vorneweg die Fed, mit Zinserhöhungen auf den Inflationsschub reagieren müssen. Diese Gemengelage hinterlasse jetzt schon deutliche Bremsspuren bei der wirtschaftlichen Entwicklung. „Die aktuelle Situation ist durch inflationäres Wachstum gekennzeichnet“ sagt von Wallwitz. „Daraufhin wird mit wachsender Wahrscheinlichkeit eine Phase der Stagflation in Europa Ende 2022 und in den USA 2023 folgen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür liegt jetzt schon bei über 50 Prozent.“ Aktuell sind aber vor allem die Folgen der Zinswende zu spüren, die die Kurse der Anleihen und zinssensitiver Aktien unter Druck setze.
Anlage 1
Wallwitz´ Schlussfolgerung für die Asset Allokation beim
Phaidros Funds Balanced: Qualität, Stabilität und Dividenden sind angesichts
der Umstände Trumpf. Gerade am Aktienmarkt biete sich, so von Wallwitz, hierfür
die Barbell-Strategie an. Dabei werden defensive Titel bevorzugt, die sich
durch strukturelle Profitabilität und hohe Markteintrittsbarrieren auszeichnen,
aber auch dividendenstark sind. Zudem liegt der Fokus gerade im Fall einer
nachlassenden Wirtschaftsdynamik auf hochinnovative Wachstumstitel. Interessant:
Zu den sicheren Häfen zählen langfristig inzwischen auch profitable
Technologie-Konzerne wie Alphabet und Apple, die „unfassbar viel Geld
verdienen“, wie von Wallwitz betont.
„Aus den Disruptoren sind inzwischen Monopolisten geworden.“
Weiterhin würden bestimmte Dienstleister vom Re-Opening der Volkswirtschaften nach der Corona-Pandemie profitieren. Auf der Anleiheseite bevorzugt von Wallwitz nun High Yield-Bonds mit kurzen und mittleren Laufzeiten, da viele Unternehmen mit einer relativ robusten Verschuldungssituation in das neue Regime eintreten. Daher sollten auch die Ausfallraten, solange keine schwere Rezession drohe, moderat bleiben. Gold wiederum wirke im Portfolio als passender Hedge gegen Inflations- und Zinssorgen – insbesondere in einer Zeit, in der die realen Zinsen weiterhin negativ seien.
Im Anschluss verwies von Wallwitz auf die Investmentprinzipien und den Investmentprozess, die Ernst Konrad und er beim Phaidros Funds Balanced als aktive Manager mit vielen Freiheiten verfolgen. Dazu zählen etwa der langfristige Anlagehorizont des Teams und die Suche nach Schumpeter-Aktien, die sich als Monopolisten durch Geschäftsmodelle von hoher Qualität auszeichnen, die schwer zu replizieren sind, oder als Herausforderer genau diese erfolgreichen Geschäftsmodelle angreifen. „Auf lange Frist interessiert uns vor allem das Geschäftsmodell des Unternehmens,“ sagt von Wallwitz. Makro-ökonomische Überlegungen fließen zwar auch mit ein, aber hier sei die zeitliche Komponente mitentscheidend. „Alle Macro-Views mit einem Zeithorizont von mehr als 18 Monaten besitzen einen überschaubaren Wert,“ argumentiert von Wallwitz.
Am Ende des Investmentprozesses stehe immer ein breit diversifiziertes Portfolio, das auch dank solidem Risikomanagement ansprechende Renditechancen biete. „Wir sind weder in Bullen- noch in Bärenmärkten ganz vorne mit dabei“, meint von Wallwitz. Aber mit im Schnitt acht Prozent Rendite in den letzten 10 Jahren gehört der Phaidros Funds Balanced ganz sicher zur Spitze der besten Mischfonds.
Anlage 2
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