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Technologie

Die chinesische Chance

Die Volksrepublik kämpft mit einer schwächelnden Wirtschaft. Dennoch sehen Marktbeobachter weiterhin Potenziale im chinesischen Markt – vor allem im Technologiesektor und im Anleihebereich.

21.10.2019 | 15:12 Uhr von «Nina Bärschneider»

Als China Anfang Oktober den 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik gefeiert hat, ging es vor allem darum, sich und der Welt zu beweisen: China wächst – und nichts kann es aufhalten. Nicht die USA, mit denen das Land einen ständigen Handelsstreit ausfechtet. Nicht die Proteste in der Sonderverwaltungszone Hongkong gegen die dortige pekingtreue Regierung. Und auch nicht die schwächelnde Konjunktur – im dritten Quartal ist Chinas Bruttoinlandsprodukt um nur sechs Prozent gewachsen. Tatsächlich war das Jahr für China bisher nicht einfach.

Dennoch sehen viele Investoren nach wie vor Potenzial im chinesischen Markt. Vor allem den Technologiesektor finden sie interessant. Ausgerechnet – leidet doch der chinesische Technologiekonzern Huawei besonders stark unter dem Handelsstreit mit den USA. US-Präsident Donald Trump hatte das Unternehmen im Mai auf eine schwarze Liste gesetzt, weil er chinesische Spionage durch die Geräte vermutete. Huawei kann seitdem keine Technologieprodukte mehr von US-Firmen kaufen. Für John Lin, Portfoliomanager China Equities beim New Yorker Asset Manager AllianceBernstein, könnten die US-Maßnahmen gegen Huawei und andere chinesische Technologieunternehmen aber auch eine Chance für China sein, weil „sie chinesische Technologieunternehmen zwingen, ihre lokalen Lieferketten zu stärken“ – und dem Sektor so neues Leben einhauchen. Bereits jetzt würde Huawei eng mit lokalen Lieferanten von Leiterplattenmaterialien, also Trägern für elektronische Bauteile, zusammenarbeiten. „Auch südkoreanische und taiwanesische Technologiekonzerne könnten von Huaweis Suche nach neuen Lieferanten profitieren“, sagt der Anlageprofi. Technologiefirmen, die von Huawei kaum abhängig sind und daher vom Handelsstreit relativ unbeschadet blieben, könnten überdies vom weltweiten Einzug der 5G-Technologie profitieren. Die Technologielücke zu den USA sei „nicht allzu groß“, sagt Lin.

Auch Fondsmanager Patrick Picenoni von der Frankfurter Investmentfirma Conren glaubt an Chinas Marktmacht im Technologiebereich. Die Volksrepublik überflügele schon jetzt das Silicon Valley, wenn es um „Erfindergeist, Geschwindigkeit und Ertragskraft“ bei der Künstlichen Intelligenz (Artificial Intelligence, AI) und dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) gehe. „Wenn wir in Zukunftstechnologien rund um AI und IoT investieren wollen, kommen wir an China und an den dort ansässigen Firmenchampions nicht vorbei“, ist Picenoni überzeugt.

Chinas Rentenmarkt wächst

Beim Vermögensverwalter Nikko AM heben die Experten darüber hinaus die gute Entwicklung des chinesischen Anleihemarktes hervor. „Ausländische Anleger können heute ohne die Restriktionen am heimischen Aktien- und Rentenmarkt investieren, die noch vor zehn Jahren in Kraft waren“, sagt Yii Hui Wong, Portfoliomanagerin bei Nikko AM. Der Rentenmarkt der Volksrepublik sei mit rund neun Billionen US-Dollar der drittgrößte der Welt. Erstmals wurden im April auch chinesische Anleihen in den Global Aggregate Bond Index von Bloomberg Barclays aufgenommen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg prognostizierte damals mehr als 100 Milliarden US-Dollar an ausländischen Zuflüssen. Tatsächlich sei die zunehmende Marktliberalisierung ein positives Zeichen an ausländische Investoren, sagt Wong: „Die zunehmende Öffnung von Chinas Finanz- und Binnenmärkten wird Anlegern weitere Wege zu mehr Diversifikation und zu Erträgen öffnen.“

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