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Robo-Advisor

Wo die Roboter rechnen

ROBO-ADVISOR: Einst waren sie als Heilsbringer gepriesen. Wer die hohen Erwartungen erfüllt, wer zuletzt enttäuscht hat. Ein Test des Analysehauses FondsConsult.

21.05.2021 | 10:30 Uhr von «Tobias Schorr»

Der Markt für Robo-Advisor legt zu: Das geschätzte Volumen des dort angelegten Geldes betrug Ende 2020 rund sieben Milliarden Euro. Doch auch wenn der Markt immer noch leicht zulegt, ist es nicht so, dass die Bäume in den Himmel wachsen würden. Von den einst erwarteten Volumina ist die Branche weit entfernt. Im Vergleich zur klassischen Vermögensverwaltung ist der Markt für Robos immer noch fast verschwindend klein. Und aktuell ist nicht abzusehen, dass sich das in naher Zukunft ändert.

Denn dafür bräuchte es schlagkräftige Argumente. Diese fehlen vielen Anbietern aber. So lässt etwa häufig die Performance zu wünschen übrig. Wie gut oder schlecht die einzelnen digitalen Vermögensverwalter abgeschlossen haben, ergab jetzt eine Studie von Fondsconsult. Das Münchner Analysehaus untersuchte die Leistungen der wichtigsten Anbieter nach verschiedenen Kriterien.

Renditen hinken hinterher

Beim Blick auf die Ergebnisse wird relativ schnell klar, dass die Vorschusslorbeeren, die es zum Start der Robo Advisor gab, bislang nicht erfüllt wurden. Seit 2013 sind sie auf dem Markt, und der Erfolg fällt insgesamt dürftig aus. Während der Corona-Krise stellte sich heraus, dass die eierlegende Wollmilchsau doch nicht gefunden wurde: Als die Kurse anfangs extrem schnell fielen, klingelten bei vielen Robos die Alarmglocken. Gesteuert durch Algorithmen stiegen sie aus Aktien aus — was ja nicht unbedingt schlecht gewesen ist. Allerdings haben viele zu spät wieder nachgekauft und so die zügige Erholung an den Märkten verpasst.

Die Strategien sind ganz unterschiedlich: So schichten die meisten selbstständig ihre Depots um, kaufen und verkaufen Assets. Sie reagieren auf Verlustschwellen, agieren an markanten Kursmarken oder versuchen niedrig bewertete Branchen oder Segmente herauszufiltern, um eine möglichst hohe Rendite zu erzielen.

Für den Test untersuchte Fondsconsult verschiedene Strategien. Es erfolgte eine qualitative sowie eine quantitative Beurteilung, die jeweils zur Hälfte in die Gesamtwertung einflossen. Bei Erstgenannter spielten vor allem das Produktangebot, die Kosten und der Kundenservice eine bedeutende Rolle. In die quantitative Analyse flossen insgesamt vier Risikostufen ein: die defensive, die ausgewogene, die dynamische sowie die offensive.

Und der Sieger ist ...

Als eindeutiger Gewinner in der Gesamtbewertung ging Minveo hervor. Mit einer Gesamtnote von 1,7 hat er unter allen Anbietern als Einziger die Eins vor dem Komma. Vor allem in der quantitativen Analyse ließ er das Feld weit hinter sich und dominierte in den beiden Kategorien „defensiv“ und „ausgewogen“. Stark fiel vor allem die Sharpe-Ratio aus, die bei mehr als zwei lag, was als sehr gut gilt. Die Kennziffer setzt die Rendite einer Geldanlage ins Verhältnis zum Risiko.

Mit fest definierten Vorgaben wurden riesige Datenmengen analysiert und da­raus Regeln abgeleitet, wie in bestimmten Situationen zu reagieren ist. Laut den Autoren der Studie grenzt sich Minveo mit einer dynamischen Portfoliokonstruktion in Verbindung mit einem aktiven Risikomanagement auf Basis selbstlernender Algorithmen von den meisten anderen Anbietern ab. Der Robo überzeugte nun schon das zweite Jahr in Folge.

Besser als der Durchschnitt schnitt auch Visualvest ab. Vor allem das qualitative Ergebnis stach hier mit der Note 1,3 heraus. Das Angebot ist reichlich und die Kosten­struktur eher gering. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Union Asset Management Holding. Dennoch wird auf Fonds der Muttergesellschaft verzichtet. Das scheint auch den Anlegern zu gefallen: Die Volksbank-Tochter konnte laut Finanz-Szene.de das betreute Anlagevermögen innerhalb von gerade Mal dreieinhalb Monaten auf zwei Milliarden Euro verdoppeln (in der Studie noch nicht berücksichtigt). Mit Abstand lässt Visualvest in Sachen Zuflüsse damit den Wettbewerb hinter sich. Ein Faktor sei die gute Stimmung an den Märkten gewesen. Zudem setzte das Unternehmen früh auf Nachhaltigkeit.

Primus schneidet schlecht ab

Nicht mit Ruhm bekleckert hat sich der noch größte Robo-Anbieter Scalable: Vor allem die quantitativen Ergebnisse ließen zu wünschen übrig. Laut Studie hätte der Marktführer zu lange Verluste eingefahren und sei erst dann wieder in den Markt zurückgekommen, als die Indizes längst wieder angezogen hatten. Ändern will Scalable allerdings dennoch nicht viel. Dem „Handelsblatt“ sagte Co-Gründer Erik Podzuweit: „Wir sind von dem risikobasierten Ansatz überzeugt“ — auch wenn es immer wieder mal Phasen mit unterdurchschnittlichem Abschneiden gäbe. Doch scheint es so, als ob sich Scalable aktuell weniger auf die Robos konzentriert. In den Fokus der Gesellschaft scheint das Brokerage sowie der Handel mit Krypto­währungen zu rücken.

Wachstum scheint begrenzt

Viele Robo-Advisor existieren noch nicht lange. Deswegen ist der Performancevergleich noch mit Vorsicht zu genießen. Doch weisen junge Märkte im Normalfall ein hohes Wachstum auf. Dieses hat sich mittlerweile allerdings stark abgekühlt.

Es bleibt abzuwarten, ob künftig noch genügend Anleger für das Roboter-Investing überzeugt werden können. Denn an alternativen Anlageformen mangelt es wahrlich nicht.

Robo-Advisor im Test

Anbieter                                     Gesamtbewertung1              Verwaltetes Vermögen2

Minveo 1,7 117
Smavesto 2 18
Solidvest 2 150
Visualvest 2 50
Zeedin 2 k. A.
Quirion 2 576
Bevestor 2,3 50
Liqid 2,3 750
Whitebox 2,3 250
Whitebox 2,3 250
Whitebox 2,3 250
Cominvest 2,3 800
Fintego 2,3 100
Growney 2,3 150
Robin 2,3 k. A.
Ginmon 2,3 110
Warburg 2,3 200
Fidelity 2,7 60
Scalable 2,7 2000
Investify 2,7 k. A.

1 1,0 = sehr gut; 2 in Mio. Euro

Quelle: Bloomberg

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