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Die besten Strategien der Anleiheprofis Teil 1

Rendite im Visier: Lohnende Ziele in der Anleihewelt
Rentenmarkt

Portfoliomanager entdecken den Rentenmarkt neu. Kein Wunder: Im unendlichen Zinsuniversum finden sich heute wieder Investmentchancen, die es jahrzehntelang nicht gab. Das sind die besten Strategien der Anleihespezialisten.

02.06.2023 | 07:30 Uhr von «R. Kohl / U. Kühn»

Während der Niedrigzinsphase galt TINA, „There Is No Alternative“. Dann kamen TARA, „There Are Reasonable Alternatives“, und TAPAS, „There Are Plenty Of Alternatives“. Doch auch dies ist schon wieder Geschichte. „BOB scheint die neue Losung der Asset-Management-Branche zu sein“, sagt Ingo Mainert, CIO Multi Asset Europe bei Allianz Global Investors. BOB steht für „Bring On Bonds“, frei übersetzt: „Pack dir Anleihen ins Portfolio“.

„Institutionelle und Private interessieren sich zunehmend wieder für den Rentenmarkt“, berichtet Mainert. Nachholbedarf scheint vorhanden zu sein. Infolge der jahrelangen Null- und Negativzinsphase liege die Rentenquote institutioneller Anleger aktuell deutlich unter ihrem langfristigen Durchschnitt. „Nach vorne schauend dürfte die Quote wieder steigen“, erwartet Mainert.

Warum auch nicht: Viele Zinspapiere sind inzwischen ausgesprochen attraktiv, aufgrund guter Renditen, günstigerer Bewertungen und besserer Rahmen­bedingungen. „Anleihen haben wieder eine Menge zu bieten! Die Zeit ist reif, die Assetklasse wiederzuentdecken“, befindet Benoit Anne, Lead Strategist bei der Investment Solutions Group von MFS Investment Management. „Für jeden ist etwas Passendes dabei – von Municipals bis zu Emerging-Markets-Anleihen“, schwärmt Anne. TiAM stellt die Favoriten erfahrener Rentenmanager vor.

„Angesichts der fundamentalen Aussichten sind die Bewertungen festverzinslicher Wertpapiere wieder attraktiv“, sagt auch Dan Ivascyn, Chef-Investmentstratege bei PIMCO, und ergänzt: „Anleger, die sich bisher zurückgehalten haben, sollten wieder in den Markt einsteigen.“ Sein Appell wird befolgt, wie die monatliche Umfrage der Bank of America unter internationalen Fondsmanagern zeigt. Danach hat die Rückkehr in den Rentenmarkt bereits eingesetzt. Inzwischen sind die befragten Fondsprofis nur noch leicht in Anleihen untergewichtet, längst nicht mehr so extrem wie in der Vergangenheit.

Neue Liebhaber

Der Trend dürfte sich fortsetzen, denn immer mehr Investmentstrategen rufen zu Engagements am Rentenmarkt auf. „Inmitten aller Unsicherheit und widersprüchlichen Wirtschaftsdaten ist doch eines klar: Es ist wieder Zeit, Anleihen an Bord zu nehmen“, bestätigt Sam Finkelstein, CIO für Fixed Income and Liquidity Solutions bei Goldman Sachs Asset Management. „Der starke Anstieg der Renditen bietet Rentenanlegern jetzt das attraktivste Ertragspotenzial seit mehr als einem Jahrzehnt“, versichert Finkelstein.

„Trotz anhaltender Marktvolatilität und geopolitischer Unsicherheiten könnten sich 2023 für Anleiheinvestoren attraktive Chancen ergeben“, vermutet auch Barney Goodchild, Investment Specialist bei Aviva Investors. Zwar bestehen 2023 die Makrorisiken seiner Einschätzung nach fort, die Inflationsgefahr sei noch nicht gebannt, die Notenbanken dürften weiter an der Zinsschraube drehen. Gleichwohl ist er optimistisch: Weil die Anleiherenditen zum Teil auf Spitzenwerte wie zuletzt vor zehn Jahren gestiegen seien und somit in der Lage, die Marktvolatilität abzufedern. „Anleihen versprechen somit attraktives Ertragspotenzial“, sagt der Aviva-Manager.

Und ein weiterer Pluspunkt: Die Korrelation zwischen Anleihen und Aktien, die zuletzt extrem hoch war, dürfte wieder auf ihr historisches Niveau zurückkehren, „womit Zinspapiere ihre traditionelle Rolle als Ausgleich für die mit Aktien verbundene Portfoliovolatilität wieder übernehmen könnten“, so Goodchild.

Gut fürs Portfolio

Doch in welchen Ecken des großen Rentenuniversum sollten Investoren auf Beutejagd gehen? Die Unterschiede sind drastisch: „Die Renditen der Marktsegmente liegen zwischen gut drei Prozent bei steuerbefreiten Municipals und knapp 8,4 Prozent bei internationalen High-Yield-Anleihen“, berichtet MFS-Stratege Anne.

Ähnliche Abstände erkennt er bei der Volatilität – definiert als annualisierte Zehn-Jahres-Standardabweichung der monatlichen Mehrerträge: „Am stabilsten sind amerikanische Hypothekenanleihen, am volatilsten Emerging-Market-Staatsanleihen, die mit über acht Prozent Volatilität an der Spitze liegen.“

Risk off, risk on

PIMCO bevorzugt die sichere Seite. Die US-Anleihespezialisten konzentrieren sich auf Bereiche, die weniger konjunktursensibel sind und sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als widerstandsfähig erweisen. Dort könnten Investoren von der jüngsten Spread-Ausweitung profitieren. „Wir mögen vor allem hypothekarisch gesicherte Wertpapiere“, verrät Investmentstratege Ivascyn.

Goldman Sachs AM wagt sich auf der Risikoleiter eine Stufe weiter nach oben und empfiehlt allgemein Unternehmensanleihen mit guter Bonität. „Nach der schmerzhaften Anpassung an höhere Renditen bietet IG Credit nun das attraktivste Ertragsniveau seit mehr als einem Jahrzehnt“, argumentieren die Anleihe­experten um CIO Finkelstein.

Das Gesamtrenditepotenzial liege jetzt am oberen Ende der historischen Spanne, insbesondere im Vergleich zu der Zeit nach der Finanzkrise. Die hohen Renditen böten Schutz in Risk-off-Phasen und könnten zudem Kursrückgänge dämpfen, sollten die Zinsen doch noch weiter steigen.

Anlagechancen wittert Finkelstein daneben in den Schwellenländern, vor allem im Markt für EM-Unternehmensanleihen, der fast doppelt so groß sei wie die Märkte für US-Hochzinsanleihen und externe EM-Staatsanleihen. Die „geringe Performancekorrelation mit anderen Anlageklassen“ mache EM-Unternehmensanleihen zudem attraktiv „als Diversifizierungsquelle für bestehende Allokationen in EM-Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen aus entwickelten Märkten“.

Ausgezeichnete Fonds

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