M&G: Kann ein stabiler Ölpreis Inflations- und Zinseinschätzungen ändern?

Der allgemeine Verbraucherpreisindex wurde in den letzten Jahren stark durch den volatilen Ölpreis beeinflusst – sowohl inflatorisch als auch deflatorisch. Die Erfahrung der letzten Jahre hat aber auch gezeigt, dass diese Beziehung vorübergehender Natur ist.

02.03.2016 | 09:13 Uhr

Angesichts des positiven US-Wachstums und der anziehenden Inflation bewertet der Markt die zukünftige Zinsentwicklung erstaunlich optimistisch. Unserer Ansicht nach dürfte die Inflation den politischen Entscheidungsträgern kurz- bis mittelfristig wohl kaum Probleme bereiten. Allerdings steht die geänderte Markteinschätzung der letzten Wochen wohl eher auf schwachen Füssen und könnte sich daher leicht wieder ändern.

Der allgemeine Verbraucherpreisindex wurde in den letzten Jahren stark durch den volatilen Ölpreis beeinflusst – sowohl inflatorisch als auch deflatorisch. Wie anhand nachfolgender Grafik erkennbar ist, besteht eine recht enge Beziehung zwischen Änderungen der Ölpreisinflation und der Entwicklung des allgemeinen VPI. Die Erfahrung der letzten Jahre hat aber auch gezeigt, dass diese Beziehung vorübergehender Natur ist: Der Ölpreis sagt nichts über den zugrunde liegenden Inflationsdruck bzw. den Kern-VPI aus.

Der Ölpreisrückgang im Jahr 2015 drückte den allgemeinen VPI stark nach unten. Gegenüber 2008/2009 (als der Ölpreis in ähnlichem Umfang zurückging) besteht jedoch ein wesentlicher Unterschied: Der Kern-VPI ist nicht zurückgegangen, sondern hat zugelegt. Auch die Arbeitsmarktsituation ist heute deutlich anders, denn das Wachstum des Durchschnittseinkommens hat zugenommen.

Wir können nicht wissen, welche Richtung der Ölpreis demnächst einschlägt. Nach der Konsensmeinung (die ja nicht zwangsläufig stimmen muss) ist eher nicht damit zu rechnen, dass sich der 50-prozentige Einbruch vom vergangenen Jahr wiederholt. Geht man davon aus, dass der Ölpreis auf dem heutigen Niveau (28 USD pro Barrel) bleibt, dann wird der Druck auf die Headline-Inflation ab Juli stark nachlassen (violette Linie in Abb. 1) und ab Januar kommenden Jahres natürlich keine dämpfende Wirkung mehr haben.

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Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um Archivinformationen handelt. Sie sind nicht als aktuelle Ansichten oder Einschätzungen, sondern nur als historische Angaben zu verstehen.

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