• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----

„MDAX schlägt DAX“

Nebenwerte
Deutsche Nebenwerte - Bleibt noch Luft nach oben?
03/13
Heinz-Gerd Sonnenschein
Deutsche Postbank AG (Website)

Download Kommentar @ Feedback an Redaktion

Deutsche Nebenwerte lassen den Blue Chips keine Chance. DAX und MDAX im Performance-Check.

21.03.2013 | 10:19 Uhr

DAX und MDAX seien hervorragend geeignet, um Aussagen bezüglich relativer Wertentwicklungen zu treffen, meint Heinz-Gerd Sonnenschein von Postbank Research in seiner aktuellen Studie „Deutsche Nebenwerte – Bleibt noch Luft nach oben?“. Die Schlagzeile „MDAX schlägt DAX“ finde man aktuell sehr häufig. „Und nicht ohne Grund, hat der deutsche Mid Cap-Index doch erst am 20. Februar ein neues Allzeit-Hoch markiert“, so Sonnenschein. In der gemeinsamen Historie der beiden Indizes – sie starteten zeitgleich am 31.12.1987 bei 1.000 Punkten – habe der DAX seinen Wert um den Faktor 7,5 steigern können, der MDAX sogar um den Faktor 13. Der DAX bildet die 30 größten und liquidesten deutschen Aktien ab. Der MDAX enthält die 50 Werte, die nach Größe und Liquidität denen im DAX folgen. Zudem dürfen in den MDAX keine Tech-Firmen aufgenommen werden.

MDAX gewinnt zu 60 Prozent die Jahresduelle mit dem DAX

„Eigentlich sollte der DAX mit der Kraft und Dominanz seiner international renommierten Blue Chips den Mid Cap-Index outperformen können“, findet Sonnenschein. Stattdessen sei es der MDAX, der von Rekord zu Rekord eile. In der gesamten 26-jährigen Historie beider Indizes gebe es einen eindeutigen Sieger: den MDAX. „In 60 Prozent der Fälle entschied der Mid Cap-Index das jährliche Performanceduell für sich“, analysiert der Autor. Anders sei es in der Blütezeit des DAX in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre gewesen: „In dieser Phase der globalen Aktieneuphorie performten die Blue Chips des deutschen Leitindex die Nebenwerte mit Leichtigkeit aus.“ Insbesondere im Technologie- und Telekommunikationssektor habe Goldgräberstimmung geherrscht. Aufstieg und Fall solcher Aktien zeige sich am Beispiel der Deutschen Telekom. „Die Marktkapitalisierung der Deutschen Telekom haussierte im März 2000 auf nie wieder erreichte 284 Milliarden Euro“, so Sonnenschein. „Seit Mitte 2002 dümpelt die Aktie zwischen 16,84 Euro und 7,71 Euro meilenweit unter ihrem Allzeit-Hoch vom März 2000 bei 103,50 Euro.“ Unter der Kursschwäche der einstigen Börsenstars habe auch der DAX leiden müssen. Auch die einst starken Finanzwerte, deren Marktkapitalisierungen zwischen 20 und 65 Prozent unter dem entsprechenden Vergleichswert vom Juli 2007 (dem Beginn der Finanzkrise) notierten, hemmten den Leitindex. „Weitere Bremsklötze sind die beiden großen Energiekonzerne RWE und E.ON, deren Börsenwerte sich seit der Atomkatastrophe in Japan im Frühjahr 2010 unter dem Eindruck der sich wandelnden deutschen Energiepolitik in etwa halbiert haben“, führt der Experte aus.

Beide Indizes zeigen starke Performance in diesem Jahrtausend

Insgesamt hätten aber beide Indizes im laufenden Jahrtausend mit einer starken Dynamik zu überzeugen gewusst. „Von 2000 bis 2012 steigerten die 30 DAX-Titel den aggregierten Indexgewinn aller Finanzkrise und Rezession zum Trotz um gute 147 Prozent“, sagt Sonnenschein. Hier werde die gute Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Firmen erkennbar. 2008 hätten zwar auch sie einen Einbruch hinnehmen müssen. Schon 2010 jedoch sei diese Scharte wieder ausgebügelt und das Rekordniveau aus 2007 sogar geringfügig übertroffen worden. „Mit dieser schnellen Erholung des Indexgewinns konnten die Blue Chips sogar die Nebenwerte ausstechen“, weiß der Postbank-Experte. Letztere litten deutlich stärker unter der Finanzkrise und der Rezession. Das liege daran, dass große Firmen über verschiedene Branchen diversifiziert sind und dadurch konjunkturelle Einbrüche zwischen den einzelnen Geschäftsfeldern meist gut abfedern könnten. Kleinen Firmen gelinge dies nicht in dem Maße. „Sie sind oft nur auf eine Branche spezialisiert und läuft es hier nicht rund, leidet die Geschäftsentwicklung deutlich“, erläutert Sonnenschein. „Springt die Konjunktur aber wieder an, zeigen sich die Mid Caps als wahre Steh-Auf-Männchen und verweisen die Blue Chips mit ihrer Wachstumsdynamik deutlich auf die Plätze.“ In der gesamten Historie dieses Jahrtausends hätten sie ihren aggregierten Indexgewinn auf beeindruckende 284 Prozent steigern können.

Anders als in der Vergangenheit glänzten deutsche Nebenwerte aktuell auch mit einer attraktiven Dividendenrendite.  Nicht nur im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen, sondern auch im eigenen historischen Vergleich. Und hinter den Blue Chips müssten sie sich auch nicht mehr verstecken. Für Sonnenschein eine ungewöhnliche Situation, waren es doch normalerweise die großen Konzerne, die hier die Nase vorne hatten. Denn bei Mid Caps stünden eher Investitionen im Vordergrund, während die großen Unternehmen mit der Dividende ihre Aktionäre beglücken wollen. „Die attraktive Dividendenrendite ist schon ein guter Grund, in deutsche Nebenwerte zu investieren, zudem sie auch die Kurse nach unten absichern“, rät Sonnenschein.

MDAX könnte bis 2014 Marke von 15.000 Punkten knacken

Trotz des jüngsten Kursanstiegs hält der Autor den MDAX nicht für überbewertet: „Das von uns erwartete Konjunkturumfeld sollte den Mid Caps in die Karten spielen. Die moderate konjunkturelle Erholung in Deutschland und der Eurozone sowie das weitere Wirtschaftswachstum in den USA und China bilden einen guten Boden für die konjunkturintensiven Spezialisten mit ihren national wie international erfolgreichen Geschäftsmodellen.“ Der Konsens der Analysten erwarte bis 2015 einen Gewinnzuwachs von mehr als zehn Prozent pro Jahr. „Mittel- und langfristig sind wir daher optimistisch für die weitere Kursentwicklung deutscher Mid Caps insgesamt“, betont Sonnenschein. „Auf Sicht der kommenden Jahre dürfte der MDAX den DAX weiter outperformen und bei einem entsprechen positiven Konjunkturverlauf könnte schon 2014 die 15.000 Punkte-Marke geknackt werden.“

Diesen Beitrag teilen: