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Impact Investing boomt
Nachhaltigkeit

Impact Investing hat das Zeug zum Megatrend

Der Trend zu wirkungsorientiertem Investieren bekommt gleich von zwei Seiten Unterstützung: ­Pensionsfonds und andere institutionelle Investoren zeigen jetzt zunehmend Interesse. Gleichzeitig wächst die Zahl passender Fonds und ETFs für Impact-Investing-Strategien

23.11.2022 | 12:10 Uhr von «Wilhelm Nordhaus»

Das Jahr 2022 war klimatisch bisher ein Jahr der Extreme. In Europa haben wir womöglich die größte Dürre seit 500 Jahren erlebt, warnt das Joint Research Centre der EU-Kommission. Dazu kamen in Europa, aber auch in vielen anderen Teilen der Welt Überschwemmungen, die bereits zu konkreten finanziellen Auswirkungen geführt haben. Gebäude in besonders gefährdeten Gebieten könnten künftig nicht mehr versicherbar sein, fürchtet Torsten Jeworrek, Vorstand der Münchener Rück.

Klimafreundliche Investitionen

Vieles spricht dafür, dass Hitzewellen und Überschwemmungen mit dem von Menschen verursachten stark gestiegenen CO₂-­Ausstoß der letzten Jahrzehnte zusammenhängen. Immer stärker rückt deshalb der Kapitalmarkt ins Blickfeld – als Möglichkeit zur Steuerung klimafreundlicher Investitionen. Doch der Ausschluss von Umweltsündern aus dem Aktienportfolio ist nur ein erster Schritt auf diesem Weg.

Noch mehr Kraft könnten zielgerichtete, wirkungsorientierte Investments entfalten. Unter dem Namen Impact Investing sind solche Strategien schon länger bekannt, doch bislang haben sie sich noch nicht breit durchgesetzt, was sich aber schon bald ändern könnte.

Unter dem Begriff „Impact Investing“ werden Anlageformen zusammengefasst, die neben einer Orientierung an Rendite und Risiko eine positive ökologische beziehungsweise soziale Wirkung zeigen sollen. Damit kann Impact Investing als eine Weiterentwicklung der heute häufig verfolgten nachhaltigen Anlagestrategien angesehen werden, bei denen bestimmte Kriterien in Bezug auf Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (Environ­ment, Social, Governance, kurz: ESG) berücksichtigt werden. Bei ESG-Anlagen kommt es eher darauf an, mit welchen Filtern, Ausschlüssen oder Ratings das Portfolio angepasst wird. Dagegen steht bei Impact Investing stärker das angestrebte Ziel der Anlagestrategie im Vordergrund.

Bisher spielte Impact Investing im Wesentlichen vor allem bei Private-Equity- und Private-Debt-Investoren eine Rolle. Doch inzwischen haben auch passive Anlagen wie börsennotierte Indexfonds (ETFs) gute Chancen, eine wichtige Triebkraft für diese Entwicklung zu sein. Nach einer aktuellen Studie von DWS und CREATE-­Research interessieren sich institutionelle Investoren und vor allem Pensionsfonds verstärkt für Impact Investing.

„Die Umfrage zeigt, dass ETFs und passive Mandate den entscheidenden Unterschied ausmachen können, um Impact Investing in der Breite zum Durchbruch zu verhelfen. Wir sehen bereits heute eine hohe Nachfrage von privaten und institutionellen Investoren nach Indexkonzepten, die konkrete Ziele formulieren, und werden unsere zukünftigen Aktivitäten in diesem Segment noch stark ausbauen“, fasst Simon Klein, Vertriebsleiter für Passive Anlagen bei der DWS, die Ergebnisse der neuen Studie zusammen.

Aufschlussreiche Studie

Für die Studie „Impact investing 2.0 – Advancing into public markets“ wurden 50 der größten Pensionsfonds in Nordamerika, Europa, Asien und Australien befragt, die zusammen ein Vermögen von 3,3 Billionen Euro verwalten. 22 Prozent der Pensionsfonds gaben an, dass sie Impact Investing als Teil ihrer passiven Anlagen bereits implementiert haben oder es derzeit implementieren. Zu den Treibern für die steigende Bedeutung von Impact Investing zählen laut der Studie vor allem zwei Datenpunkte.

Zum einen geht es um das globale Netto-Null-Ziel bis 2050, also die vollständige Reduktion der CO₂-Emissionen, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken. Dafür sind wahrscheinlich Investitionen in Höhe von 100 Billionen US-Dollar erforderlich. Diese Summe wurde von der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ) im Rahmen des COP26-Gipfels 2021 genannt.

Zweitens geht es um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen bis 2030. Um diese Ziele zu erreichen, sind jährliche Ausgaben in Höhe von fünf bis sieben Billionen Dollar nötig.

Schadensbegrenzung

Weshalb sich gerade Pensionsfonds für Impact Investing interessieren, erklärt sich für Amin Rajan, Chief Executive von CREATE-­Research, aus der langfristigen Ausrichtung dieser Investoren.

„Pensionsfonds sehen es zunehmend als ihre Pflicht an, stellvertretend für ihre Pensionäre dazu beizutragen, die negativen Effekte der bisherigen wirtschaft­lichen Entwicklung auf Umwelt, Klima und Biodiversität einzudämmen“, sagt Rajan. Ein zweiter Treiber der erwarteten stär­keren Verbreitung von Impact Investing ist das größere Angebot an Anlageproduk-
ten, die konkrete Ziele bereits in der Index­konstruktion festlegen. Diese Entwicklung wird durch die vorliegende Studie auch durch die Antworten der Pensionsfonds untermauert: 58 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben, dass sich das steigende Interesse an Impact Investing in thematischen Fonds im Lauf der Zeit eindeutig weiterentwickeln wird.

Sie erwarten, dass verstärkt thematisch ausgerichtete ETFs angeboten werden, die über ihren Index konkrete Nachhaltigkeitsziele formuliert haben. So sind die Paris-­Aligned und Climate Transition Bench­marks der Europäischen Union auf das Netto-Null-Ziel ausgerichtet, das an das Pariser Klimaabkommen angelehnt ist.

Abb-1-Impact-Investing

Paris-Aligned Benchmarks

Für die Paris-Aligned Benchmarks hat die EU festgelegt, dass die CO₂-Emissionen im Indexportfolio nur halb so hoch sein dürfen wie in einem breiten Marktindex und jährlich weiter reduziert werden müssen. Um diese Ziele zu erfüllen, müssen ETFs Indizes verwenden, die dem EU-Referenzwert Paris-Aligned Benchmark (PAB) entsprechen. Passend dazu hat die DWS vor Kurzem fünf Xtrackers-ETFs aufgelegt, die auf verschiedenen regionalen Aktienmärkten aufsetzen und dabei die PAB-Kriterien berücksichtigen.

Zusätzlich hat die Fondsgesellschaft seit November vier Unternehmensanleihen-­ETFs auf Indizes umgestellt, die dem PAB-­Referenzwert entsprechen, weil die CO₂-Emissionen der Anleiheemittenten in die Indexkonstruktion einfließen. „Wirkungsorientiertes Investieren oder Impact Investing sehen wir als eine der großen Zukunftsaufgaben für Asset-Manager – ein breites Angebot von ETFs, die am Klima­abkommen orientiert sind, ist hier ein wichtiger Beitrag“, so Simon Klein.

Auch Green-Bond-Indizes spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle. Bei sogenannten „grünen Anleihen“ verpflichten sich Emittenten, den Emissionserlös für ganz konkrete, meist ökologische Ziele zu verwenden. Aufgrund dieser klar formulierten Mittelverwendung können Green Bonds ebenfalls als eine Variante des Impact Investing aufgefasst werden. Eine weitere Möglichkeit sind Fonds und ETFs, die sich an den 17 von den Vereinten Nationen formulierten Nachhaltigkeitszielen (SDG) orientieren.

Abb-2-Private-Investments

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