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Mischfonds

Multi Asset Income Fonds: Rendite mit höheren Risiken

Gerade ältere Anleger fragen vermehrt nach Multi Asset Income Fonds, die ihnen hohe regelmäßig wiederkehrende Ausschüttungen bieten. Berater, die ihren Kunden solche Fonds empfehlen, sollten auf die besonderen Risiken hinweisen.

03.01.2019 | 10:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Mischfonds waren in den vergangenen Jahren der Verkaufsschlager der Fondsbranche. Der Grund dafür ist ihr simples Grundkonzept, das sich Anlegern leicht erklären lässt: Durch die Anleihen im Depot werden die Kursrisiken des Aktienmarktes reduziert. Für viele Investoren sind Mischfonds deshalb geeignete Vehikel, um an Entwicklungen des Aktienmarktes teilzuhaben, durch die hohe Anleihebeimischung dabei aber auch ein vergleichsweise ausgewogenes Rendite-Risiko-Profil abzubilden.

Die jüngsten Rückschläge an den Aktienmärkten haben Anleger nun vorsichtiger gemacht: Der Anleiheanteil im eigenen Portfolio darf nun gerne etwas höher sein. Zudem macht sich der demografische Wandel allmählich bemerkbar: Die Babyboomer beginnen, in Rente zu gehen und ihre Depots umzuschichten. Kunden fragen vermehrt nach Produkten, die hohe, regelmäßig wiederkehrende Ausschüttungen bieten. Kursgewinne der Wertpapiere spielen dabei eine geringere Rolle. Multi Asset Income Fonds (MAIF), eine spezielle Gattung unter den Mischfonds, scheinen dieses Bedürfnis zu befriedigen. Die meisten dieser Fonds haben ein jährliches, prozentuales Ausschüttungsziel oder geben eine bestimmte Bandbreite dafür vor.

Das Problem dabei: Auch MAIF-Manager können die Marktregeln nicht außer Kraft setzen. Letztlich können auch sie nur auf Anleihen, Aktien oder Derivatestrukturen zurückgreifen, die den allgemeingültigen Gesetzen von Chance und Risiko gehorchen. Das bedeutet konkret:

Auf der Anleiheseite finden MAIF-Manager durch das immer noch niedrige Zinsumfeld kaum risikoarme Staatsanleihen, mit denen sie ihre hochgesteckten Renditeziele von oft über vier Prozent erreichen können. Selbst US-Anleihen, die mittlerweile wieder attraktivere Renditen bieten, sind nicht unkritisch. Denn eventuelle Währungsabsicherungen für europäische Anleger können ihre Renditevorteile gegenüber europäischen Papieren schnell wieder auffressen. Deshalb greifen sie hier gern bei High Yield-, Hybrid-, oder Schwellenländeranleihen zu. Oder sie suchen in alternativen Marktsegmenten wie Hypothekenanleihen, Bankkrediten, Infrastrukturprojekten oder REITs nach Anlagealternativen. In einer aktuellen Untersuchung der Ratingagentur Morningstar fanden die Analysten heraus, dass der durchschnittliche MAIF per Ende Oktober 2018 ein Gewicht von 40,6 Prozent in High-Yield-Anleihen und 12,1 Prozent in nicht gerateten Anleihen aufwies. Zum Vergleich: Bei klassischen Mischfonds bewegt sich der High-Yield-Bereich in der Regel bei unter 10 Prozent.

Um hohe laufende Erträge auch aus Aktien erzielen zu können, setzen MAIF-Manager hier verstärkt auf Dividendenaktien. Das Risiko dabei: Eine hohe Dividendenrendite darf nicht isoliert betrachtet werden. Sie kann auch entstehen, wenn der jeweilige Aktienkurs stark gefallen ist - was durchaus berechtigte Gründe haben kann. Ist die finanzielle Stärke eines Unternehmens schwach, die Dividendenrendite jedoch hoch, kann man davon ausgehen, dass das Unternehmen mittel- bis langfristig seine Dividendenversprechen nicht einlösen oder die Dividenden aus seiner Substanz bezahlen wird. MAIF-Manager wandeln hier auf einem schmalen Grat, wenn sie dividendenstarke Unternehmen ins Protfolio nehmen wollen. Denn sie müssen automatisch mehr Risiken eingehen. Zur Verdeutlichung: Der MSCI World High Dividend Index wies per Ende August 2018 eine Dividendenrendite von 3,9 Prozent aus. Um ihre selbstgesteckten Ertragsziele zu erreichen, müssen MAIF-Manager auf riskantere und wenig liquidere Anlagen ausweichen.

Einige Fonds versuchen, das Dilemma, trotz Zins-Ebbe und zunehmend volatiler Aktienmärkte hohe regelmäßige Erträge erzielen zu müssen, zu umschiffen, indem sie Optionsstrategien anwenden. So verkaufen etwa der BGF Global Multi Asset Income oder der Allianz Income and Growth Call-Optionen auf Aktien, um Zusatzerträge zu generieren. Die dabei vereinnahmten Optionsprämien sorgen für regelmäßigen Cashflow. Der Nachteil solcher Strategien: Sollten die Aktienkurse wieder stark anziehen, hinken die Fonds hinterher.

Fazit: Riskantere Strategien im Anleihe- und Aktienbereich zusammengenommen führen zu Risiken in den MAIF-Portfolios. Fonds mit Optionsstrategien können hier etwas flexibler agieren, allerdings auf Kosten von Performancenachteilen, wenn die Aktienkurse steigen. Darüber sollten Anleger aufgeklärt werden. An der Börse gilt eben immer noch die grundsätzliche Regel: There is no free lunch. Mehr Ertrag ist nur mit höherem Risiko zu haben.

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