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Merger & Acquisitions

Das große Fressen

Das Jahr 2019 war das Jahr der Übernahmen und Fusionen. Was hinter dem Trend steckt – und wie Anleger davon profitieren.

28.11.2019 | 15:06 Uhr von «Nina Bärschneider»

Marktteilnehmern konnte es in diesem Jahr schon einmal schwindlig werden, so schnell, wie sich das Karussell der Übernahmen und Fusionen gedreht hat: So übernimmt etwa der französische Luxusgüterkonzern LVMH den Juwelier Tiffany, Peugeot und Fiat Chrysler wollen sich zum viertgrößten Autobauer der Welt zusammentun, und beim Medienkonzern Axel Springer steigt offiziell der US-amerikanische Investor KKR groß ein. „In einem Umfeld geprägt von hohen Aktienmarktbewertungen und gedämpftem organischem Wachstum sind Fusionen und Übernahmen traditionell ein wesentlicher Hebel für CEOs, um den Wert ihres Unternehmens weiter zu steigern“, erklärt Oliver Scharping, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Bantleon.

Der Marktexperte beobachtet seit einigen Jahren einen wahren Übernahmeboom, spricht vom „großen Fressen“. In einer Branche in Deutschland zeigt sich der Trend besonders deutlich: Immer mehr Fintech-Unternehmen werden übernommen. Das Jahr 2019 könnte einen neuen Rekord aufstellen, zeigt der Kooperationsradar der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC): Allein im ersten Halbjahr hat es 16 Übernahmen gegeben. Seit 2014 steigt die Anzahl stetig – insgesamt zählt PwC 92 Übernahmen von Finanz-Start-ups. Die meisten werden demnach von anderen Fintechs akquiriert.

Portfoliomanager Scharping bewertet die Voraussetzungen für Fusionen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions, kurz M&A) auch künftig als günstig: „Dafür sprechen nicht zuletzt die US-Steuerreform, Rekordbargeldbestände und die extrem tiefen Zinsen“, sagt er. Für Privatanleger biete dies einige Vorteile. So gebe es nach der Bekanntgabe einer Übernahme oft attraktive Renditechancen „als Entschädigung dafür, dass das verbleibende Transaktionsrisiko getragen wird.“ Anleger könnten von Arbitrage profitieren – also die Preisunterschiede ausnutzen, die bei einer M&A-Transaktion entstehen. Denn dann liegt der Marktpreis des Zielunternehmens vorübergehend unterhalb des gebotenen Übernahmepreises.

Mit dem Kauf der betroffenen Aktien könnten Anleger zudem ihr Portfolio stabilisieren, sagt Scharping. Denn der Kursverlauf von Unternehmen in Übernahmesituationen orientiere sich vor allem an den Nachrichten rund um die Transaktion, weniger am allgemeinen Aktienmarkt. „Damit lässt sich das eigene Portfolio vor starken Kursschwankungen schützen“, sagt der Portfoliomanager.

Übernahmen lohnen sich in Schwächephasen

Die aktuell schwächelnde Weltwirtschaft muss dem M&A-Boom keinen Abbruch tun – ganz im Gegenteil, zeigt der Global M&A Report der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG). Demnach lohnen sich Fusionen und Übernahmen besonders in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs. Käufer könnten mit Deals in Schwächephasen bereits nach einem Jahr eine fast sieben Prozentpunkte höhere Wertsteigerung erreichen als mit Übernahmen in Boomphasen. Das liege nicht nur daran, dass Unternehmen andere Firmen in Zeiten des Abschwungs meist günstiger kaufen können. „Darüber hinaus konzentrieren sich Fusionen und Übernahmen in dieser speziellen Zeit zumeist auf die Ausweitung außerhalb des Kerngeschäfts und sind daher wohlüberlegt“, sagt Georg Keienburg, Partner bei BCG und Mitautor der Studie.

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