DJE: Aktien- und Rentenmarktrallye

Monatsrückblick November
Marktrückblick

Rückläufige Zinsen und die erneut aufkommende Hoffnung über einen gemäßigten Kurswechsel der Fed trieben sowohl die Aktien- als auch die Rentenmärkte.

11.12.2023 | 09:47 Uhr

Die Anleger schöpften immer mehr Zuversicht, dass die Zentralbanken am Ende ihres Zinserhöhungszyklus angelangt seien. Die Inflationsdaten fielen zu beiden Seiten des Atlantiks niedriger aus als erwartet.

Die Aktienmärkte entwickelten sich im November überwiegend erfreulich. Der deutsche Aktienindex DAX kletterte um 9,49% und machte so Verluste aus vorausgegangenen Monaten wieder wett. Der breite europäische Index Stoxx Europe 600 stieg um 6,45%, und der US-amerikanische Index S&P 500 legte um 5,77% zu. Der Hongkonger Hang-Seng-Index gab um -3,10% nach. Insgesamt kamen weltweite Aktien, gemessen am MSCI World, um 6,05% voran – alle Index Angaben auf Eurobasis.

Im Euroraum überraschte der weitere Rückgang der Inflation von 2,9% auf 2,4% im November. Vor allem die Teuerungsrate für Dienstleistungen fiel deutlich. Die Kernrate (ohne Nahrung und Energie) ging von 4,2% auf 3,6% zurück. Angesichts dieser Zahlen – und auch mit Blick auf die schwachen Konjunkturdaten – spekulierten viele Marktteilnehmer darauf, dass die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen von aktuell 4,5% bald senken könne. Allerdings schlagen sich die zum Teil kräftigen Lohnsteigerungen noch nicht in den Inflationszahlen nieder, sodass die Teuerungsrate wieder steigen kann, sobald die Unternehmen die Lohnkosten an die Kunden weitergeben. Dies dürfte die EZB bei ihrer Zinspolitik berücksichtigen und die Zinsen möglicherweise erst gegen Ende 2024 senken.

In den USA fiel die Inflation im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat von 3,7% auf 3,2%, und die Kernrate ging von 4,1% auf 4,0% zurück. Diese Daten bestärkten die Mehrheit der Marktteilnehmer in ihrer Erwartung, dass in den USA vorerst keine weitere Erhöhung der Leitzinsen (von aktuell 5,25% bis 5,50%) nötig sein wird. Dazu trugen auch die Arbeitsmarktdaten bei, die schwächer ausfielen als in den Vormonaten.

Die Konjunkturdaten des Euroraums verbesserten sich im November leicht gegenüber dem Vormonat, deuten jedoch noch immer auf eine Rezession hin. Zwar stieg der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im November leicht von 46,5 auf 47,6 Punkte, verharrte damit aber den sechsten Monat in Folge unter der Marke von 50, was auf eine kontrahierende Wirtschaft hindeutet. Dies gilt auch für den Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen, der von 47,8 auf 48,7 stieg.

Der ifo-Geschäftsklimaindex, der monatlich die Stimmung der deutschen Wirtschaft einfängt, ist im November zum dritten Mal in Folge gestiegen – von 86,9 auf 87,3 Punkte –, zeigt aber noch immer Rezessionsniveau an. Der langjährige Mittelwert seit 2005 liegt mit 96,7 erheblich höher. Die Unternehmen blickten etwas weniger pessimistisch auf die kommenden sechs Monate, beurteilten die aktuelle Geschäftslage jedoch weiterhin als schlecht. Gründe dafür sind zum einen das erhöhte Zinsniveau und zum anderen der Kaufkraftverlust der Verbraucher, was sich auch in einem negativen Konsumklima niederschlägt. Der GfK-Konsumklimaindex betrug im November -28,3 Punkte und verharrt damit seit Dezember 2021 im negativen Bereich.

Auch in China haben sich die Einkaufsmanagerindizes weiter verschlechtert und liegen sowohl für das verarbeitende Gewerbe als auch für Dienstleistungen unter der neutralen Marke von 50 Punkten. Dies deutet darauf hin, dass sich zu einer schwachen Auslandsnachfrage auch ein niedriger Binnenkonsum gesellt.

An den Rentenmärkten sind die Renditen durch die Bank gefallen, in Teilen stark. Die Rendite 10-jähriger deutscher Bundesanleihen ging von 2,81% auf 2,45% zurück. Ihre US-amerikanischen Pendants rentierten mit 4,33% um 60 Basispunkte niedriger. Die kräftigsten Rendite-Rückgänge verzeichneten US-Unternehmensanleihen. Hochwertige Papiere rentierten mit 5,60% um 75 Basispunkte tiefer, die Rendite hochverzinslicher Titel fiel um 106 Basispunkte auf 8,43%. In diesem Umfeld stieg der Preis für die Feinunze Gold um 2,65% auf 2.036,41 US-Dollar.


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