ODDO BHF CIO View: Private Equity-Teil eines optimalen Portfolios?

ODDO BHF CIO View: Private Equity-Teil eines optimalen Portfolios?
Marktausblick

Im aktuellen Marktumfeld sind Geldanlagen gefragt, die einen wirksamen Schutz vor Inflation bieten und ein Portfolio stabilisieren können. Damit rückt Private Equity für geeignete Investoren in den Fokus.

18.04.2023 | 08:16 Uhr

Prof. Dr. Jan Viebig

Die Zeiten stetig steigender Aktienmärkte in einem ruhigen wirtschaftlichen Umfeld scheinen erst einmal vorbei. Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg bescherten Anlegern die höchste Inflation seit 40 Jahren und hohe Schwankungen an den Finanzmärkten. So verzeichneten Aktien und Anleihen in den letzten Jahren teilweise schmerzvolle Verluste. Private Equity eröffnet bei entsprechender Risikobereitschaft Zugang zu nicht-börsennotierten Unternehmen und damit die Partizipation an vor- und außerbörslicher Wertentwicklung. Als zusätzliche Anlageklasse zu Aktien und Anleihen bietet Private Equity nicht nur ein hohes Renditepotenzial, sondern wirkt auch als Diversifikator, um die Volatilität in einem Gesamtportfolio zu stabilisieren.

Doch die Anlageklasse Private Equity ist illiquide sowie komplex und auch mancher Fonds in dieser Anlageklasse hat in der Vergangenheit seine Versprechen nicht einhalten können bis hin zum Totalverlust. Daher sollten sich Anleger vor einem Investment, das in der Regel eine Laufzeit von mindestens 10 Jahren hat, unter Zuhilfenahme von Experten detailliert mit diesem Anlagethema auseinandersetzen.

Was ist Private Equity?

Private Equity gehört zur Anlageklasse der Alternativen Investments. Grafik 1 zeigt, dass es eine Vielzahl von Strategien gibt, die sich stark voneinander unterscheiden können.

Grafik 1: Private Equity und alternative Investments

Grafik 1: Private Equity und alternative Investments


Eine Variante von Private Equity ist Venture Capital oder auch Wagniskapital. Venture-Capital-Fonds investieren überwiegend in Start-ups mit hohem organischem Wachstumspotenzial. In dieser frühen Phase befinden sich viele Start-ups noch in der Produktentwicklung oder beginnen gerade mit der Produktion. Fremdkapital wird in dieser Phase noch nicht verwendet, ausschließlich Eigenkapital. Dieses Segment bietet große Chancen, aber auch besondere Risiken, die es einzuschätzen gilt. Venture-Capital-Fonds investieren in viele Start-ups und sind sich bewusst, dass ein beträchtlicher Anteil davon scheitert. Unter den investierten Start-ups sind mitunter einige Gewinner, die sich so erfolgreich entwickeln, dass sie beim Verkauf Anlegern das eingesetzte Kapital und eine attraktive Rendite einbringen.

Ein Unternehmen, das sich mit Kapital von Venture-Capital-Fonds erfolgreich entwickelt hat, ist der Musik-Streamingdienst Spotify aus Stockholm. Seit April 2018 notiert Spotify an der New Yorker Börse und besitzt aktuell eine Marktkapitalisierung von 24,8 Mrd. US$. Weltweit sind ca. 28% aller Private-Equity-Anlagen im Venture-Capital-Bereich investiert (Preqin Pro, Stand September 2022).

Den ausführlichen "Private Equity-Teil eines optimalen Portfolios?“ finden Sie hier als PDF.

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