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Anlagestrategen blicken optimistisch nach vorn

Ausblick 2024: Die Märkte werden volatil bleiben, die Manager müssen aktiv agieren
Marktausblick

2024 dürfte sich als kein schlechtes Investmentjahr entpuppen, prognostizieren die Strategen der großen Asset-Manager. Sowohl auf der Aktien- als auch auf der Rentenseite erkennen sie im neuen Jahr Renditepotenzial. Anleger sollten investiert bleiben.

05.01.2024 | 07:00 Uhr von «Ronny Kohl»

Wir befinden uns im Übergang von einer Welt anhaltender Desinflation, ultralockerer Geldpolitik und fiskalischer Zurückhaltung hin zu einer Welt mit wechselseitigem Inflationsrisiko, konventionellerer Geldpolitik und stärkerem Einsatz fiskalischer Instrumente“, konstatiert Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J. P. Morgan Asset Management. Seiner Einschätzung nach haben die sich verändernden Rahmenbedingungen „weitreichende Auswirkungen für Anlegerinnen und Anleger und verlangen eine grundsätzliche Überprüfung der langfristigen Kapitalanlagestrategie“.

Sein Haus hat sich der sehr langfristigen Analyse gewidmet, sodass die Frage, ob es 2024 zu wirtschaftlichen Abschwüngen kommt, eine eher nachrangige Rolle spielt. Der langfristige Anlageerfolg werde vielmehr durch Faktoren wie Demografie, Kapitalstock und Produktivität einer Volkswirtschaft definiert. Unter dem Strich erwartet J. P. Morgan AM einen Anstieg des jährlichen nominalen globalen Wirtschaftswachstums (BIP) von 5,3 Prozent über den untersuchten Zeitraum von zehn bis 15 Jahren. Auf dieser Basis propagiert Galler ein 60:40-Portfolio, dem er über den gleichen Zeitraum eine Euro­rendite von jährlich 5,3 Prozent beimisst.

Zuversicht in die Märkte

Auf die einzelnen Anlageklassen heruntergebrochen, hätten Aktien auf langfristige Sicht trotz wachsen­der Rezessionsgefahr wenig von ihrer Attraktivität eingebüßt und sollten in der Lage sein, den realen Kapitalerhalt zu sichern. „Auch nach dem jüngsten Kursanstieg liegen die langfristigen Erwartungen für US-Aktien bei 5,3 Prozent, für europäische Aktien bei 7,3 Prozent und für Schwellenländeraktien bei 7,1 Prozent jährlich“, präzisiert Galler.

Die langfristigen Prognosen für festverzinsliche Anlagen basieren wiederum auf den aktuell hohen Zinsniveaus, weshalb die Ertragserwartungen für Euro Government Bonds bei 3,5 Prozent, für Euro Aggregate Bonds bei 3,6 Prozent und für Euro-Hochzinsanleihen bei 5,7 Prozent im Jahr liegen. Selbst Anleihen hoher Bonität dürften nach Abzug der Inflation positive Renditen erzielen. „Solche Titel bleiben eine wichtige Absicherung im Gesamtportfolio“, unterstreicht Galler.

Alternativen Investments bescheinigt Galler wiederum „attraktive Renditen und Diversifizierungspotenzial, welches angesichts der höheren Volatilität der Inflation, die wir über den Prognosehorizont erwarten, besonders willkommen ist“. Er rät, die Palette der Anlagemöglichkeiten „um alternative Anlagen, faktorbasiertes Investieren, thematische Investments und sonstige Ansätze intelligenter auszubauen, um damit verbesserte Ertragschancen und neue Diversifikationsachsen zu ermöglichen“. In Zahlen lasse sich durch die Portfolioallokation von 25 Prozent alternativen Anlagen die 60/40-Rendite um 60 Basispunkte steigern und die Sharpe-Ratio um etwa zwölf Prozent verbessern

Guter Einstiegszeitpunk


Cash ist nicht länger King

Ganz grundsätzlich rät Galler, der Verlockung der hohen Cash-Rendite zu widerstehen und vielmehr die langfristigen Chancen einer aktiven Allokation zu nutzen: „Die Kraft der Diversifikation und des aktiven Managements ermöglichten verbesserte Ertragschancen und eine größere Stabilität für das Portfolio. An der Seitenlinie zu stehen ist keine Option!“

„Es ist Zeit, den Dash for Cash zu überwinden“, stößt Allianz Global Investors (AGI) ins gleiche Horn. Franck Dixmier, AGIs Global CIO Fixed Income, empfiehlt, den „Drang nach Bargeld“ zu vermeiden, „weil im kommenden Jahr festverzinsliche Anlagen und längerfristig auch Aktien ein weitaus besseres Potenzial für Gesamtrenditen bieten dürften“. Womit wir bei den kürzeren Perspektiven für die Anlagemärkte sind.

„Da sich die Zinsen allmählich abflachen, entsteht ein neues Anlageumfeld mit Chancen, die es vielleicht seit Jahren nicht mehr gegeben hat“, zeigt sich ­Dixmier überaus optimistisch. „Eine Diversifizierung der Portfolios – und mutige, von Überzeugungen geleitete Entscheidungen – könnten von entscheidender Bedeutung sein, da die Performance zwischen Unternehmen, Anlageklassen und Volkswirtschaften divergiert“, fügt er hinzu. Er hält den Großteil der Zinsstraffungen durch die Zentralbanken für abgeschlossen und erwartet insofern ein stabiles Umfeld.

Man könne mit Fug und Recht behaupten, dass der große Anleihen-Reset länger gedauert hat, als viele Anleger erwartet hatten. Doch nun würden schwächeres Wachstum, niedrigere Inflation, straffere Geld- und Fiskalpolitik sowie attraktive Bewertungen festverzinsliche Wertpapiere wieder zu einem attraktiven Angebot machen.

Anleihen mit positiven Realrenditen

Der starke Arbeitsmarkt in den USA sei bisher das Haupthindernis für eine längst überfällige Erholung der Anleihen gewesen, da er die Verbraucherausgaben robust hielt und die Inflation stützte. Doch entgegen der landläufigen Meinung geht Dixmier davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Aussichten in den USA eintrüben werden.

Hinzu geselle sich dann die bereits schwache Weltwirtschaft mit erhöhten geopolitischen Risiken und wachsenden Risiken für die Finanzstabilität. „All dies könnte ein starkes Kaufsignal für Anleihen sein, die im Jahr 2024 durchaus in der Lage sein dürften, sich besser zu entwickeln als Barmittel“, sagt der Experte.

Besonders attraktiv findet Dixmier den US-Anleihemarkt, „da wir davon überzeugt sind, dass die Fed die Zinserhöhungen abgeschlossen hat“. Die Marktpreise würden auf eine erste Zinssenkung Mitte 2024 hindeuten, „und es fällt uns schwer, dieser Einschätzung zu widersprechen, da wir eine leichte Rezession für wahrscheinlicher halten als eine weiche Landung“.

Vor diesem Hintergrund seien die Bewertungen attraktiv – die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen notierten Anfang des vierten Quartals 2023 bei fast fünf Prozent, womit die realen, inflationsbereinigten Renditen auf fast 2,5 Prozent kommen.

In Europa müssten Anleger indes mehr Geduld aufbringen, mahnt Dixmier. „Derzeit gehen die Märkte davon aus, dass die Europäische Zentralbank keine weiteren Zinserhöhungen mehr vornehmen wird, aber diese Ansicht gefällt uns nicht.“ Dixmier sieht im Euroraum eine echte Lohn-Preis-Spirale, bei der jede Lohnerhöhung praktisch eins zu eins in einen Anstieg der Lohnstückkosten umgesetzt wird. Daher ist er der Meinung, dass die Anleger bei der Kerninflation mit einer Überraschung nach oben konfrontiert werden könnten, die heute noch nicht eingepreist ist.

Selten so attraktiv wie jetzt

„Wir bevorzugen festverzinsliche Anlagen“, bestätigt Erin Browne, Portfolio­managerin beim Anleihespezialisten PIMCO. „Angesichts der aktuellen Bewertungen und der Aussichten auf ein schwieriges Wirtschaftswachstum und eine sinkende Inflation waren Anleihen noch selten so attraktiv wie heute.“

Bei näherer Betrachtung und aufgrund der aktuellen Renditen rät sie zu „übergewichtigen Allokationen in mittelfristigen US-Anleihen“ ebenso wie bei Papieren aus Kanada, Großbritannien, Australien und Europa. Ihr Fazit: „Über alle Anlageklassen hinweg betrachtet, zeichnen sich Anleihen durch ihre guten Aussichten bei den grundlegenden makroökonomischen Aussichten sowie durch ihre Widerstands­fähigkeit, Diversifizierung und insbesondere ihre Bewertung aus.“

Stephen Li Jen, CEO bei Eurizon SLJ Capital, macht sich, für Schwellenländeranleihen stark. Trotz des zuletzt sehr volatilen Umfelds habe sich die Anlageklasse widerstandfähig gezeigt, was ihn weiterhin optimistisch stimmt. Dafür nennt er drei fundamentale Argumente.

Das erste: Eine tiefe globale Rezession hält er für unwahrscheinlich. Zum Zweiten seien auch die jahrzehntelang wirkenden deflationären Faktoren wie Demografie und Technologie nach wie vor intakt und dürften den Preisdruck wieder verstärken. Drittens setzt Li Jen auf die Erholung der chinesischen Wirtschaft, wobei die politischen Entscheidungsträger in Peking mehr tun müssten, um den Immobiliensektor und damit auch das Vertrauen der privaten Haushalte und den Konsum wieder anzukurbeln.

David Kostin, Chefstratege für US-Aktien bei Goldman Sachs, rät hingegen, die Strategie für 2023 auch im nächsten Jahr beizubehalten. „Alles, was man 2023 tun musste, war, investiert zu bleiben“, sagt Kostin rückblickend. Das sollte auch 2024 der richtige Ansatz sein. Kostin und sein Team gehen davon aus, dass der amerikanische Leitindex S & P 500 im kommenden Jahr weiter steigen wird.

Ausblick US-Aktien


Aktien lohnen nach wie vor

Ihre Argumente sind das Wahljahr in Amerika sowie die Erwartung, dass die US-Wirtschaft eine weiche Landung hinlegt und die Fed ihren Zinserhöhungszyklus abgeschlossen hat. „Allerdings steigen die Märkte selten geradlinig, und angesichts der vielen Risiken, mit denen sie konfrontiert sind, wird es im nächsten Jahr wahrscheinlich einige Unebenheiten auf der Straße geben“, schränkt Kostin ein.

Was die sogenannten „Magnificent Seven“ angeht, die sieben Megacap-Technologiewerte Apple, Nvidia, Alphabet, Meta, Amazon, Tesla und Microsoft, die 2023 für den größten Teil der Gewinne des S & P 500 verantwortlich waren, erwartet Kostin auch im Jahr 2024 eine überdurchschnittliche Wertentwicklung. Falls Anleger jedoch auf Schnäppchenjagd gehen wollen, sollten sie sich auf angeschlagene zyklische Werte konzentrieren.

Hohe Aktienrenditen

Sehr optimistisch im Hinblick auf Aktien zeigt sich auch Ajay Rajadhyaksha, Research-Chef bei Barclays. Nach zwei Quartalen in Folge, in denen er Cash empfohlen hat, sei nun Zeit, ein gewisses Risiko einzugehen und in Aktien zu wechseln. Für 2024 erwartet er „hohe einstellige Renditen, die auch festverzinsliche Kernanlagen übertreffen werden“. Er favorisiert US-amerikanische und europäische Aktien, weil die globalen wirtschaftlichen Abwärtsrisiken stark abgenommen hätten.

„Wir bevorzugen Large Caps gegenüber Small Caps, um uns gegen Marktschocks abzusichern und um die seltene Gelegenheit zu nutzen, gleichzeitig in Qualität investiert zu sein, sowie auch Value gegenüber Growth“, sagt Rajadhyaksha. Von chinesischen Aktien rät er zurzeit eher ab, wohingegen er gutes Potenzial für taiwanesische Aktien sieht. Seine Argumente: Anzeichen für eine Bodenbildung in China, nachlassender geopolitischer Gegenwind und Signale für eine Entspannung der Beziehungen zwischen den USA und China.

Last but not least erachtet Matthias Born, Head of Investments bei Berenberg, europäische Aktien als aussichtsreich. In Europa seien zwar keine Techgiganten angesiedelt, wie man sie in den USA findet, sagt er. „Dennoch gibt es viele weltweit führende Firmen, die von robusten strukturellen Rückenwinden profitieren. Diese Unternehmen investieren in Wachstum, die der Markt bietet, und in ihre Wettbewerbspositionen. Der Schlüssel liegt darin, sich auf die guten Unternehmen zu konzentrieren und den Rest wegzulassen.“

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