Johan Van Geeteruyen, CIO Fundamental Equity bei DPAM, leitet von den ersten Tagen der zweiten Trump-Präsidentschaft Aussichten für die kommenden Monat ab:
24.01.2025 | 08:34 Uhr
In seiner Antrittsrede skizzierte Trump seine Prioritäten für seine
zweite Amtszeit und betonte eine rasche Abkehr von vielen Maßnahmen der
Biden-Regierung sowie aggressives Vorgehen an der Grenze, im
Energiesektor und in anderen Bereichen. Das übergreifende Thema war die
anhaltende Bedeutung des US-amerikanischen Exzeptionalismus. Dekrete zu
Handel, Energie, Einwanderung und Gesundheitswesen, das Einfrieren von
Regulierungsmaßnahmen und die Schaffung des Department of Government
Efficiency (DOGE) haben die Schlüsselthemen seiner Ansprache bekräftigt.
In naher Zukunft dürfte sich die Aufmerksamkeit des Marktes auf die
Bemühungen zur Steigerung der US-Energieproduktion, die Auswirkungen von
Einwanderungsbeschränkungen und die Einführung von Zöllen
konzentrieren.
Steigende Preise, hohe Zinsen, Starker Dollar
Der neue Präsident fordert eine Überprüfung der Handelsbeziehungen
und entschlossenes Vorgehen beim Handel, wobei neue Zölle bereits am 1.
Februar in Kraft treten könnten. Es wird erwartet, dass die
US-Wirtschaft ein weiteres Jahr mit minimaler oder ohne Rezession
erleben wird. Eine expansive Fiskalpolitik wird die Auswirkungen einer
immer noch leicht restriktiven Geldpolitik erneut ausgleichen. Das
wachsende Defizit wird die Inflation antreiben und die Zinssätze hoch
und den Dollar stark halten. Derzeit sind die finanziellen Bedingungen
für Wachstum günstig.
Risikofaktor Fed
BCA Research hat es treffend beschrieben: Bei Welthandel und
Einwanderung wird die Trump-Regierung eher proaktiv als reaktiv, eher
unilateral als multilateral und eher aggressiv als zurückhaltend sein.
Ein potenzielles Risiko? Die Fed könnte gezwungen sein, die Zinsen zu
erhöhen, wenn Trump deutlich höhere Zölle und Massenabschiebungen
einführt, was die Inflation stark beschleunigen könnte. Allerdings ist
Trump in gewisser Weise eingeschränkt, da eine hohe Inflation und
steigende Anleiherenditen von den Märkten nicht begrüßt würden. Außerdem
muss er noch wichtige Teile seiner Agenda vom Kongress verabschieden
lassen (z. B. Verlängerungen von Steuererleichterungen), sodass die
wirtschaftlichen Auswirkungen erst mit der Zeit spürbar werden.
Unverändert bleiben die USA unser bevorzugter Aktienmarkt, gefolgt von
Europa.
Marketing-Mitteilung.
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