DPAM: Erneuerbare Energien bergen nicht nur Chancen

Ophélie Mortier, Chief Sustainable Investment Officer bei DPAM
Kommentar

Dürre in Spanien, Hitzewellen in den USA und China, Waldbrände in Kanada – Klimakapriolen hinterlassen weltweit Spuren. Regierungen und Anleger müssen reagieren.

24.07.2023 | 08:10 Uhr

Ophélie Mortier, Chief Sustainable Investment Officer bei DPAM, erläutert die wichtigsten aktuellen Veränderungen:

Regierungen werden aktiver: Programme wie der US Inflation Reduction Act, die europäische Green Policy und Japans Green Transformation Program unterstützen Umweltlösungen in erheblichem Ausmaß. Gleichzeitig werden Klimarisiken weltweit besser überwacht und Regulierungen zur Bewertung und Anpassung von/an Klimarisiken erlassen wie die EU-Taxonomie.

Investitionen fließen: Die Investitionen in saubere Energietechnologien wie Solarenergie, Windkraft und Wärmepumpen könnten sich bis 2030 verdreifachen, wenn die Länder ihre Klimazusagen einhalten. Dieses potenzielle Wachstum treibt die Nachfrage aus Sektoren an, die erschwingliche, grüne Energie suchen.

Märkte reagieren: Die Märkte honorieren Unternehmen für ihre Ziele und Zusicherungen im Bereich erneuerbare Energien. Die Kurse von Firmen, die diese Ziele reduzieren, korrigieren zwar nicht so stark wie bei Gewinnwarnungen. Die Beispiele BP oder Shell haben kürzlich jedoch gezeigt, dass sich institutionelle Anleger öffentlich abwenden. Zumindest mittel- und langfristig werden solche Änderungen eine Rolle spielen.

Risiken und Chancen erneuerbarer Energien

Die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien bringt Risiken mit sich, etwa was die Arbeits- und Menschenrechtsbedingungen in kritischen Sektoren wie dem Bergbau angeht. Zudem wird die Produktion sauberer Energietechnologien oft von Ländern wie China dominiert. Derartige Monopole werden die bestehenden sozialen Probleme in den kommenden Jahren verschlimmern. Auch die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferketten müssen weltweit anerkannt und angegangen werden.

Chancen birgt die Umstellung auf nachhaltige Energie insbesondere in Form von Arbeitsplätzen in Bereichen wie Elektrofahrzeuge, Solarenergie, Windkraft und Wärmepumpen. Bis zum Jahr 2030 könnte die Zahl der Beschäftigten in Zusammenhang mit sauberen Energien von sechs auf fast vierzehn Millionen ansteigen. Der Wettbewerb um Talente ist hart, und der Kampf um die Rechte der Arbeitnehmer wird sich angesichts der drohenden Überalterung weiter verschärfen. Demografische Verschiebungen wie die schrumpfende Bevölkerung in China und die sinkende Geburtenrate in Japan dürften tiefgreifendere Auswirkungen auf die Volkswirtschaften und Gesundheitssysteme haben als kurzfristige wirtschaftliche Probleme wie Inflation und Konjunkturabschwächung.

Governance – Einwirken auf Staaten und Unternehmen

Man sieht: Das Zusammenspiel zwischen Klimawandel, Menschenrechten, Arbeitsmärkten und demografischen Veränderungen ist komplex. Um so wichtiger ist eine gute Governance, sowohl auf Unternehmens- als auch auf Ländereben, die mit diesem Wandel umgeht.

Länder sollten den Aufbau sicherer, widerstandsfähiger und verantwortungsvoller Lieferketten für nachhaltige und saubere Energie priorisieren. Hier können institutionelle (Anleihen-)Investoren wie DPAM auf alle relevanten Stakeholder einwirken.

Bei Unternehmen lässt sich mittels Stimmrechte auf sinnvolle ESG-Praktiken hinwirken. So haben wir gegen bestimmte Vorschläge gestimmt oder mit anderen Aktionären Vorschläge eingereicht.


Marketing-Mitteilung.

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