An diesem Wochenende startet die Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow. Das Schlüsselwort dabei lautet eindeutig: Beschleunigung. Ausschlaggebend für den Erfolg der COP26 wird das Thema Klimafinanzierung sein.
29.10.2021 | 09:12 Uhr
Es gibt vier Hauptziele: Sicherung des Weges zu Netto-Null-Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts, Mobilisierung von Finanzierungsmitteln, Anpassung und Schutz lokaler Gemeinschaften und Lebensräume sowie Zusammenarbeit zur Erreichung der Ziele.
Erstens wird sich die Konferenz auf das Thema „Building back better“ konzentrieren. Im Windschatten der Maßnahmen führender Nationen auf der ganzen Welt können die Denkweise und die Philosophie eines grünen Aufschwungs die Debatte formen und damit Auswirkungen auf Finanzströme, Unternehmen und letztlich Investoren entfalten. Wird die Welt dem Beispiel Europas folgen und sich zu einem abgestimmten Rahmen für nachhaltige Finanzen entwickeln? Zweitens wird die COP26 als Nachfolgerin der COP21 (2015) betrachtet. Was in Paris nicht vereinbart werden konnte, sollte jetzt in Angriff genommen werden. Fünf wichtige Themen werden in die Debatten einfließen, die sich direkt auf die Finanzströme auswirken:
Einige dieser Themen werden eine öffentliche Finanzierung und
Regulierung implizieren, was zu Übergangsrisiken und -chancen für
Unternehmen und Investoren führt. Andere werden sich direkt auf
Unternehmen und Investoren auswirken, die ihre Klimaziele erreichen
wollen, und neue Übergangsrisiken und -chancen schaffen, da sich
beispielsweise neue Märkte öffnen werden.
Drittens geht es um den Einfluss der Entscheidungen und Maßnahmen großer Nationen wie
den USA, Russlands und Chinas auf die Finanzmärkte. Treten die USA,
nachdem sie kurz zuvor aus dem Abkommen ausgestiegen sind, mit mehr
Ehrgeiz als zuvor wieder ein? Wie wird sich dies auf die USA und die
internationalen Finanz- und Handelsmärkte auswirken?
Wie werden sich fossile Brennstoffe exportierende Länder bei den
Verhandlungen verhalten? Und sind fortschrittliche Koalitionen und
Allianzen zu erwarten, die direkten Einfluss auf Unternehmen in aller
Welt nehmen können? Im Hinblick auf Letzteres könnte es interessant
sein, die Aktionen der so genannten „Klimablöcke“ zu verfolgen, d.h. der
Gruppen, die das gleiche Interesse verfolgen, wie z.B.: Africa Group,
Least Developed Countries, Umbrella Group (nicht zur EU gehörende
entwickelte Länder), EU, BASIC (Brasilien, Südafrika, Indien und China),
Arab Group usw.
Die Klimafinanzierung ist definitiv der zentrale Erfolgsfaktor der COP26. Als
(institutionelle) Investoren spielen wir eine wichtige Rolle, um zum
Erfolg des Pariser Abkommens beizutragen. Die Sicherung der
Netto-Null-Emissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts bedeutet eine
Reduzierung um 50 bis 80 % bis 2030 (gegenüber 2020) und um 100 % bis
2050 in allen Sektoren. Da die energiebezogenen Emissionen in den
Bereichen Verkehr, Industrie und Beheizung fast vier Fünftel der
globalen Emissionen ausmachen, hat die (Finanzierung der) Energiewende oberste Priorität.
Die Überprüfung der NDCs auf höhere Ziele wird nur mit einem verbindlichen System erfolgreich sein. Der Klimawandel kennt keine Grenzen, was bedeutet, dass die internationale Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung für den Erfolg ist, einschließlich einer gemeinsamen Verpflichtung zu Kohlenstoffpreisen und einem unterstützenden fairen Übergang zwischen Industrie- und Schwellenländern. Die COP26 und ihre Ergebnisse werden die künftige Klima- und Anlagestrategie von DPAM als verantwortungsbewusstem Vermögensverwalter weiter beeinflussen und leiten. Dies ist unsere treuhänderische und gesellschaftliche Pflicht.
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