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Fondsmanager Marc Erpelding
Investment-Konferenz

BLI - Banque de Luxembourg Investments: Fokus auf Qualitätstitel aus Schwellenländern

Marc Erpelding von BLI - Banque de Luxembourg Investments erklärt auf der TiAM-Investmentkonferenz, wie er als Stock Picker aussichtsreiche Aktien in den Emerging Markets findet.

16.05.2023 | 09:30 Uhr von «Peter Gewalt»

Zu Beginn seines Vortrags legte Marc Erpelding vergangene Woche den anwesenden Vermögensverwaltern dar, in welchem Ausmaß Schwellenländer-Aktien derzeit unterbewertet seien. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis der Emerging-Markets-Aktien liege derzeit im Schnitt bei gerade einmal 11,4, betonte der Luxemburger. Dagegen wären US-Titel mit einem KGV von 17,1 sowie Werte aus dem All Country-Index mit 14, 6 deutlich teurer.

Doch der Fondsmanager des BL Emerging Markets und des BL Equities Emerging Markets macht schnell klar, dass weder Makro-Themen noch Megatrends die ausschlaggebende Kriterien für seine Aktienauswahl entscheidend seien, sondern dass er ganz allein auf die Qualität von Einzeltiteln setze. Dabei bezieht sich Erpelding auf Investmentlegende Warren Buffett, der einmal sagte: „Man sollte keine Aktien auch nur für zehn Minuten im Portfolio halten, wenn man sie nicht zehn Jahre lang halten will.“

Schwellenländeraktien sind günstig: 

Aktien Bewertungen

In Erpeldings Fokus geraten daher nur Unternehmen, die nicht überbewertet erscheinen und folgende Charakteristika aufweisen: ein klares Geschäftsmodell, nachhaltige Wettbewerbsvorteile, gesunde Bilanzen, hohe Profitabilität und ein starkes ESG-Profil. Zu den seiner Meinung nach unterschätzten Qualitätsunternehmen zählt etwa Kweichow Moutai, der führende chinesische Hersteller von hochwertigem Baijiu, einem traditionellen und starken alkoholischen Schnaps, der aus fermentierter Sorghumhirse destilliert wird. Das Unternehmen hat seit Jahrzehnten ein Alleinstellungsmerkmal, überzeugt mit sehr starkem Markenimage – und mit einer hohen Rentabilität: „Kweichow Moutai erzielt Bruttomargen von fast 90 Prozent“, sagt Erpelding

Als weiteres Beispiel nennt der Fondsmanager die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) mit Hauptsitz in Taiwan. Das Unternehmen ist der weltweit größte unabhängige Halbleiter-Hersteller. TSMC entwickele keine eigenen Chips, klärt Erpelding auf. Das Unternehmen generiere mit seiner Spezialisierung wichtige Größenvorteile aufgrund großer Mengen und positioniere sich als Auftragshersteller in einem zentralen Zukunftsfeld der Weltwirtschaft. Ergebnis: Die Bruttomarge des Konzerns sei mit 60 Prozent sogar noch höher als bei Apple, das von TSMC beliefert werde.

Top-Marke mit Top-Marge:

Gewinnspanne TSMC

Gerade beim Thema Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, einer der zentralen Säulen seiner Titelauswahl, führte Erpelding im Anschluss noch weitere interessante Erkenntnisse genauer aus: So sei eine lokale Dominanz gegenüber einer globalen Präsenz zu bevorzugen, da ein global agierendes Unternehmen einem höheren Konkurrenzdruck ausgesetzt sei. Weiterhin sei die Disruption die größte Gefahr für einen bestehende Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens. „Großes Wachstum zieht Konkurrenten an, die an dem lukrativen Geschäftsmodell mitverdienen wollen“, erklärt Erpelding. Der Fondsmanager ist wiederum bei Unternehmen mit Markennamen vorsichtig, da eine bekannte Marke nur dann wirklich von Vorteil sei, wenn es gelänge, daraus Gewinn zu schlagen. Für ihn sei beispielsweise die Kundenbindung der stärkste Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens, der sich in barer Münze niederschlage. Ein großes Vertriebsnetz wäre dagegen von Vorteil, allerdings ist es kein Alleinstellungsmerkmal. „Auch wenn es teuer werden kann, ist es für einen Konkurrenten immer möglich, selbst ein eigenes Vertriebsnetz aufzubauen,“ so Erpelding.

Wichtig für den Erfolg, so Erpelding, sei insgesamt ein stringenter Investmentprozess, mit dem es gelinge, solche Unternehmen zu identifizieren und mit Augenmaß in ein funktionierendes, zukunftsgerichtetes Portfolio zu integrieren. Seine Emerging-Markets-Strategie bringt er so auf den Punkt: In den Topf wandern hochwertige Unternehmen aus Asien (ohne Japan), Lateinamerika, Afrika und dem Nahen Osten. Entscheidend für die Auswahl ist ein reiner Bottom-up-Ansatz. Eine makroökonomische Analyse der einzelnen Länder und Regionen finde nicht statt.

Das Ergebnis dieses Prozesses: Das Portfolio des BL Equities Emerging Markets ist eine Summe der selektierten Einzelunternehmen und weit entfernt von der MSCI Emerging Markets-Indexzusammensetzung. Es gibt – aufgrund der Investmentphilosophie – eine starke sektorale Ausrichtung, bevorzugt auf den Binnenkonsum und mit einem starken Engagement in Basiskonsumgüter. Natürliche Ressourcen, Finanzwerte, Telekommunikation und Versorger spielen nur eine untergeordnete Rolle. Erpelding begründet die Untergewichtung der einzelnen Sektoren wie folgt: Bei Banken würden neben einer häufig undurchsichtigen Bilanzierung viele makroökonomische Faktoren, die wie Zinsentwicklung und Konjunkturtrends nicht zu beeinflussen sind, den Geschäftserfolg unvorhergesehen beeinträchtigen. Bei Telekommunikationsunternehmen wiederum sei die Kundenbindung zu gering, der Preiswettbewerb zu hart und das Geschäft zu kapitalintensiv. Auch im Transportgewerbe schlagen ebenfalls die geringe Kundenbindung, der harte Preiswettbewerb, der hohe Anteil variabler Kosten sowie geringe Skaleneffekte negativ zu Buche. Und im zyklischen Geschäft mit natürlichen Ressourcen bemängelt Erpelding „die makroökonomische Abhängigkeit des Geschäftserfolgs, geopolitische Einflüsse sowie die hohe Kapitalintensität.“

Das Performanceziel des Managers ist, den MSCI Emerging Markets über einen gesamten Zyklus zu übertreffen. Gleichzeitig sorge die Titelauswahl dafür, dass eine geringe Umschlagshäufigkeit der Aktien im Portfolio besteht. Am Ende des Vortrags erklärte Erpelding die wichtigsten Unterschiede zwischen den Fonds BL Emerging Markets und BL Equities Emerging Markets. „Während der BL Equities Emerging Markets vollständig in Aktien investiert sein muss, darf der BL Emerging Markets bis zu 40 Prozent seines Portfolios je nach Marktlage in Cash oder Anleihen investieren“, berichtet Erpelding. Auch bei der Zahl der Aktieninvestments in den Fonds gebe es Unterschiede: So weise der BL Equities Emerging Markets mit rund 45 Einzeltitel ein konzentriertes Portfolio auf. Der BL  Emerging Markets hingegen setzt derzeit auf rund 65 Werte. Auch beim möglichen Portfolioanteil der Top-Ten-Position in Höhe von 40 Prozent zeige sich die stärkere Konzentration des BL Equities Emerging Markets gegenüber dem  BL Emerging Markets mit 25 Prozent. Beide Portfolios entsprächen gleichermaßen den Artikel 8 ESG-Anforderungen.

Portfolio des BL Equities Emerging Markets:

Portfolio BL Equities EM

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