Capital Group: Preissetzungsmacht kann Unternehmen beim Kampf gegen die Inflation helfen

Inflation

Können Sie sich noch daran erinnern, dass Netflix 2011 seine Preise gesteigert hat, als es seinen DVD-Service von den Streaming-Abonnements getrennt hat? Diese Ankündigung löste einen Aufruhr aus, der das Unternehmen dazu zwang, sich zu entschuldigen, woraufhin sein Aktienwert abstürzte.

17.11.2021 | 09:51 Uhr

Heute sieht alles ganz anders aus – auch für Netflix: Das Unternehmen ist nun ein dominanter Streaming-Service und eine Megahit-Maschine mit mehr als 213 Millionen Abonnenten weltweit. Sein letzter Hit „Squid Game“ – ein koreanisches Drama über Kinderspiele mit tödlichen Konsequenzen – fesselte rund 142 Millionen Haushalte an den Bildschirm und ist somit die meistgesehene Show in der Geschichte von Netflix.

Die steigende Beliebtheit verlieh dem Unternehmen die Macht, seine Preise zu steigern. Seit 2014 hat es seine Abonnement-Preise in den USA vier Mal erhöht, da die Zahl der Abonnenten in dieser Periode weltweit kontinuierlich stieg. Das ist ein Beispiel für Preissetzungsmacht, der Fähigkeit, Preise zu erhöhen, ohne Kunden zu verlieren.

Preissetzungsmacht kann ein Gegenmittel für Inflation sein

Die Preissetzungsmacht, die für Unternehmen, die sie aufrechterhalten können, immer etwas Positives ist, könnte im kommenden Jahr einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bedeuten. Die Inflation ist bereits in zahlreichen großen Wirtschaftssystemen weltweit präsent und es gibt Anzeichen dafür, dass sie in den nächsten Monaten bestehen bleibt. Die jährliche Inflationsrate in den USA, bemessen nach dem Verbraucherpreisindex, stieg im September auf 5,4 % – der höchste Wert in 13 Jahren. Steigende Kosten können die Gewinnspanne eines Unternehmens und letztendlich auch die Anlegerrenditen stark belasten. Doch Unternehmen mit einer klaren, nachhaltigen Preissetzungsmacht können ihre Gewinnspannen schützen, indem sie diese Kosten auf ihre Kunden umwälzen.

Preismacht

Durch das verlangsamte Wachstum und den steigenden Inflationsdruck konzentriert sich Aktienportfoliomanagerin Diana Wagner auf das Investieren in Unternehmen mit erwiesener Preissetzungsmacht, die auch von langfristigen Wachstumstrends profitieren.

Hier befasst sich Wagner mit dem US-Aktienmarkt und erklärt, wo man Unternehmen mit nachhaltiger Preissetzungsmacht findet.

Gesundheitsleistungen: Ein Rezept gegen die Übel der Inflation

Hohe Behandlungskosten sind ein konstant brisantes Thema für die Regierung und das mit gutem Grund. In den vergangenen 20 Jahren sind die Kosten für Gesundheitsleistungen gemessen an dem von der US-Notenbank ermittelten PCE-Preisindex etwa 2,5-mal so schnell gestiegen wie die allgemeine Inflation.

Historisch gesehen hatten Krankenkassen immer schon Preissetzungsmacht und wälzten die steigenden Kosten für Gesundheitsleistungen mittels höherer Prämien auf ihre Kunden um. Heute sind Unternehmen wie UnitedHealth Group nicht mehr nur Mautbeamte auf der Autobahn der steigenden Gesundheitskosten. Vielmehr handhaben sie die Behandlungen.

Denken Sie an das Unternehmen UnitedHealth Group, das sich darauf konzentriert, Regierungen und Gesundheitsdienstleistern zu helfen, die Ausgaben zu senken und die Ergebnisse für die Patienten zu verbessern. Das Unternehmen hat in prädiktive Analytik und Leistungserbringung investiert, um die Ineffizienz im US-amerikanischen Gesundheitssystem zu reduzieren.

Es stellte fest, dass die mächtigste Person im Ökosystem der Gesundheitsversorgung der Hausarzt ist, auf den 3 Cent jedes Dollars entfallen, der für die Gesundheitsversorgung ausgegeben wird, der aber bestimmt, wo weitere 85 Cent ausgegeben werden. UnitedHealth versucht, dass die Menschen gesund bleiben und man für jeden ausgegebenen Dollar mehr Wert erzielt, indem man die Hausärzte in frühe Entscheidungen bei der Behandlung involviert. Durch das Liefern eines Mehrwerts kann UnitedHealth seine Preissetzungsmacht behalten und dabei helfen, langfristige Probleme in der USA in Angriff zu nehmen.

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