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Geldanlagen

Gefragter Stabilisator: Jetzt Gold kaufen? Die Aussichten, die Investmentmöglichkeiten

Die möglichen Folgen der Virusepidemie treiben den Goldpreis. Auf Eurobasis erreichte er ein neues Allzeithoch.

04.03.2020 | 10:54 Uhr von «Christoph Platt»

Das Coronavirus schickt nicht nur Kurse in den Keller, es sorgt an anderer Stelle auch für Aufwärts­bewegungen. Anleihen zuver­lässiger Staaten und Gold legen zu, während die Angst vor einer Ausbreitung der Krankheit wächst.

In Euro gerechnet hat der Goldpreis 2020 bereits mehrfach ein neues Allzeithoch erklommen. Jüngst übertraf er erstmals die Marke von 1.500 Euro je Feinunze (31,1 Gramm), am vergangenen Montag erreichte er seinen bisherigen Höchststand bei 1.529 Euro. Auf Dollarbasis ist der Rekord zwar noch etwas entfernt. Gleichwohl steht Gold mit einem Preis von rund 1.630 Dollar auf einem Siebenjahreshoch.

Hauptgrund für die Hausse des Edelmetalls sind die Sorgen um die Auswirkungen des Virus auf Wirtschaft und Finanzmärkte weltweit. Viele Anleger verstehen Gold als Schutz vor Turbulenzen an den Aktienmärkten, wie sie in den vergangenen Tagen aufgetreten sind.

Doch nicht nur Sorgen treiben den Goldpreis, sondern auch nüchterne Erwägungen. Weil das Coronavirus die Wirtschaft schwächt, rechnen Experten mit Zinssenkungen, um die Unternehmen zu stützen. So wird die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank die Zinsen im April senken wird, zurzeit deutlich höher eingeschätzt als noch vor einem Monat.

Niedrige Zinsen unterstützen für gewöhnlich den Goldpreis, weil das Edelmetall, das keine Erträge abwirft, gegenüber Anleihen an Attraktivität gewinnt.

Hohe Nachfrage beflügelt

Treiber des Goldpreises sind aktuell vor allem private Anleger. Die längerfristig orientierten Investoren stecken immer mehr Geld in Produkte, die dem Goldpreis folgen (siehe Investor- Info). Bis Dienstag verzeichneten die vom Finanzportal Bloomberg erfassten Gold-ETFs 25 Handelstage in Folge Zuflüsse - ebenfalls ein neuer Rekord. Die Bestände der Produkte lagen am Mittwoch bei 2.625 Tonnen und damit so hoch wie nie zuvor.

Auch die spekulativen Großanleger haben der Commerzbank zufolge ihre Wetten auf steigende Goldpreise deutlich erhöht. Laut Zahlen der zuständigen US-Aufsichtsbehörde CFTC überwiegen die Positionen auf anziehende Notierungen so stark wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Dass die Nachfrage nach Gold kurzfristig hoch bleibt, ist sehr wahrscheinlich. Denn die Auswirkungen der Corona-Epidemie auf Wirtschaft und Finanzmärkte werden sich fortsetzen. Das dürfte den Preis des Edelmetalls bis auf Weiteres unterstützen. Sollte sich die Beeinträchtigung durch die Krankheit ins zweite Quartal ziehen, hält die US-Investmentbank Goldman Sachs einen Anstieg der Notierung auf 1.850 Dollar für möglich.

Trotzdem sollten Anleger nicht in überzogenem Maß Gold kaufen. Panikähnliche Phasen sind selten ein guter Zeitpunkt, um in einen Markt einzusteigen, der nach oben strebt. Zudem ist die Übermacht der spekulativen Anleger, die auf steigende Notierungen wetten, ein Risikofaktor. Entschließen sie sich, Gewinne mitzunehmen, belastet das den Goldpreis. Auch die aktuell schwache Nachfrage nach dem Edelmetall aus China und Indien, sonst starke Käufer, bietet keine Unterstützung.

Unter dem Aspekt der Risiko­streuung ist für Privatanleger ein Goldanteil von fünf bis zehn Prozent des Vermögens vertretbar. Nur wer große Angst vor Wirtschafts- und Finanzkrisen hat, kann mehr investieren. Ansonsten sollten Stressphasen an den Märkten nicht dazu führen, die zuvor als sinnvoll erachtete Quote auszuweiten.


Investor-Info

Münzen und Barren: Bewährter Krisenschutz

Münzen oder Barren gibt es in etlichen Größen. Das Gewicht reicht im Angebot für Pri­vat­anleger von einem Gramm bis zu einem Kilogramm bei Barren und einer Feinunze (31,1 Gramm) bei Münzen. Unter Kosten­aspekten sind größere Einheiten zu bevor­zugen. Denn bei Münzen und Barren mit geringem Gewicht wird vom Händler ein hoher Aufschlag auf den tatsächlichen Goldpreis erhoben. Barren sind noch einmal günstiger als Münzen, weil aufwendige Prägearbeiten entfallen. Wer andererseits in Krisensituationen mit Gold bezahlen will, ist mit einer kleineren Stückelung und mit Münzen besser gerüstet. Anleger sollten physisches Gold nur bei zertifizierten Händlern kaufen. Dazu zählen die Anbieter Anlagegold24, ESG Edelmetall-Service, philoro Edelmetalle und pro aurum. Sie haben beim jüngsten Edelmetallhändlertest von €uro am Sonntag besonders gut abgeschnitten und ermöglichen den Goldkauf sowohl in Filialen als auch im Internet.

Gold-Wertpapiere: Flexibler Depotbaustein

Wer lediglich auf einen steigenden Goldpreis spekulieren oder sein Vermögen mithilfe des Edelmetalls diversifizieren möchte, braucht keine Münzen und Barren. Stattdessen bietet sich ein Wertpapier an, das der Preisentwicklung eins zu eins folgt. Empfehlenswert ist Xetra-Gold, eine Inhaberschuldverschreibung derDeutschen Börse, die mit Barren physisch hinterlegt ist. Bei Bedarf können sich Anleger das Gold (gegen Entgelt) ausliefern lassen.

Besteuerung: Spezielle Regelungen

Der Kauf und Verkauf von Gold weist einige steuerliche Besonderheiten auf. Beim Erwerb von Gold zu Anlagezwecken wird - anders als bei sonstigen Edelmetallen wie Silber oder Platin- keine Mehrwertsteuer erhoben. Werden Münzen oder Barren mehr als ein Jahr gehalten, sind etwaige Veräußerungsgewinne steuerfrei. Diese Regelung gilt auch für Wertpapiere, die den Goldpreis abbilden - aber nur, wenn sie einen Anspruch auf Auslieferung des Goldes verbriefen. Für das oben ­genannte Xetra-Gold wurde dies bereits gerichtlich festgestellt, für Euwax-Gold der Börse Stuttgart dürfte das Gleiche gelten.

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