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„Notenbanken werden Marktteilnehmer enttäuschen“

Daniel Zindstein, Portfoliomanager GECAM AG
Eurokrise

Anstelle epochaler Programme sind nur geringe Maßnahmen zu erwarten. Eingeleitete Reformen der Staaten müssen von alleine wirken.

03.09.2012 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

Mario Draghi und Ben Bernanke, die Chefs der beiden wichtigsten Notenbanken der Welt, lehnten sich zuletzt weit aus dem Fenster. Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) kündigte Anleihenkäufe europäischer Peripheriestaaten an, um die „Wirkung der Geldpolitik“ zu gewährleisten. Sein Amtskollege von der US-amerikanischen Zentralbank Federal Reserve (FED) suggerierte, dass ein Quantitative Easing III-Programm (QE III) zur Stützung der Konjunktur und des Arbeitsmarktes in den USA bevorstehen könnte. „Die Hoffnung auf bedeutende Aktionen dieser beiden Institutionen hat den Aktien- und auch den Edelmetallmärkten seit Juli kräftig Auftrieb gegeben“ sagt Daniel Zindstein, Portfoliomanager des unabhängigen Finanzdienstleisters GECAM AG. „Wie von uns angekündigt, gab es bisher keinen ‚Sommer des Schreckens‘ wie im letzten Jahr, sondern seit Juni eine dreimonatige Sommerrallye.“

Bisher seien die Aussagen der Notenbankchefs reine Lippenbekenntnisse gewesen, doch im September komme es zum Schwur. Um die Marktteilnehmer nicht zu enttäuschen, müssten bedeutende Taten folgen. „Dies wird unserer Meinung nach nicht geschehen“, so Zindstein. „Anstelle der großen epochalen Programme erwarten wir keine oder nur geringe Maßnahmen, die sich im Wesentlichen auf die Fortsetzung der bisherigen expansiven Geldpolitik konzentrieren werden.“ Das globale Umfeld habe sich stabilisiert: Die Aktienmärkte verzeichneten auf Jahresbasis ein Plus und haben sogar einen unmittelbaren fulminanten Anstieg hinter sich. Unternehmen machten Gewinne, der Immobilien- und Arbeitsmarkt in den USA erhole sich zwar langsam aber stetig. In Europa honorierten die Märkte die Reformerfolge in Irland und Portugal mit massiv fallenden Zinsen seit Jahresbeginn. Für Zindstein ist das kein Krisen-Szenario, in dem die Notenbanken mit der großen Keule aktiv werden müssten. Auch dass die EZB in ihrer nächsten Sitzung dem Bundesverfassungsgericht vorgreifen werde und eine Schuldenvergemeinschaftung durch die Hintertür und ohne Mandat betreibe, sei ebenso wenig vorstellbar wie die bewusste Inkaufnahme der Folgen von QE III für die USA durch die FED. Steigende Rohstoff- und Benzinpreise, die zur unmittelbaren Belastung der amerikanischen Verbraucher und Unternehmen werden, seien insbesondere im Hinblick auf den Präsidentschaftswahlkampf kaum zu erwarten.

Zindstein erwartet, dass bei den kommenden Sitzungen der Notenbanken der Tenor lauten werde, dass sie im Notfall bereitstünden bzw. eine Fortführung der expansiven Geldpolitik zusicherten. „Und das ist gut so“, sagt der Experte. Die Selbstheilungskräfte in den Volkswirtschaften müssten nun durch Strukturreformen und durch eine bereits historisch einmalige Geldschöpfung der Notenbanken endlich von alleine wirken. „Es hilft nicht, immer mehr Wasser in den Trog zu schütten, wenn die Pferde nicht saufen.“ Massive Hypotheken in Form stark ansteigender Vermögenspreise, Fehlallokationen von Kapital sowie dauerhafte Abhängigkeiten von niedrigen Zinsen und Inflation wären die Folge.

(PD)

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