M&G: Das griechische Schreckgespenst

"Die Art und Weise wie Informationen präsentiert werden, beeinflusst unsere Beurteilung der Fakten", sagt Stuart Canning. "Es mag uns durchaus bewusst sein, dass die Medienberichterstattung unsere Einstellung zu Risiko beeinflusst, doch kann dies uns trotzdem nicht unsere Sorgen nehmen."

17.08.2015 | 10:18 Uhr

Die Idee ist in der verhaltensorientierten Finanzierungslehre als „Framing” bekannt. Wie viele andere Aspekte dieses theoretischen Ansatzes kann auch Framing unter der Überschrift „Triviale Binsenwahrheiten” zusammengefasst werden. Ist es aber vielleicht so offensichtlich, dass wir es vergessen haben? Speziell wenn Stress mit ins Spiel kommt?

Genau so ist es, wenn es im Augenblick um Griechenland geht. Es mag uns durchaus bewusst sein, dass die Medienberichterstattung unsere Einstellung zu Risiko beeinflusst, doch kann dies uns trotzdem nicht unsere Sorgen nehmen.

Griechenland dominiert die Nachrichtenlage nicht nur in seiner Gesamtheit, die Berichterstattung ist auch in hohem Maße emotional. Gefühle und Fakten gehen Hand in Hand. Menschen tendieren die Negativität von Ereignissen überzubewerten wenn sie bildlich veranschaulicht werden, und die Medien in Europa machen zurzeit genau dies.

Wir sehen Bilder von Frauen und Männern, in erster Linie der älteren Generation, die sich in langen Schlangen vor den Banken die Füße wund stehen. Wir sehen Bilder von jungen Demonstranten, die an die Kämpfe in der Vergangenheit erinnern. Natürlich haben wir auch Protagonisten: den Motorrad fahrenden Finanzminister, die kompromisslose deutsche Kanzlerin, die gesichtslosen Anzüge der Bürokraten – eine Art Seifenoper. Diese personalisierten und emotional aufgeladenen Bilder appellieren an unsere Vorliebe für eine gute Geschichte.

Kein Wunder also, dass uns die Kunden mehr nach unserer Meinung zu Griechenland fragen (2% des BIP im Euroraum) als nach anderen, viel langweiligeren Themen.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag auf der Website des Episode Blogs von M&G Investments.

 

Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um Archivinformationen handelt. Sie sind nicht als aktuelle Ansichten oder Einschätzungen, sondern nur als historische Angaben zu verstehen.

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