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Geldanlage nach dem 17. Juni

Eurokrise

Krise im Euroraum kann in Schach gehalten werden, auch wenn Griechenland die Eurozone verlässt.

15.06.2012 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

Ganz Europa wird am kommenden Sonntag auf die griechischen Parlamentswahlen schauen. Dann wird sich entscheiden, ob das Land am Sparkurs im Euroraum festhält oder eine „Protestregierung“ wählt, die dem Sparen ein Ende macht. Letzteres würde höchstwahrscheinlich zu einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone führen.

„Die Griechen werden sehr wahrscheinlich gegen das Sparprogramm stimmen“, erwartet Thanos Papasavvas, Stratege für festverzinsliche Wertpapiere und Währungen bei Investec Asset Management. „Ein anderes Szenario wäre, dass es dem Land nicht gelingt, eine glaubwürdige Regierung zum Vorantreiben der Neuordnung zu bilden.“

Auch Dr. Sönke Siemßen, Bereichsleiter Renten bei Sal. Oppenheim jr. & Cie, sieht verschiedene Szenarien. Sollte es am Sonntag zu keiner stabilen Regierung kommen, werde Griechenland das Sparprogramm verschieben, Hilfszahlung von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) würden begrenzt oder gar eingestellt. Einen sofortigen Staatsbankrott müsse das nicht zur Folge haben. Vielmehr könne es zu einer Zwischenlösung mit einem Kompromiss mit der EU kommen. Der Ausgang sei bei diesem Szenario jedenfalls offen. Daher sei es wichtig, dass es nach der Wahl eine Regierung gebe: „Es ist nicht wichtig wer die Wahl gewinnt“, so Siemßen. Komme es zu einer Regierung aus Protestparteien, erwartet er eine sofortige Einstellung des Sparprogramms. Dies führe zur Einstellung der finanziellen Hilfen. Ein ungeordneter Staatsbankrott, der Zusammenbruch des Bankensystems und der Austritt Griechenlands aus der EWU oder gar EU könnten mögliche Folgen sein. Vor allem für die bereits angeschlagenen Länder Spanien, Portugal, Italien und Irland könnte ein Staatsbankrott Griechenlands ansteckend wirken und die wirtschaftlichen Probleme noch verstärken.

„Es besteht aber eine Restwahrscheinlichkeit für den Verbleib Griechenlands in der Eurozone“, sagt Siemßen. Dazu brauche das Land eine Regierung mit Sparwillen. Werde das Sparprogramm fortgeführt, flössen die Hilfen von EU und IWF weiter. Ein unmittelbarer Staatsbankrott wäre abgewendet, das Bankensystem stabilisiert und das Land könnte in der Gemeinschaft bleiben. Dieses positive Szenario sei durchaus denkbar. „Griechenland würde sich noch zwei bis drei Jahre durchwurschteln und anschließend wieder zu Wachstum finden“, erwartet Siemßen. Dass dies die unwahrscheinlichere Alternative ist, weiß der Experte: „Das Risiko eines Staatsbankrotts und eines Austritts Griechenlands aus dem Euro ist stark gestiegen.“ Zudem drohen dem Land verstärkte soziale Unruhen mit einer weiteren Radikalisierung der Politik. Im Extremfall sei auch ein militärisches Eingreifen denkbar, wodurch das Land in eine Militärdiktatur zurückfallen könnte. „Die Staatsschuldenkrise gefährdet die Demokratie in Europa“, warnt Siemßen.

Währungsstratege Papasavvas sieht die griechische Regierung im Falle eingestellter Hilfszahlungen gezwungen, eine neue Landeswährung auszugeben, um Löhne und Renten bezahlen zu können: „Die neue Währung würde parallel zum Euro existieren, aber deutlich abwerten, was zu weiteren Sparmaßnahmen und Inflation führen würde.“ Für das Land sei ein Ausstieg desaströs und auch die Eurozone könne ein Katastrophenszenario nur vermeiden, wenn vor allem Deutschland und Frankreich zusammenstehen und an der Einheitswährung festhalten. Papasavvas hofft, dass die Griechen sich über die Folgen ihrer Wahlentscheidung bewusst sind und keine falschen Hoffnungen mit dem Wahlausgang verbinden: „Denn sicher ist, dass Griechenland seine Probleme wie die exzessiv hohe Anzahl von Beamten, sein ineffizientes Steuersystem und die Korruption nach einem Austritt aus der Eurozone erst recht nicht in den Griff kriegen wird.“

Anlegern empfiehlt Siemßen möglichst nicht in Europa zu investieren. „Bundesanleihen gelten zwar als sichere Anlage, weil sie eine hohe Kreditwürdigkeit haben. Hohe Preisschwankungen führen aber zu geringeren Erträgen.“ Der Sal. Oppenheim-Experte favorisiert Unternehmensanleihen von europäischen Firmen, die international aufgestellt sind. Diese hätten geringere Preisschwankungen als Staatsanleihen und böten Schutz gegenüber der europäischen Konjunktur. „Sie sind abhängig von der Weltkonjunktur und die ist weit stabiler als die europäische“, so Siemßen. Staatsanleihen von Ländern außerhalb der Eurozone seien ebenfalls stabil, da sie nicht von Ängsten getrieben werden. Dies gelte vor allem für Anleihen der Emerging Markets.

(PD)

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