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Gebührensenkung bei ETFs – aber nicht für alle…

Wie kann ein ETF-Anbieter seine Produktpalette von der eines anderen Anbieters abheben? Durch Qualitätsmerkmale wie Replikationsart, Wertpapierleihe oder Transparenz? Leider nein. Was beim Anleger wohl am besten ankommt sind niedrige Kosten. Da geht es um jeden Basispunkt. So haben in diesem Jahr die großen Anbieter iShares und db x-trackers ihre Gebühren gesenkt. Auch andere wie ComStage oder Amundi machen da natürlich mit. Aber kommt diese Kostensenkung auch wirklich bei allen Anlegern an?

05.08.2014 | 09:02 Uhr

Wie kann ein ETF-Anbieter seine Produktpalette von der eines anderen Anbieters abheben? Durch Qualitätsmerkmale wie Replikationsart, Wertpapierleihe oder Transparenz? Leider nein. Was beim Anleger wohl am besten ankommt sind niedrige Kosten. Da geht es um jeden Basispunkt (BP). So haben in diesem Jahr die großen Anbieter iShares und db x-trackers ihre Gebühren gesenkt. Auch andere wie ComStage oder Amundi machen da natürlich mit. Aber kommt diese Kostensenkung auch wirklich bei allen Anlegern an?

Bei einem genaueren Blick auf die Gebührensenkungen handelt es sich meist um gar keine Änderung, sondern um die Auflage eines neuen ETFs mit niedrigeren Gebühren. In der folgenden Tabelle sind Beispiele der großen Anbieter aufgeführt: 

Für den im Jahr 2009 von iShares auf den MSCI World aufgelegten Core-ETF stehen laufende Kosten von 20 BP zu buche. Das aktuelle Volumen liegt bei ca. USD 1,5 Mrd. Im Vergleich dazu betragen die Kosten des älteren Produktes auf denselben Index aus dem Jahr 2005 50 BP und das Volumen beträgt ca. USD 7,5 Mrd. Das gleiche Bild zeigt sich bei den ETFs auf den Euro Stoxx 50. Das neue iShares Core-Produkt aus dem Jahr 2010 läuft mit sparsamen 10 BP und das etablierte Produkt aus dem Jahr 2000 mit 35 BP. Während das etablierte Produkt über EUR 6 Mrd. verfügt, hält das Core-Produkt gerade einmal EUR 176 Mio. Hier zeigt sich nicht nur bei den Kosten ein deutlicher Unterschied, sondern auch bei den Volumina. Diese „Gebührensenkung“ lässt sich nicht nur beim Branchenprimus iShares beobachten, sondern auch beim ETF-Anbieter der Deutschen Bank. Neben dem in 2007 aufgelegten FTSE ETF 100 mit Kosten von 30 BP gibt es seit 2012 auch den FTSE 100 ETF mit Kosten von nur 9 BP. Das Volumen des neueren ETFs liegt mit nur EUR 19 Mio. weit hinter dem des älteren mit EUR 338 Mio. Auch einer der jüngsten ETFs von db x-trackers auf den MSCI USA sticht mit Kosten von nur 9 BP sein älteres Pendant aus dem Jahr 2007 mit 30 BP aus. Das etablierte Produkt weist ein Volumen von ca. EUR 1,4 Mrd. auf, das günstigere EUR 325 Mio. 

Diese Beispiele zeigen, dass eine Gebührensenkung manchmal nicht das ist, wofür man sie halten mag. Es handelt sich vielmehr um einen neuen ETF, der denselben Index abbildet und das mit niedrigeren Kosten. Einige der ETFs heißen oftmals sehr ähnlich (db x-tackers FTSE ETF 100 vs. db x-trackers FTSE 100 ETF), so dass man genau auf die ISIN achten muss, um Verwechslungen vorzubeugen. 

Es stellt sich natürlich die Frage, warum nicht jeder Anleger sofort in die neuen billigeren ETFs wechselt. Dafür gibt es sogar einige gute Gründe. Für Privatanleger, die ihren ETF vor 2009 erworben haben und diesen zur langfristigen Anlage nutzen möchten, können steuerliche Aspekte eine Rolle spielen. Bei institutionellen Anlegern kann auch das Volumen entscheidend sein. So darf ein Anleger nur einen gewissen Anteil an einem Fonds halten. Wenn nun eine große Pensionskasse mehrere hundert Millionen Euro in das kostengünstigere Produkt verschieben möchte, welches selbst erst wenige Millionen Euro schwer ist, dann ist dies aus rein regulatorischen Gründen nicht möglich. Auch kann die Liquidität der großen ETFs von Vorteil sein um größere Volumina bei geringeren Spreads zu handeln. Ein weiterer Grund sollte jedoch nicht vergessen werden: Mancher Anleger vermutet hinter einer Gebührensenkung tatsächlich eine Gebührensenkung und erwartet eine automatische Anpassung der Gebühren.

Bei der Auswahl eines ETFs sollte man also nicht nur auf die Kosten und das Wohlwollen der Anbieter vertrauen. Vielmehr sollte man einen ETF regelmäßig überprüfen und auf weitere Qualitätsmerkmale wie beispielsweise Replikationsart, Wertpapierleihe, Transparenz, Volumen und Spread achten.

Disclaimer: Die im Blog zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen sind die persönliche Meinung des Autors und spiegeln nicht in jedem Fall die Meinung der FondsConsult Research AG oder der €uro Advisor Services GmbH wider.

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