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Die Entwicklung der Aktienkurse chinesischer Unternehmen lässt EM-Fondsmanager umdenken.
Emerging Markets

Schwellenländer-Fonds sortieren sich neu

Die Aktienkurse chinesischer Unternehmen kannten im vergangenen Jahr nur eine Richtung: nach unten. Ein Ende des Abwärtstrends ist nicht absehbar. Die Fondsgesellschaften richten deshalb ihre Schwellenländerstrategien neu aus.

26.01.2024 | 06:45 Uhr von «Matthias von Arnim»

Chinas Wirtschaft befindet sich seit geraumer Zeit in einem Abwärtsstrudel. Die Gründe sind vielfältig. Eine zentrale Schwachstelle ist aber vor allem der desolate Immobilienmarkt. An der Branche hängt fast die Hälfte des kompletten chinesischen BIP. Die Zeichen stehen auf Sturm. So wird sich am kommenden Montag, dem 29. Januar, wohl entscheiden, ob Chinas großer strauchelnder Immobilienentwickler Evergrande gerettet oder liquidiert wird. Mit mehr als 320 Milliarden Dollar Schulden ist Evergrande der weltweit am höchsten verschuldete Bauträger. Auch der angeschlagene chinesische Immobiliengigant Country Garden versucht derzeit händeringend, durch Notverkäufe seinen umgerechnet 178 Milliarden Euro hohen Schuldenberg zu verringern. Und erst in dieser Woche hat der Vermögensverwalter Zhongzhi Enterprise Group (ZEG), der sich stark im Immobilienmarkt engagiert, Insolvenz angemeldet.

Die Notenbank hält sich noch mit Stimuli zurück. So droht China eine Kombination aus recht schwachem Wachstum und deflationärer Spirale. Die Bereinigung im Immobilien- und Finanzsystem geht also weiter. Ganz anders sieht es in Chinas Nachbarschaft aus. Für Indien erwartet der IWF beispielsweise ein Wachstum von deutlich über sechs Prozent, für einige ASEAN-Länder von über fünf und für Hongkong von über vier Prozent. Die Entwicklung spiegelt sich in den Kapitalmärkten wider. Die chinesischen Aktienindizes gaben im vergangenen Jahr gegen den globalen Trend weiter nach und starteten auch sehr schlecht ins neue Jahr. Währenddessen stiegen und steigen die Kurse rund um den Globus – und insbesondere in Chinas Nachbarstaaten. Die konkreten Zahlen lassen tief blicken: Der FTSE Asia ex Japan ex China Index hat im vergangenen Jahr sein Pendant Asia ex Japan über fünf Jahre um 26 Prozentpunkte, über drei Jahre um 22 Prozentpunkte und seit Jahresbeginn um neun Prozentpunkte übertroffen. Für Anleger, die in Schwellenländerfonds investieren, ist der chinesische Anteil in den Portfolios also zunehmend ein Hemmschuh.

Den Mut, wieder in chinesische Aktien zu investieren, will China durch die Auflage eines Stabilisierungsfonds fördern. Die chinesische Regierung hat angekündigt, mit umgerechnet rund 278 Milliarden Dollar den Markt durch Aktienkäufe zu stützen. Das Geld dafür stammt überwiegend von chinesischen Staatsunternehmen. Die Summe ist im Vergleich zu den bisherigen Verlusten zwar eher mager. Aber die Regierung hofft wohl darauf, dass allein schon die Ankündigung, etwas gegen den Kursverfall an den chinesischen Börsen etwas tun zu wollen, eine positive Wirkung entfaltet. Kurzfristig scheint das Kalkül aufzugehen. In den vergangenen Tagen stiegen die Kurse vieler Aktien teilweise deutlich.

Anleger, die in Emerging Markets-Fonds investiert haben, stehen nun vor einer wichtigen Frage: Lassen sie ihr Portfolio unangetastet und hoffen auf Besserung? Oder sortieren sie ihre Portfolios neu und gliedern die China-Anteile in ihren Depots sichtbarer aus. Das könnte vor dem Hintergrund Sinn machen, dass China in vielen Schwellenländer-Fonds überproportional stark vertreten ist. In Asien-Allokationen außerhalb Japans hat China in Emerging Markt-Fonds oft ein Gewicht von etwa 30 Prozent. Das entspricht in etwa auch dem Anteil chinesischer Unternehmen in den Indizes der Schwellenländer und damit auch in ETFs, die sich an diesen Indizes orientieren. Aus Sicht der Portfoliokonstruktion und -diversifizierung erscheint es deshalb sinnvoll, dass Investoren ihre Engagements in den asiatischen Schwellenländern weiter aufschlüsseln und nicht nur Japan, sondern auch China separat verwalten. Das kann zum Beispiel durch die Investition in ETFs auf einzelne Länder geschehen – oder die Umschichtung von entsprechenden Fondsinvestments.

Der neue Trend: Schwellenländer ex China

Die Fondsbranche hat zum Teil schon frühzeitig reagiert und ihre Angebote neu ausgerichtet. Ein Beispiel ist der Comgest Growth Emerging Markets ex China I. Der Fonds investiert in Unternehmen aus den Schwellenländern Asiens. China bleibt außen vor. Ein weiteres Beispiel für eine Neupositionierung ist der Franklin AC Asia ex Japan UCITS ETF. Das Anlageziel des Fonds wurde von der bisherigen Smart-Beta-Strategie für Asien (ohne Japan) gerade erst auf ein passives Engagement in asiatischen Aktien mit breiter Marktkapitalisierung (ohne China und Japan) umgestellt. Der Fonds hört nun auf den Namen Franklin FTSE Asia ex China ex Japan ETF (ISIN IE00BFWXDV39) und reiht sich ein in mittlerweile eine ganze Reihe von „Ex-China“-Produkten, die seit einiger Zeit verstärkt nachgefragt werden. Dazu gehören unter anderem auch die beiden passiven Indexprodukte, der Lyxor MSCI Emerging Markets Ex China ETF und der Amundi MSCI EM ex China ESG Leaders SELECT ETF, die vom Start weg mehrere hundert Millionen Euro an Anlegergeld einsammeln konnten, ebenso wie die erst im vergangenen Jahr auf den Ex-China-Zug aufgesprungenen aktiv gemanagten Fonds von Nordea und Fidelity.

Taiwan als Risiko im Portfolio

Anleger, die beim Thema „Emerging Markets“ vor allem an Investitionen in Aktien aus aufstrebenden Industrieländern denken, sollten sich die „Ex China“-Produkte genauer ansehen. Mit Ausnahme von Comgest spielen in den Fonds schwerpunktmäßig Unternehmen aus Südkorea, Taiwan und Indien die größte Rolle. Dass Südkorea und Taiwan, die eigentlich keine klassischen Emerging Markets-Kandidaten sind, so stark in den Portfolios vertreten sind, rührt vor allem daher, dass die beiden Tech-Riesen Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSM) und Samsung in allen Portfolios zu den Top-Positionen zählen. Das gilt selbst für den Comgest-Fonds. Vorteil: In den Schwellenländer-Fonds ex China steckt viel Tech- und Zukunfts-Potenzial. Nachteil: TSM wäre im Falle eines militärischen Konflikts eine aus Sicht Chinas hoch begehrte Kriegsbeute. So ganz frei vom Einfluss Chinas sind deshalb auch „ex China“-Fonds leider nicht.

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