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Multi-Asset-Fonds: Kontrollierte Offensive

Andrew Harmstone-Rakowski, Markus Peter, Walter Liebe, Peter Gewalt, Daniel Lösche, Detlev Kleis
Asset Management

Fünf Experten, Fünf Meinungen: Wie sollten sich Berater und Anleger in der aktuellen Phase volatiler Märkte und niedriger Zinsen positionieren?

15.03.2016 | 08:24 Uhr von «Teresa Laukötter»

So richtig in Schwung kommt der DAX auch nach drei Monaten im neuen Jahr nicht. Seit Anfang des Jahres bricht der das deutsche Aktienbarometer zwar immer wieder neue Rekorde – doch die will eigentlich kein Anleger sehen. Schlechtester Jahresstart seit einem Vierteljahrhundert, größter Wochenverlust seit 2011, 28-Monats-Tief. Über all dem schwebt die derzeitige Niedrigzinsphase. Wo bekommen Investoren noch ihre Renditen her? Was ist auf den Märkten los? Und welche Strategie ist in diesem Umfeld die richtige? Darüber diskutieren Markus Peter, Leiter Produkte von Bellevue Asset Management, Andrew Harmstone-Rakowski, Portfolio-Manager bei Morgan Stanley, Walter Liebe, Senior Investment Advisor bei Pictet Asset Management, Daniel Lösche, Investmentanalyst bei Schroders und Detlev Kleis, Senior Portfolio-Manager bei UBS Asset Management unter der Moderation von Peter Gewalt, stellvertretendem Chefredakteur der €uro am Sonntag.

Was ist los an den Märkten?

„Das Sentiment an den Märkten ist derzeit überpessimistisch. Es sind zwar fundamentale Verwerfungen in China und in den USA vorhanden. Aber das Weltwirtschaftswachstum ist positiv“, fasst Lösche zusammen. Seine Einschätzung teilt unter anderem Kleis: „Wir beobachten eine schlechte Stimmung trotz guter Unternehmensnachrichten.“ Eine Vielzahl von Krisen habe zu dieser Lage beigetragen: „Man muss aber betonen, dass der Auslöser für den Ölpreisverfall nicht eine schwächelnde Weltwirtschaft, sondern die Angebotsseite war.“ Die Folge sei nun, dass im Energiesektor der USA Kreditausfälle drohen. „Da herrscht nicht nur schlechte Stimmung, sondern es besteht eine reale Gefahr. Die Gefahr einer negativen Abwärtsspirale ist da.“ Lösche hält dagegen: „Wir glauben weder an ein Hardlanding in China, noch an eine Rezession in den USA. Die Reaktionen auf die Entwicklung in China sind zudem nicht neu. Wir erleben ‚nur‘ eine Abschwächung der konjunkturellen Erholung.“ Unterstützung erhält er von Harmstone-Rakowski, der zwei Ursachen für die panikartigen Verkäufe ausmacht. „Die chinesische Regierung steht vor der Herausfoderung ihr Wirtschaftsmodell, das bisher auf Ausgaben für Investitionen und Exporte fußt, zu einem inländischen, konsumorientierten Modell umzubauen. Das braucht seine Zeit.“ Die Frage sei, wie lange die Regierung das durchhalte und ob sie in das vorausgegangene Modell zurückfalle. Besonders beim Thema Öl beleuchtet der Experte einen bisher wenig beachteten Aspekt: „Der Preisabsturz beim Öl stellt eine Verschiebung des Wohlstandes von Energieproduzenten hin zum Konsumenten dar.“ Die Auswirkungen ließen zwar noch auf sich warten, aber „das heißt nicht, dass wir sie nicht sehen werden.“ Die Anzahl der Konsumenten sei dabei so groß, dass alleine diese Verschiebung ausreichen könne, um zu verhindern, dass die USA in eine Rezession stürzen. Auch Peter glaubt nicht an ein solches Szenario: Das Basisszenario, welches er in dem BB Global Macro-Fonds von Bellevue umsetzt, geht zwar von einem Andauern der Kreditkrise in den Schwellenländern aus. Zuletzt erhöhten die Schweizer aber die Wahrscheinlichkeit für ihr positives Szenario: Der DAX sei nach den massiven Kurskorrekturen wieder attraktiv bewertet. Das negative Szenario, welches von einer Ansteckung der Industrieländer durch die Schwellenländerkrise ausgeht, hält Peter dagegen aktuell für eher unwahrscheinlich. Liebe ergänzt die Diskussion um China schließlich um einen bisher weniger bekannten Aspekt: „Mitte Februar lief in Hongkong über öffentliche Leuchtschriftlaufbänder die Mitteilung: Chinesischer Handelsüberschuss wächst. Zwei Tage später lautete die Überschrift in der FAZ: Chinas Außenhandel schrumpft. In Asien werden Ereignisse, und damit auch die Krise, völlig anders wahrgenommen als bei uns.“ 

Wie auf die aktuelle Situation reagieren?

Liebe empfiehlt Anlegern sich marktneutral zu positionieren: „Mit dem Pictet Total Return Phoenix-Fonds erwirtschaften wir unabhängig von der Marktrichtung eine positive Entwicklung. Wir wetten nicht darauf, dass die Märkte fallen.“ Lösche dagegen kann mit dem Schroder ISF European Equity Absolute Return-Fonds auch auf fallende Märkte setzen: „Durch unseren überlegten Long-Short-Ansatz erzielen wir eine stabile Rendite.“ Peter dagegen nutzt die Möglichkeit Short zu gehen nur kurzfristig: „Die Zentralbanken sind immer noch expansiv unterwegs. Da sind wir lieber auf der Long-Seite. Short-Positionen bieten sich vor allem an, wenn die Zinsen schnell ansteigen. Denn dann verdienen Sie mit allen Assetklassen weniger.“ In der aktuellen Tiefzinsphase nutze Bellevue das Leverage, um zu günstigen Bedingungen eine Zusatzrendite zu erzielen. „Wir nutzen kein Leverage“, betont Harmstone-Rakowski. „Wir legen bei unserem MS INVF Global Balanced Income Fund Wert auf Flexibilität und wollen die Volatilität kontrollieren.“ Kleis dagegen setzt mit den UBS Strategy Funds und dem UBS Global Allocation Focus Europe vermehrt auf Beta: „Wir möchten von dem, was die Märkte bieten, profitieren. Mit Alpha profitieren Sie mehr vom Können des Fondsmanagers. Die Frage ist, wie viel von welcher Komponente man will.“ Einig sind sich dagegen alle Experten in einem Punkt: Die aktuelle Phase trennt bei Fonds die Spreu vom Weizen. 

Ob und welche Fonds durch die turbulenten Zeiten gut hindurchkommen ist für viele Investoren aber nicht leicht zu erkennen: „Es besteht ein erheblicher Redebedarf bei den Kunden“, berichtet Kleis. „Abschwünge wie den derzeitigen haben wir nicht vorhergesehen. Aber wir wissen, dass Aktien ihre Risikoprämie verdienen. Gewisse Schwankungen muss man also durchhalten können, um mittel- bis langfristig Rendite zu erzielen.“ Umso länger man mit Kunden zusammenarbeiten dürfe, umso besser sei das Verständnis dafür. „Es ist nun Mal auch Tatsache, dass Verluste wesentlich mehr schmerzen, als Gewinne gut tun. Da müssen wir viel Kommunikationsarbeit leisten“, ergänzt Lösche. Peter rät Anlegern dazu, mutig zu bleiben: „Bewegen Sie sich nicht mit dem Gros der Investoren.“ Auch Harmstone-Rakowski beschwichtigt: „Volatilität ist ein Marktgeschehen, welches die Gelegenheit kreiert, in der Zukunft Wert zu generieren. Wichtig ist, nicht in Panik zu verfallen.“ Für Lösche jedenfalls ist klar: „Die Volatilität ist gekommen, um zu bleiben.“ Dennoch: „Auf Jahressicht sind wir positiv für Aktien“, sagt Liebe. 

(TL)

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