DPAM: Inflationsgeschützte Anleihen schützen von Inflationsbedingter Unsicherheit

DPAM: Inflationsgeschützte Anleihen schützen von Inflationsbedingter Unsicherheit
Anleihen

Als Anleiheinvestoren gehen davon aus, dass wir von einem „inflationären Aufschwung“ auf einen „inflationären Abschwung“ zusteuern.

01.04.2022 | 08:41 Uhr

  • Der Konflikt in der Ukraine dürfte die Märkte auf absehbare Zeit belasten
  • Anleger müssen sich wegen der hohen Inflation und der negativen Marktstimmung vermutlich auf einen inflationären Abschwung einstellen
  • Ein adäquater Nachhaltigkeitsrahmen kann Portfolios vor „Schwarzer-Schwan-Ereignissen“ schützen.
  • Inflationsgeschützte Anleihen bewirken in den Portfolios von Anlegern einen wirklichen Unterschied
  • Schwellenländeranleihen in Lokalwährung aus Ländern außerhalb Europas fungieren bei risikoreicheren Anlagen als interessantes Diversifikationsinstrument

Dies sind die Konjunkturaussichten aus der Anleiheperspektive:

Die US-Notenbank richtet ihren Fokus vollständig auf das Thema Inflation, und die EZB folgte ihrem Beispiel. Angesichts dieser Erwartungen zu den Straffungsmaßnahmen und der daraus resultierenden Zinsvolatilität haben sich die Spreads von Unternehmensanleihen bereits seit Ende 2021 ausgeweitet. Mit dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts gerieten die Credit-Spreads unter Aufwärtsdruck, und in den Schwellenländern, insbesondere in Osteuropa, kam es zu erheblichen Bewertungsanpassungen.

Im Hinblick auf Währungsauswirkungen hat sich der Euro stark unterdurchschnittlich gegenüber den anderen großen Währungen entwickelt, selbst gegenüber dem Schweizer Franken. Deshalb verlagern wir unser Engagement weg vom Euro.

Unser ESG-Rahmenwerk schützt unsere Portfolios auf der Anleiheseite

Ausgehend von unserer bisherigen Definition eines nachhaltigen Landes schließen wir automatisch nicht-demokratische oder autoritär geführte Länder aus unserem Anlageuniversum aus. Das heißt, wir investieren nicht in Staatsanleihen aus Ländern wie Ägypten, Belarus, Irak, Kasachstan, Saudi-Arabien oder Venezuela. Darüber hinaus schließen wir auch russische Staatsanleihen aus.

Unsere aktuelle Positionierung bei Anleihen gestaltet sich daher wie folgt:

Wir bleiben vorsichtig und stehen Hochzinspapieren und Investment-Grade-Unternehmensanleihen weiterhin neutral gegenüber.

Der wirklich „risikoarme Vermögenswert“ in dieser Krise sind inflationsgeschützte Anleihen.

Bereits vor dem Krieg in der Ukraine hatten wir uns entschieden, weiter in inflationsgeschützten Anleihen engagiert zu bleiben, da sie uns vor der inflationsbedingten Unsicherheit schützen. Wir werden kurzfristig das Engagement in inflationsgeschützten Anleihen beibehalten, da die Unsicherheit mit Blick auf die Inflationsentwicklung erhöht bleibt.

Schwellenländeranleihen in Lokalwährung aus Ländern außerhalb Europas bei risikoreicheren Anlagen fungieren als interessantes Diversifikationsinstrument. In weiter entfernten Regionen wie Lateinamerika und Asien sehen wir nach wie vor besseres Wertpotenzial.

Wir behalten unsere Allokation in diesen sicheren Häfen bei und konzentrieren uns auf Rohstoffwährungen, um unsere Portfolios zusätzlich zu schützen. Mit Blick auf die Zinsen bleiben wir vorsichtig. Vor dem Hintergrund des Inflationsdrucks und des Ablassens des durch die Risikoscheu ausgelösten Drucks sind wir in Bezug auf die Duration untergewichtet.

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