Capital Group: 10 Anlagethemen für die nächsten 10 Jahre

Capital Group: 10 Anlagethemen für die nächsten 10 Jahre
Anlagestrategie

Wie Microsoft-Gründer Bill Gates festgestellt hat: „Wir überschätzen stets die Veränderungen, die in den nächsten zwei Jahren eintreten werden, und unterschätzen die Veränderungen, die in den nächsten 10 Jahren eintreten werden“.

27.08.2020 | 10:15 Uhr

Von Brad Barrett , Cheryl Frank & Chris Thomsen


Begeben Sie sich mit uns auf eine Reise ins Jahr 2030 und stellen sich zusammen mit uns den Wandel vor, der sich im nächsten Jahrzehnt in der Anlagelandschaft vollziehen wird. Unsere Reisebegleiter werden drei Anlageexperten von Capital Group sein, die ihre Sichtweise zu den Themen darlegen, die die Zukunft für Anleger prägen:

1. Die Großen werden immer größer

Chart-global-ad-916xVar-(DE-Chart-1)

Im Hinblick auf Marktanteile im digitalen Zeitalter kommt es durchaus auf die Größe an. Es ist ein Thema, das viele Branchen betrifft, am offensichtlichsten ist es jedoch vielleicht bei der Online-Werbung, wo Google (Alphabet) und Facebook 37 % des Marktes kontrollieren. Dies steht in starkem Kontrast zu den etwas diversifizierteren Tagen des Jahres 2007, als die beiden führenden Wettbewerber zusammen nur 4 % erreichten. „Aufgrund ihrer Größe erzielen sie den besten Umsatz für Werbekunden. Sie wachsen, indem sie die Nutzung steigern und relevantere Anzeigen zeigen – nicht durch Preiserhöhungen“, so Aktienanalyst Brad Barrett, der seit 19 Jahren Medien- und Internetunternehmen beobachtet.

Hohe Eintrittsbarrieren und Größenvorteile, die globale statt regionale Akteure begünstigen, sind zwei Gründe dafür, dass sich dieser Trend im nächsten Jahrzehnt wahrscheinlich fortsetzen wird. „Es gibt jetzt auch eine sehr enge Feedback-Schleife in Bezug auf die Servicequalität eines Unternehmens und den Umfang seines Geschäfts“, erklärt Barrett. Er glaubt, dass Netzwerkeffekte extrem stark sein können. Die Verbraucher neigen dazu, Social-Media-Websites zu bevorzugen, die bereits eine große und wachsende Nutzerbasis haben. Suchmaschinen liefern bessere Ergebnisse, wenn mehr Menschen sie nutzen. Und je größer eine Streaming-Plattform wird, desto mehr kann sie in den Inhalt reinvestieren, die Kosten senken und noch mehr Nutzer anziehen.

2. Cloud-Nachfrage schießt in den Himmel

Chart-cloud-demand-916xVar-(DE-Chart-2)

„Wir haben in zwei Monaten das Wachstum von zwei Jahren erlebt“, sagte Satya Nadella, CEO von Microsoft, und bezog sich dabei auf die starke Beschleunigung der Nachfrage nach Cloud-Diensten während der Pandemie. Cheryl Frank, Aktienmanagerin bei Capital Group, stimmt dem zu. „Ich denke, eine immer größere Anzahl von Unternehmen wird eine „Cloud-first“- oder „Cloud-only“-Strategie einführen“, sagt Frank, die sich jahrelang mit Softwarefirmen beschäftigt hat. Sie merkt an, dass bei Ausgaben für Informationstechnologie weltweit in Höhe von rund 3,7 Bio. Dollar selbst ein moderater Anstieg der Unternehmen, die auf die Cloud umsteigen, massive Auswirkungen auf den Gewinn der Marktführer haben könnte.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass die Großen immer größer werden und die tief verwurzelten Unternehmen – wie Amazon Web Services und Microsoft Azure – wahrscheinlich ein großes Durchhaltevermögen beweisen werden. Die Markteintrittsbarrieren, Umstiegskosten und die Auswirkungen auf das Ökosystem sind beträchtlich und machen es für neue Akteure schwierig, wettbewerbsfähige Größenordnungen zu erreichen. Doch die Dienstleister werden nicht die einzigen Gewinner der steigenden Cloud-Nachfrage sein. Lieferanten von Zubehör, das für das Wachstum von Rechenzentren benötigt wird, wie Zentraleinheiten (CPU), Batterien und Kühleinrichtungen, dürften ebenfalls einen Aufschwung erleben.

3. Innovative Marktführer können sich in Schwellenländern hervortun

Wenn Sie der Meinung sind, dass die innovativsten Unternehmen aus den USA kommen, sollten Sie noch einmal darüber nachdenken Wenn es um Innovation geht, scheinen die großen US-Technologieunternehmen die meiste Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dies könnte sich jedoch auf China und andere Schwellenländer verlagern, sagt Portfoliomanager Chris Thomsen.

„Wir werden erleben, wie sich Unternehmen aus Schwellenländern von Nachahmern zu wahren Innovatoren entwickeln“, sagt Thomsen. „Früher bezeichneten wir Unternehmen wie Alibaba als „Amazon Chinas“ oder Baidu als das „Google Chinas“, aber diese Unternehmen haben tatsächlich ihre Technologie entwickelt und lokalisiert und gleichzeitig ihr Wachstum auf andere Weise als in den USA beschleunigt“.

Thomsen merkt auch an, dass erfolgreiche Neueinsteiger möglicherweise schneller wachsen als etabliertere Unternehmen, wahrscheinlich lange bevor sie sich außerhalb ihrer lokalen Märkte einen Namen machen. „Denken Sie nur an Pinduoduo, ein E-Commerce-Unternehmen in China, das noch keine 10 Jahre existiert, aber bereits eine Marktkapitalisierung von mehr als 100 Mrd. Dollar aufweist. Ebenso hat die 150 Mrd. Dollar schwere Multi-Service-Plattform Meituan über 450 Millionen aktive Nutzer. Solche Unternehmen werden branchenübergreifend wie Pilze aus dem Boden schießen.“

4. Die Prognose für die Behandlung von Krebs sieht gut aus

Chart-pharma-916xVar-(DE-Chart-3)

Die Heilung von Krebs ist vielleicht näher, als Sie denken. Laut Frank beschleunigen Durchbrüche in der Gentherapie und neue Anwendungen von künstlicher Intelligenz die Medikamentenentwicklung. „Ich glaube, dass einige Krebsarten bis 2030 durch Zelltherapie funktionell geheilt werden können. Neue, zuverlässige Tests werden eine sehr frühe Erkennung und Lokalisierung der Krebsentstehung ermöglichen. Nach 2030 könnte Krebs als eine der Haupttodesursachen durch Früherkennung weitgehend ausgemerzt werden.“

Die nächste Welle der pharmazeutischen Innovation könnte von einer ganz unerwarteten Stelle kommen, meint Frank. „Ich erwarte, dass bis 2030 viele globale „Blockbuster-Präparate” aus China kommen werden. Das Land hat die größte Population von Krebspatienten auf der Welt, und jeder zweite von ihnen nimmt an einer klinischen Studie teil, gegenüber einem von 20 in den USA. Ich gehe davon aus, dass China innerhalb von fünf bis zehn Jahren mit der Produktion neuer Medikamente beginnen wird, bei einem Zehntel der Kosten in den USA.

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier.

Diesen Beitrag teilen: