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Lohnt die Riester-Rente noch?

Altersvorsorge
Riester-Rente bleibt unverzichtbar
0/2012
Dieter Bräuninger
DB Research (Website)

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Neueste Zahlen zur Verbreitung der geförderten privaten Altersvorsorge zeigen gemischtes Bild. Anlage rentiert sich nur langfristig. Riester-Rente ist verbesserungsfähig.

14.09.2012 | 16:27 Uhr

In jüngerer Zeit geriet die vor gut zehn Jahren eingeführte Riester-Rente vermehrt in die Kritik: „So wird behauptet, die staatlich geförderte individuelle Vorsorge sei weder aus Sicht vorsorgewilliger Bürger empfehlenswert noch aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive sinnvoll“, sagt Dieter Bräuninger, Analyst im Bereich Wirtschaft- und Europapolitik von DB Research und Autor des Kommentar „Riester-Rente bleibt unverzichtbar“. „Für viele Sparer seien Riester-Produkte wie Rentensicherungen wegen niedriger (Netto-)Renditen nicht attraktiv.“ Dennoch erfreue sich die „Riester“ mit 15,6 Millionen Vertragsabschlüssen einer hohen Nachfrage. Auch in den vergangenen zwölf Monaten sei die Zahl der Riester-Verträge um rund 800.000 gestiegen. Selbst die Staatsschuldenkrise und die Debatten um den Euro könnten der Riester-Rente kaum schaden.

Bräuninger kennt die Gründe für die Popularität: „Aus individueller Sicht zählt vor allem die attraktive staatliche Förderung. Alljährliche Zulagen von 154 Euro plus jährlich 185 Euro für Kinder erleichtern es auch Geringverdienern, für das Alter vorzusorgen.“ Bezieher mittlerer und höherer Einkommen profitierten davon, dass Beiträge bis jährlich 2.100 Euro in der Ansparphase steuerfrei seien und erst die daraus resultierenden Renten nachgelagert besteuert werden müssten.

Ein kräftiges Plus bei den seit 2008 zugelassenen Wohn-Riester-Verträgen zeige, dass viele interessierte Bürger derzeit besorgt auf die Finanzmärkte schauen. „Gut 0,9 Millionen Bürger verfügen heute über einen solchen Vertrag“, sagt Bräuninger. Bei Rentenversicherungen und Fondssparplänen habe die frühere Dynamik hingegen nachgelassen. Die Sorgen seien auch begründet, denn das wirtschaftliche Umfeld für die kapitalbasierte Altersvorsorge sei herausfordernd. „Die labile Lage an den Finanzmärkten trifft gerade auch institutionelle Anleger von Vorsorgevermögen, weil sich mit konservativen Anlagen kaum noch Renditen erzielen lassen und Diversifikations- und Absicherungsstrategien in dem schwierigen Umfeld aufwändiger und kostspieliger sind“, meint der DB-Research-Experte. Da es aber bei den einzelnen Vertragskategorien völlig unterschiedliche Produkte gebe, ließen sich aus der aktuellen Performance einzelner Produkte keine validen Rückschlüsse für die Gesamtheit der Angebote ziehen. „Vor allem sind Anlagestrategien bei Riester-Produkten grundsätzlich langfristig orientiert und zielen auf gute Ergebnisse bei der Auszahlung im Alter“, so Bräuninger.

Bei der Riester-Rente ausschließlich auf die aktuellen Renditen zu blicken, sei der falsche Weg. Da sich Alterssicherung auf einen Zeitraum von Jahrzehnten beziehe, ließen sich kurzfristige Renditeschwankungen über die Zeit ausgleichen. Bräuninger räumt jedoch ein, dass es sich derzeit nur schwer abschätzen ließe, wie sich die relevanten Renditen langfristig entwickeln. „Angemerkt sei aber, dass extreme, nur wenig am fundamentalen Wirtschaftsgeschehen orientierte Markttrends, wie sie derzeit bei Bundesanleihen herrschen, erfahrungsgemäß meist nur begrenzte Zeit wirken.“ Fundamentaldaten wie Deutschlands starke Position im internationalen Handel, insbesondere mit Emerging Markets, die relativ stabile Binnenkonjunktur und die auch hierzulande hohe Staatsverschuldung sprächen mittelfristig für eine Rückkehr zu wieder höheren Zinsen und Renditen. Dafür müsste Europa allerdings über eine Wachstumsstrategie, also durch erfolgreiche Strukturreformen, aus der Krise finden. Eine Verminderung der hohen Staatsverschuldung auf dem Weg finanzieller Repression sei gerade für die Altersvorsorge problematisch.

„Bei realistischen Erwartungen bleibt die Riester-Rente ein tragender Pfeiler der Alterssicherung in Deutschland und als Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung unverzichtbar“, glaubt Bräuninger. Noch profitiere zwar das Umlagesystem vom jüngsten Hoch am deutschen Arbeitsmarkt. Doch tauge der aktuelle Trend nicht als Wegweiser. Die Herausforderung des demografischen Wandels lasse zudem keine Spielräume zu, die in den vergangenen Jahrzehnten beschlossene Absenkung des Rentenniveaus um 16 Prozent bis 2030 zurückzunehmen. „Die Riester-Rente kann – auch aus heutiger Sicht – wesentlich dazu beitragen, die aus den Einschnitten resultierende Rentenlücke zu schließen“, ist der Analyst überzeugt. Doch sei sie durchaus verbesserungsfähig. Bessere Beratung, mehr Transparenz und vor allem verstärkte finanzielle Bildung der Sparer könnten der relativ hohen Quote gekündigter oder ruhender Riester-Verträge entgegenwirken.

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