Nachdem der Industrie-PMI im Euroraum in der zweiten Jahreshälfte 2017 gestiegen war, wurde er in der ersten Hälfte 2018 wieder schwächer. In allen wichtigen Ländern ging der Index zurück, besonders stark aber in Frankreich und Italien. Dies lässt sich größtenteils mit dem unerwartet schlechten Wetter, dem stärkeren Euro und der nachlassenden Industrieproduktion in China erklären. Es überrascht nicht, dass sich die europäischen Aktienmärkte im ersten Quartal aufgrund erneuter Konjunktursorgen abschwächten, bevor sie im zweiten Quartal in Euro wieder an Boden gewannen. Vielleicht haben sie aber überreagiert: Europa bleibt attraktiv bewertet, und gemessen am konjunkturbereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnis scheinen die USA im Vergleich dazu teuer. Die Bewertungen der meisten europäischen Sektoren liegen unter ihrem Langfristdurchschnitt.

Wenn die Wirtschaft bis zum Jahresende weiter stabil wächst, die Geldpolitik sie weiter stützt und der Euro abwertet, können europäische Aktien weiter zulegen.

Industrie- und Dienstleistungs-PMIs im Euroraum¹

1 Stand 31. Mai 2018. PMI = Einkaufsmanagerindex.

Konjunkturbereinigtes Kurs-Gewinn-Verhältnis²

2 Stand 31. März 2018. Quelle: Thomson Reuters Database

Weitere Themen und Einschätzungen finden Sie im Halbjahresausblick 2018.